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Substanz oder Zeichen? ; Über die ungleichartige Lebensdauer von Architekturen
Das medienvermittelte Bild von Architektur ist fast ausschließlich ein Bild von Neubauten und technischen Innovationen. Das Zustandekommen dieses Bildes ist eng mit Suggestion und Selbstverständnis einer architektonischen Moderne verbunden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Traditionsbruch zum Programm erhob, Anlehnung an Methoden der Serienproduktion suchte und schließlich in den 60er und 70er Jahren Architekturproduktion zu einem System sorgenfreien Konsums und unablässiger Innovationen stilisierte. Diese Wunschvorstellung stößt nicht allein angesichts begrenzter Ressourcen an ihre Grenzen. Auch das Ausmaß an psychisch verkraftbarer Umweltveränderung unterliegt einer seelischen Ökonomie. Die menschliche Psyche benötigt Vertrautes als Orientierungsrahmen. Dieser Rahmen ist aber nicht allein auf eigene Erfahrungen bezogen. Auch medienvermittelte Bilder prägen Vorstellungen und Referenzräume. Architektur ist mehr als ein funktionales, konstruktives oder ökonomisch produziertes System – Architektur ist ein Zeichen. Auch die Architektur der Moderne ist längst zu einem Zeichensystem geworden, das in das kulturelle Gedächtnis der Gegenwart eingegangen ist und als Referenzrahmen fortwirkt, wenn heute über Erhalt oder Abriss von Bauten der Nachkriegszeit diskutiert wird.
Substanz oder Zeichen? ; Über die ungleichartige Lebensdauer von Architekturen
Das medienvermittelte Bild von Architektur ist fast ausschließlich ein Bild von Neubauten und technischen Innovationen. Das Zustandekommen dieses Bildes ist eng mit Suggestion und Selbstverständnis einer architektonischen Moderne verbunden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Traditionsbruch zum Programm erhob, Anlehnung an Methoden der Serienproduktion suchte und schließlich in den 60er und 70er Jahren Architekturproduktion zu einem System sorgenfreien Konsums und unablässiger Innovationen stilisierte. Diese Wunschvorstellung stößt nicht allein angesichts begrenzter Ressourcen an ihre Grenzen. Auch das Ausmaß an psychisch verkraftbarer Umweltveränderung unterliegt einer seelischen Ökonomie. Die menschliche Psyche benötigt Vertrautes als Orientierungsrahmen. Dieser Rahmen ist aber nicht allein auf eigene Erfahrungen bezogen. Auch medienvermittelte Bilder prägen Vorstellungen und Referenzräume. Architektur ist mehr als ein funktionales, konstruktives oder ökonomisch produziertes System – Architektur ist ein Zeichen. Auch die Architektur der Moderne ist längst zu einem Zeichensystem geworden, das in das kulturelle Gedächtnis der Gegenwart eingegangen ist und als Referenzrahmen fortwirkt, wenn heute über Erhalt oder Abriss von Bauten der Nachkriegszeit diskutiert wird.
Substanz oder Zeichen? ; Über die ungleichartige Lebensdauer von Architekturen
Kegler, Karl R. (author)
2011-12-15
archimaera ; 2011 , 004
Miscellaneous
Electronic Resource
German
Industrieproduktion , Bürgerprotest , 1970ies , Architektur der 1950er Jahre , Ästhetik , Köln kann auch anders , Denkmalwert , Permanenz , Aleida Assmann , http://dewey.info/class/943/ , Lebensdauer , Gerling-Gelände , Abbruch , Kölner Schauspielhaus , 720 , Innovation , Bauschaden , Barcelona Pavillon , Erneuerung , 943 , http://dewey.info/class/720/ , industrialisiertes Bauen , historische Nachhaltigkeit , Architekturpresse , Automobil , Gereonsviertel , Geschichtslosigkeit , Kölner Oper , Fassadensanierung , Köln , Architekturpsychologie , Dauerhaftigkeit , Frankonia , Baukultur , Aldo Rossi , Centre Pompidou , 1950ies , Erinnerungsbild , Architekturkritik , Architektur der 1960er Jahre , Baumaterialien , das Neue , Denkmal , Gerling-Bauten , 1960ies , Traditionsbruch , Kontinuitätskultur , Geschichte , Architektur der 1970er Jahre , Konsumgesellschaft
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