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Regionale rechtsmedizinische Untersuchungsstellen nördlich von Hamburg - eine Verbesserung der regionalen niedrigschwelligen Versorgungssituation von Gewaltopfern?
Durch die Gebundenheit rechtsmedizinischer Gewaltopferambulanzen an die Universitätskliniken kann derzeit eine flächendeckende und damit niedrigschwellige rechtsmedizinische Gewaltopferversorgung in Deutschland noch nicht gewährleistet werden. Dies konnte in einer vorangehenden Arbeit auch für die Gebiete nordwestlich von Hamburg gezeigt werden. Die gegenständliche Dissertation hatte zum Ziel, den Status quo der rechtsmedizinischen Versorgungssituation der Gewaltopfer im Kreis Pinneberg, einem schleswig-holsteinischen Landkreis nordwestlich von Hamburg, zu klären. Dabei sollten Veränderungen der Versorgungssituation nach Ausbau des von der Bundesregierung geforderten niedrigschwelligen Versorgungsangebotes durch die Gründung regionaler Untersuchungsstellen besondere Berücksichtigung finden. Das Untersuchungskollektiv beinhaltete 375 Patientenakten aus einem 5-Jahres-Zeitraum zwischen 2010 und 2014, die sich hauptsächlich auf rechtsmedizinische Untersuchungen und Beratungen von Gewaltopfern aus dem Kreis Pinneberg bezogen. Es konnte eine Verbesserung der rechtsmedizinischen Versorgungssituation der Gewaltopfer durch die regionalen Untersuchungsstellen festgestellt werden. Im Untersuchungszeitraum wurden im Vergleich zu Auswertungen vergangener Jahre mehr Gewaltopfer einer rechtsmedizinischen Versorgung zugeführt. Insbesondere für Privatpersonen ergab sich durch die regionalen Untersuchungsstellen eine neue Möglichkeit der niedrigschwelligen rechtsmedizinischen Beratung und Verletzungsdokumentation. Dies Angebot wurde ausgiebig genutzt, was sich in steigenden niedrigschwelligen Auftragszahlen manifestierte. Außerdem vernetzte sich das IfR mit zahlreichen Akteuren der Gewaltopferversorgung in der Region und etablierte Kooperationen. Dies hatte ein wachsendes Spektrum an Auftraggebern und Vermittlern der rechtsmedizinischen Untersuchungen zur Folge. Gleichzeitig ergaben sich weiterhin bestehende Defizite. Die Zusammenarbeit des IfR mit den Ermittlungsbehörden sowie den medizinischen Einrichtungen, insbesondere niedergelassenen Ärzten, im Kreis Pinneberg ist noch verbesserungsfähig. Im Rettungsdienst offenbarten sich Unsicherheiten in der Gewaltopferversorgung. Ein Ausbau der Kooperation mit Ermittlungsbehörden, medizinischen Einrichtungen und dem Rettungsdienst als wichtigen Akteuren in der Gewaltopferversorgung sollte daher zur weiteren Verbesserung der Versorgungssituation von Gewaltopfern im Kreis Pinneberg angestrebt werden. Um eine wirklich flächendeckende, niedrigschwellige Gewaltopferversorgung in Deutschland zu erreichen, sollten bundesweit die lokalen Akteure des Gesundheitssystems miteinbezogen und mit bestehenden Opferhilfseinrichtungen vernetzt werden.
Regionale rechtsmedizinische Untersuchungsstellen nördlich von Hamburg - eine Verbesserung der regionalen niedrigschwelligen Versorgungssituation von Gewaltopfern?
Durch die Gebundenheit rechtsmedizinischer Gewaltopferambulanzen an die Universitätskliniken kann derzeit eine flächendeckende und damit niedrigschwellige rechtsmedizinische Gewaltopferversorgung in Deutschland noch nicht gewährleistet werden. Dies konnte in einer vorangehenden Arbeit auch für die Gebiete nordwestlich von Hamburg gezeigt werden. Die gegenständliche Dissertation hatte zum Ziel, den Status quo der rechtsmedizinischen Versorgungssituation der Gewaltopfer im Kreis Pinneberg, einem schleswig-holsteinischen Landkreis nordwestlich von Hamburg, zu klären. Dabei sollten Veränderungen der Versorgungssituation nach Ausbau des von der Bundesregierung geforderten niedrigschwelligen Versorgungsangebotes durch die Gründung regionaler Untersuchungsstellen besondere Berücksichtigung finden. Das Untersuchungskollektiv beinhaltete 375 Patientenakten aus einem 5-Jahres-Zeitraum zwischen 2010 und 2014, die sich hauptsächlich auf rechtsmedizinische Untersuchungen und Beratungen von Gewaltopfern aus dem Kreis Pinneberg bezogen. Es konnte eine Verbesserung der rechtsmedizinischen Versorgungssituation der Gewaltopfer durch die regionalen Untersuchungsstellen festgestellt werden. Im Untersuchungszeitraum wurden im Vergleich zu Auswertungen vergangener Jahre mehr Gewaltopfer einer rechtsmedizinischen Versorgung zugeführt. Insbesondere für Privatpersonen ergab sich durch die regionalen Untersuchungsstellen eine neue Möglichkeit der niedrigschwelligen rechtsmedizinischen Beratung und Verletzungsdokumentation. Dies Angebot wurde ausgiebig genutzt, was sich in steigenden niedrigschwelligen Auftragszahlen manifestierte. Außerdem vernetzte sich das IfR mit zahlreichen Akteuren der Gewaltopferversorgung in der Region und etablierte Kooperationen. Dies hatte ein wachsendes Spektrum an Auftraggebern und Vermittlern der rechtsmedizinischen Untersuchungen zur Folge. Gleichzeitig ergaben sich weiterhin bestehende Defizite. Die Zusammenarbeit des IfR mit den Ermittlungsbehörden sowie den medizinischen Einrichtungen, insbesondere niedergelassenen Ärzten, im Kreis Pinneberg ist noch verbesserungsfähig. Im Rettungsdienst offenbarten sich Unsicherheiten in der Gewaltopferversorgung. Ein Ausbau der Kooperation mit Ermittlungsbehörden, medizinischen Einrichtungen und dem Rettungsdienst als wichtigen Akteuren in der Gewaltopferversorgung sollte daher zur weiteren Verbesserung der Versorgungssituation von Gewaltopfern im Kreis Pinneberg angestrebt werden. Um eine wirklich flächendeckende, niedrigschwellige Gewaltopferversorgung in Deutschland zu erreichen, sollten bundesweit die lokalen Akteure des Gesundheitssystems miteinbezogen und mit bestehenden Opferhilfseinrichtungen vernetzt werden.
Regionale rechtsmedizinische Untersuchungsstellen nördlich von Hamburg - eine Verbesserung der regionalen niedrigschwelligen Versorgungssituation von Gewaltopfern?
Reimann, Caroline (author) / Püschel, Klaus (Prof. Dr.)
2015-01-01
Theses
Electronic Resource
German
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