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Einfluss extensiver Bewitterung auf reaktive Brandschutzsysteme im Stahlbau
Reaktive Brandschutzsysteme (RBS) finden im baulichen Brandschutz Anwendung, wenn neben Anforderungen an den Feuerwiderstand auch Ansprüche an die Ästhetik gestellt werden. Die profilfolgende Applikation und die geringe Trockenschichtdicke der Produkte ermöglichen es, das filigrane Erscheinungsbild von Stahlkonstruktionen aufrechtzuerhalten. Die Besonderheit der intumeszierenden Beschichtungen liegt in ihrer thermischen Schutzwirkung, die sich erst im Brandfall ausbildet. Infolge einer thermischen Einwirkung expandiert das RBS um ein Vielfaches der Trockenschichtdicke und bildet eine Schaumstruktur mit guten wärmedämmenden Eigenschaften, die den Wärmeeintrag in das zu schützende Stahlbauteil reduzieren und dessen Erwärmung zeitlich verzögern. Da RBS zu den nicht normativ geregelten Bauprodukten zählen, werden diese derzeit auf Grundlage von allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) bzw. allgemeinen Bauartgenehmigungen (aBG) und Europäisch Technischen Bewertungen (ETA) bauaufsichtlich eingeführt. Neben der thermischen Schutzwirkung muss im Zulassungsverfahren auch ein Nachweis der Dauerhaftigkeit der Brandschutzbeschichtung erbracht werden. Auf nationaler Ebene erfolgt diese Bewertung auf Basis von Kurz- und Langzeitversuchen. Anhand von Brandversuchen an künstlich, beschleunigt in der Klimakammer bewitterten Probekörpern wird eine Leistungsprognose aufgestellt. Die Überprüfung erfolgt anschließend an für zwei, fünf und zehn Jahre entsprechend des Anwendungsbereichs ausgelagerten Probekörpern im Brandversuch. Auf europäischer Ebene sind ausschließlich Kurzzeitversuche vorgeschrieben. Weicht die Leistungsfähigkeit des bewitterten RBS im Brandversuch im Mittel nicht mehr als 15 % von der unbewitterten Grundprüfung ab, wird dem RBS eine Nutzungsdauer von zehn Jahren attestiert. Eine Nutzungsdauer von 25 Jahren darf einem Produkt nach dem Europäischen Bewertungsdokument (EAD) bei ausreichendem Nachweis der Dauerhaftigkeit ebenfalls bescheinigt werden. Allerdings existiert derzeit kein geregeltes Prüfkonzept. ...
Einfluss extensiver Bewitterung auf reaktive Brandschutzsysteme im Stahlbau
Reaktive Brandschutzsysteme (RBS) finden im baulichen Brandschutz Anwendung, wenn neben Anforderungen an den Feuerwiderstand auch Ansprüche an die Ästhetik gestellt werden. Die profilfolgende Applikation und die geringe Trockenschichtdicke der Produkte ermöglichen es, das filigrane Erscheinungsbild von Stahlkonstruktionen aufrechtzuerhalten. Die Besonderheit der intumeszierenden Beschichtungen liegt in ihrer thermischen Schutzwirkung, die sich erst im Brandfall ausbildet. Infolge einer thermischen Einwirkung expandiert das RBS um ein Vielfaches der Trockenschichtdicke und bildet eine Schaumstruktur mit guten wärmedämmenden Eigenschaften, die den Wärmeeintrag in das zu schützende Stahlbauteil reduzieren und dessen Erwärmung zeitlich verzögern. Da RBS zu den nicht normativ geregelten Bauprodukten zählen, werden diese derzeit auf Grundlage von allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) bzw. allgemeinen Bauartgenehmigungen (aBG) und Europäisch Technischen Bewertungen (ETA) bauaufsichtlich eingeführt. Neben der thermischen Schutzwirkung muss im Zulassungsverfahren auch ein Nachweis der Dauerhaftigkeit der Brandschutzbeschichtung erbracht werden. Auf nationaler Ebene erfolgt diese Bewertung auf Basis von Kurz- und Langzeitversuchen. Anhand von Brandversuchen an künstlich, beschleunigt in der Klimakammer bewitterten Probekörpern wird eine Leistungsprognose aufgestellt. Die Überprüfung erfolgt anschließend an für zwei, fünf und zehn Jahre entsprechend des Anwendungsbereichs ausgelagerten Probekörpern im Brandversuch. Auf europäischer Ebene sind ausschließlich Kurzzeitversuche vorgeschrieben. Weicht die Leistungsfähigkeit des bewitterten RBS im Brandversuch im Mittel nicht mehr als 15 % von der unbewitterten Grundprüfung ab, wird dem RBS eine Nutzungsdauer von zehn Jahren attestiert. Eine Nutzungsdauer von 25 Jahren darf einem Produkt nach dem Europäischen Bewertungsdokument (EAD) bei ausreichendem Nachweis der Dauerhaftigkeit ebenfalls bescheinigt werden. Allerdings existiert derzeit kein geregeltes Prüfkonzept. ...
Einfluss extensiver Bewitterung auf reaktive Brandschutzsysteme im Stahlbau
Mund, Maximilian (author)
2023-01-01
Theses
Electronic Resource
German
in case of fire , artificial weathering , morphology , intumescent coatings , finite element simulation , small-scale fire tests , Künstliche Bewitterung , Alterung , expansion , Kleinmaßstäbliche Brandversuche , Morphologie , working life , Reaktive Brandschutzsysteme , Nutzungsdauer , Brandfall , aeging , ddc:624 , Finite-Elemente Simulation
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