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Eastnor Castle, Herefordshire
In der europäischen Baukultur stehen Schlösser, Burgen und Country Houses für politische und soziale Macht. Die Gestaltung sowie Funktion dieser Bauten und deren Umgestaltung lassen Schlüsse über die jeweiligen Bauherren und Architekten zu, so dass spezifische und allgemeine Ansprüche der Gesellschaft für die jeweiligen Zeitschichten verdeutlicht werden. Heute ist das Sichern des Fortbestehens dieser meist denkmalgeschützten Bauten in Zeiten von staatlichen Mittelkürzungen und des Klimawandels schwierig. Für diese Ausgangssituation ist ein autarkes Denkmal, das sein Bestehen aus sich selbst heraus sichert, ohne seiner Substanz zu schaden, der wertvollste Lösungsansatz. Ein solches Beispiel wird in der Dissertation in seiner Gesamtheit analysiert. Anhand der Auswertung verschiedener Quellen wird betrachtet, in welchen Schritten die Eigenständigkeit von Eastnor Castle, Herefordshire, entstand. Die Basis für die Analyse beschreibt der Denkmalwert des Country House, der sich aus einer baugeschichtlichen Untersuchung und architekturhistorischen Einordnung ergibt. Den historischen Wert erhält das von Historic England als Grade I eingestufte Baudenkmal aus den mannigfaltigen Zeugnissen der Familien Cocks, Somers und Somers-Cocks, die diesen Bau über mehrere Jahrhunderte prägen. Darüber hinaus stellt Eastnor Castle ein frühes Werk des Architekten Robert Smirke dar, der im Verlauf seiner Karriere viele architektonisch einflussreiche Bauten entwirft. Ferner besitzt Eastnor Castle einen künstlerischen Wert, da es als kompletter Neubau der Regency Ära durchgängig im Norman Style entworfen und aus Bauten wie Lowther Castle, Cumbria, und Warwick Castle, Warwickshire, entwickelt wird. Ähnliche Country Houses als reine Ausprägung dieser Baustilrichtung existieren nur wenige wie beispielsweise Penrhyn Castle, Gwynedd. Eastnor Castle besitzt ferner Raum- und Mobiliargestaltungen im Norman Style sowie das sehr gut erhaltene Interieur des Gothic Drawing Room, welches A.W.N. Pugin am Ende seiner Architekturkarriere entwirft. Diese Raumgestaltung ist eines seiner am besten erhaltenen Interieurs, das gestalterisch für die internationale Architekturbewegung des Puginism steht. Darüber hinaus besitzt Eastnor Castle eine technikgeschichtliche Bedeutung, da Robert Smirke einerseits neue Baumaterialen wie Eisenträger verwendet und es andererseits in einem neuen Bauablauf errichtet. Außerdem prägen Eastnor Castle und sein Vorgängerbau Castle Ditch die Region der Malvern Hills nachhaltig. In einem zweiten Schritt untersucht die Arbeit die heutige Nutzung des Denkmals und wertet sie aus. Eine wichtige Rolle hierbei spielt das bestehende Funktionsdreieck aus Wohnhaus, Denkmal und Event-Stätte. Das Ausbalancieren dieses Dreiecks hat oberste Priorität und bildet die Grundlage für das autarke Fortbestehen des Denkmals. Einzelne Erkenntnisse dieser Untersuchung können schließlich als Resultate der Arbeit verallgemeinert und übertragen werden.
Eastnor Castle, Herefordshire
In der europäischen Baukultur stehen Schlösser, Burgen und Country Houses für politische und soziale Macht. Die Gestaltung sowie Funktion dieser Bauten und deren Umgestaltung lassen Schlüsse über die jeweiligen Bauherren und Architekten zu, so dass spezifische und allgemeine Ansprüche der Gesellschaft für die jeweiligen Zeitschichten verdeutlicht werden. Heute ist das Sichern des Fortbestehens dieser meist denkmalgeschützten Bauten in Zeiten von staatlichen Mittelkürzungen und des Klimawandels schwierig. Für diese Ausgangssituation ist ein autarkes Denkmal, das sein Bestehen aus sich selbst heraus sichert, ohne seiner Substanz zu schaden, der wertvollste Lösungsansatz. Ein solches Beispiel wird in der Dissertation in seiner Gesamtheit analysiert. Anhand der Auswertung verschiedener Quellen wird betrachtet, in welchen Schritten die Eigenständigkeit von Eastnor Castle, Herefordshire, entstand. Die Basis für die Analyse beschreibt der Denkmalwert des Country House, der sich aus einer baugeschichtlichen Untersuchung und architekturhistorischen Einordnung ergibt. Den historischen Wert erhält das von Historic England als Grade I eingestufte Baudenkmal aus den mannigfaltigen Zeugnissen der Familien Cocks, Somers und Somers-Cocks, die diesen Bau über mehrere Jahrhunderte prägen. Darüber hinaus stellt Eastnor Castle ein frühes Werk des Architekten Robert Smirke dar, der im Verlauf seiner Karriere viele architektonisch einflussreiche Bauten entwirft. Ferner besitzt Eastnor Castle einen künstlerischen Wert, da es als kompletter Neubau der Regency Ära durchgängig im Norman Style entworfen und aus Bauten wie Lowther Castle, Cumbria, und Warwick Castle, Warwickshire, entwickelt wird. Ähnliche Country Houses als reine Ausprägung dieser Baustilrichtung existieren nur wenige wie beispielsweise Penrhyn Castle, Gwynedd. Eastnor Castle besitzt ferner Raum- und Mobiliargestaltungen im Norman Style sowie das sehr gut erhaltene Interieur des Gothic Drawing Room, welches A.W.N. Pugin am Ende seiner Architekturkarriere entwirft. Diese Raumgestaltung ist eines seiner am besten erhaltenen Interieurs, das gestalterisch für die internationale Architekturbewegung des Puginism steht. Darüber hinaus besitzt Eastnor Castle eine technikgeschichtliche Bedeutung, da Robert Smirke einerseits neue Baumaterialen wie Eisenträger verwendet und es andererseits in einem neuen Bauablauf errichtet. Außerdem prägen Eastnor Castle und sein Vorgängerbau Castle Ditch die Region der Malvern Hills nachhaltig. In einem zweiten Schritt untersucht die Arbeit die heutige Nutzung des Denkmals und wertet sie aus. Eine wichtige Rolle hierbei spielt das bestehende Funktionsdreieck aus Wohnhaus, Denkmal und Event-Stätte. Das Ausbalancieren dieses Dreiecks hat oberste Priorität und bildet die Grundlage für das autarke Fortbestehen des Denkmals. Einzelne Erkenntnisse dieser Untersuchung können schließlich als Resultate der Arbeit verallgemeinert und übertragen werden.
Eastnor Castle, Herefordshire
Berger, Judith Tanja (author)
2022
30308 KB
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German
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