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Emotionen gelten heute, besonders in der Politik, als etwas Gefährliches. Andererseits ist die Rede über Emotionen im wissenschaftlichen wie im populärwissenschaftlichen Bereich – Stichwort "emotionale Intelligenz" – seit geraumer Zeit in Mode. In den Künsten, vor allem in der Musik, im Film und der bildenden Kunst, war vor eineinhalb Jahrzehnten eine massive neoromantische Welle zu beobachten, in der starke Gefühle an- und Coolness abgesagt waren. In der Architektur, wo es das Erbe des Faschismus lange unmöglich machte, an die Emotionen der Nutzer und Betrachter zu appellieren, pflegte die Nachkriegsmoderne Sachlichkeit und Understatement. Dem stellte die Postmoderne ein emotionales Zugeständnis entgegen: Architektur durfte (wieder) Spaß machen. Vor allem aber mit der atmosphärischen Aufladung räumlich minimalistischer, aber materiell differenzierter Gebäude durch die neomoderne (oder besser: metamoderne) Architektur seit den 1990er-Jahren, der es vor allem um sinnliches Erleben und Authentizität geht, werden die Emotionen der Rezipienten sehr bewusst adressiert und gesteuert. Der Beitrag beschäftigt sich, ausgehend von der älteren architektonischen Emotionstheorie, mit der Frage, welche Emotionen von Gebäuden eigentlich ausgelöst werden können, bei welchen Gebäudetypen bzw. welchen Entwurfskonzepten das Wecken von Emotionen eine Rolle spielt und was dies über die zeitgenössische Architektur aussagt. Emotionalität erweist sich dabei als zentrales Kennzeichen metamoderner Architektur. Die Untersuchung zeigt – jenseits der traditionellen Architekturpsychologie – die Wichtigkeit von Emotionsforschung in der Architektur.
Emotionen gelten heute, besonders in der Politik, als etwas Gefährliches. Andererseits ist die Rede über Emotionen im wissenschaftlichen wie im populärwissenschaftlichen Bereich – Stichwort "emotionale Intelligenz" – seit geraumer Zeit in Mode. In den Künsten, vor allem in der Musik, im Film und der bildenden Kunst, war vor eineinhalb Jahrzehnten eine massive neoromantische Welle zu beobachten, in der starke Gefühle an- und Coolness abgesagt waren. In der Architektur, wo es das Erbe des Faschismus lange unmöglich machte, an die Emotionen der Nutzer und Betrachter zu appellieren, pflegte die Nachkriegsmoderne Sachlichkeit und Understatement. Dem stellte die Postmoderne ein emotionales Zugeständnis entgegen: Architektur durfte (wieder) Spaß machen. Vor allem aber mit der atmosphärischen Aufladung räumlich minimalistischer, aber materiell differenzierter Gebäude durch die neomoderne (oder besser: metamoderne) Architektur seit den 1990er-Jahren, der es vor allem um sinnliches Erleben und Authentizität geht, werden die Emotionen der Rezipienten sehr bewusst adressiert und gesteuert. Der Beitrag beschäftigt sich, ausgehend von der älteren architektonischen Emotionstheorie, mit der Frage, welche Emotionen von Gebäuden eigentlich ausgelöst werden können, bei welchen Gebäudetypen bzw. welchen Entwurfskonzepten das Wecken von Emotionen eine Rolle spielt und was dies über die zeitgenössische Architektur aussagt. Emotionalität erweist sich dabei als zentrales Kennzeichen metamoderner Architektur. Die Untersuchung zeigt – jenseits der traditionellen Architekturpsychologie – die Wichtigkeit von Emotionsforschung in der Architektur.
Architektur und Emotion – Eine Skizze
Wagner, Anselm (author)
2019-11-20
archimaera ; 2019 , 8
Miscellaneous
Electronic Resource
German
DDC:
720
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