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Konfliktraum und Kooperationsraum Biosphärenreservate
Im Jahre 1970 rief die UNESCO das internationale Programm Der Mensch und die Biosphäre (MAB) ins Leben. Eines der Ziele von MAB ist die Errichtung von Biosphärenreservaten (BR). Diese Gebiete dienen der Forschung, der ökologischen Umweltbeobachtung sowie der Umwelterziehung. Zentrale Aufgabe aber ist es, in den BR die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen mit dauerhafter wirtschaftlicher Entwicklung und Nutzung zu verbinden. Dort soll beispielhaft eine umweltverträgliche Wirtschaftsweise entwickelt werden, die den Ansprüchen von Mensch und Natur gleichermaßen gerecht wird, Nutzung und wirtschaftlich-soziale Entwicklung mit Naturschutz versöhnt. Deshalb können BR als regionale Modelle für das vage gesellschaftliche Konzept der nachhaltigen oder dauerhaften Entwicklung("sustainable development") verstanden werden. Man darf davon ausgehen, daß Konzipierung und Umsetzung von "sustainable development" in den BR zu Konflikten führt. Denn alle Akteure sind gezwungen, ihre wirtschaftlich-sozialen Interessen, tradierte Handlungsweisen etc. mit den Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes abzuwägen und gegebenenfalls eigene Interessen zurückzustellen und umzulernen. In diesem Sinne sind BR ein Mikrokosmos, ein Experimentierfeld, in dem sich die Möglichkeit bietet, den konfliktiven Prozeß der Konkretisierung und Umsetzung des abstrakten Konzepts von dauerhafter Entwicklung empirisch-analytisch aufarbeiten und daraus zu lernen. Lernen kann man nur, wenn man die Faktoren identifiziert, die Konflikten zugrunde liegen. Den Rohstoff zur Identifikation dieser Faktorenliefern die Daten zu Konfliktfeldern und -intensitäten, die sich in den von der Ständigen Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland erarbeiteten Leitlinien für Schutz, Pflege und Entwicklung der BR finden. Die Analyse kann nur ein erster grober Versuch zum Verständnis von Faktoren sein, die Konfliktintensität in den deutschen BR bestimmen. Auf eine Untersuchung der Spezifika der BR wurde verzichtet, da "universelle" Bestimmungsfaktoren im ...
Konfliktraum und Kooperationsraum Biosphärenreservate
Im Jahre 1970 rief die UNESCO das internationale Programm Der Mensch und die Biosphäre (MAB) ins Leben. Eines der Ziele von MAB ist die Errichtung von Biosphärenreservaten (BR). Diese Gebiete dienen der Forschung, der ökologischen Umweltbeobachtung sowie der Umwelterziehung. Zentrale Aufgabe aber ist es, in den BR die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen mit dauerhafter wirtschaftlicher Entwicklung und Nutzung zu verbinden. Dort soll beispielhaft eine umweltverträgliche Wirtschaftsweise entwickelt werden, die den Ansprüchen von Mensch und Natur gleichermaßen gerecht wird, Nutzung und wirtschaftlich-soziale Entwicklung mit Naturschutz versöhnt. Deshalb können BR als regionale Modelle für das vage gesellschaftliche Konzept der nachhaltigen oder dauerhaften Entwicklung("sustainable development") verstanden werden. Man darf davon ausgehen, daß Konzipierung und Umsetzung von "sustainable development" in den BR zu Konflikten führt. Denn alle Akteure sind gezwungen, ihre wirtschaftlich-sozialen Interessen, tradierte Handlungsweisen etc. mit den Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes abzuwägen und gegebenenfalls eigene Interessen zurückzustellen und umzulernen. In diesem Sinne sind BR ein Mikrokosmos, ein Experimentierfeld, in dem sich die Möglichkeit bietet, den konfliktiven Prozeß der Konkretisierung und Umsetzung des abstrakten Konzepts von dauerhafter Entwicklung empirisch-analytisch aufarbeiten und daraus zu lernen. Lernen kann man nur, wenn man die Faktoren identifiziert, die Konflikten zugrunde liegen. Den Rohstoff zur Identifikation dieser Faktorenliefern die Daten zu Konfliktfeldern und -intensitäten, die sich in den von der Ständigen Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland erarbeiteten Leitlinien für Schutz, Pflege und Entwicklung der BR finden. Die Analyse kann nur ein erster grober Versuch zum Verständnis von Faktoren sein, die Konfliktintensität in den deutschen BR bestimmen. Auf eine Untersuchung der Spezifika der BR wurde verzichtet, da "universelle" Bestimmungsfaktoren im ...
Konfliktraum und Kooperationsraum Biosphärenreservate
Fischer, Wolfgang (author) / Genennig, B. (author) / Heitkamp, B. (author)
1996-01-01
Jülich : Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag, Berichte des Forschungszentrums Jülich 3330, II, 59 p. (1996).
Paper
Electronic Resource
German
DDC:
710
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