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Vulnerabilitäts- und Resilienzprofile städtischer Systeme
Die vorliegende Dissertation hat zwei zentrale Ziele: Zum einen wird theoriebasiert ein Resilienzkonzept entwickelt, das den multidisziplinär geführten Resilienzdiskurs zusammenführt und gleichzeitig Ansatzpunkte für den Transfer in die Praxis bietet. Zum anderen, wird die empirische Anwendung des Konzepts demonstriert und es werden, basierend auf den Ergebnissen, Vulnerabilitäts- und Resilienzprofile städtischer Systeme abgeleitet. Zur Erfüllung der ersten Zielsetzung wird der Stand der Forschung zur Resilienz aufgearbeitet und der Kontext erläutert, in dem das Resilienzkonzept im urbanen Raum seine Bedeutung erlangt. Es wird gezeigt, dass die zahlreichen vernetzten urbanen Systeme vielfältigen und ambivalenten Herausforderungen ausgesetzt sind, die auch in Zukunft zu Unsicherheit und Komplexität in der Planung führen werden. Die komplexen Vernetzungen städtischer Systeme liefern die Erklärung dafür, dass im Resilienzdiskurs ganzheitliche Betrachtungen des Systems Stadt anzustreben sind. Auf dieser Grundlage wird das Dimensionen Konzept urbaner Resilienz entwickelt, das urbane Resilienz aus den drei Dimensionen physischer Resilienz, institutioneller Resilienz und sozialer Resilienz konstruiert. Die Dimensionen spiegeln zentrale Definitionsstränge des Resilienzdiskurses wider, für die entsprechende Eigenschaften als Grundlage zur Operationalisierung aufgeführt werden. Zudem stehen die Dimensionen für diverse Teilsysteme auf unterschiedlichen Skalierungsebenen einer Stadt, in denen verschiedene Akteure tätig sind. Auf der Handlungsebene des Konzeptes werden den Dimensionen übergeordnete Zielsetzung als Ansatzpunkte für den Transfer des Konzeptes in die Governance- und Planungspraxis zugeordnet. Der empirische Teil demonstriert die Anwendung des Konzepts anhand der Analyse der Vulnerabilität städtischer Systeme als Gegenpol zur Robustheit, welche die zentrale Eigenschaft der physischen Dimension urbaner Resilienz darstellt. Für die Fallregion Reutlingen werden Hagelschäden an Gebäuden (Ereignis: Hagelsturm von Reutlingen 2013) untersucht und die Entwicklung eines fiktiven Abwassertarifs in unterschiedlichen Demografieszenarien modelliert. Die ausgewählten Herausforderungen des Klimawandels und des Demografischen Wandels spiegeln exemplarisch die Diversität der Rahmenbedingungen, denen Städte ausgesetzt sind, wider. Mit dem Ziel auf der planerisch besonders relevanten, kleinräumigen Ebene Aussagen zur Vulnerabilität und Resilienz der städtischen Systeme ableiten zu können, werden als Untersuchungsebene vergleichbare, idealtypische Bau- und Nutzungsstrukturtypen (BNT) gewählt. Grundlage dafür ist die Hypothese, dass sich zwischen den räumlichen Eigenschaften der BNT und der Hagelschadensanfälligkeit bzw. der Tarifsensitivität Korrelationen bestimmen lassen. Zwar zeigen die quantitativen Ergebnisse, dass keine statistisch aussagekräftigen Korrelationen bestehen, doch lassen sich aus dem Vergleich der Lagemaße der untersuchten Indikatoren tendenzielle Unterschiede der Vulnerabilität der BNT erkennen. Diese werden als relationale, qualitative Vulnerabilitätsprofile der BNT zusammengeführt. Im konzeptionellen Teil werden die qualitativen Bewertungen der Vulnerabilität der BNT in Einschätzungen der Robustheit überführt und exemplarische Handlungsansätze zugeordnet, um die Resilienzprofile der BNT zu konstruieren. Des Weiteren werden generelle Maßnahmen für die institutionelle und die soziale Dimension urbaner Resilienz beschrieben, die zur Umsetzung der übergeordneten Zielsetzungen auf der Handlungsebene des Dimensionen-Konzepts beitragen können. Dies liefert konkrete Ansatzpunkte für ein Resilience-Mainstreaming in der Governance- und Planungspraxis.
Vulnerabilitäts- und Resilienzprofile städtischer Systeme
Die vorliegende Dissertation hat zwei zentrale Ziele: Zum einen wird theoriebasiert ein Resilienzkonzept entwickelt, das den multidisziplinär geführten Resilienzdiskurs zusammenführt und gleichzeitig Ansatzpunkte für den Transfer in die Praxis bietet. Zum anderen, wird die empirische Anwendung des Konzepts demonstriert und es werden, basierend auf den Ergebnissen, Vulnerabilitäts- und Resilienzprofile städtischer Systeme abgeleitet. Zur Erfüllung der ersten Zielsetzung wird der Stand der Forschung zur Resilienz aufgearbeitet und der Kontext erläutert, in dem das Resilienzkonzept im urbanen Raum seine Bedeutung erlangt. Es wird gezeigt, dass die zahlreichen vernetzten urbanen Systeme vielfältigen und ambivalenten Herausforderungen ausgesetzt sind, die auch in Zukunft zu Unsicherheit und Komplexität in der Planung führen werden. Die komplexen Vernetzungen städtischer Systeme liefern die Erklärung dafür, dass im Resilienzdiskurs ganzheitliche Betrachtungen des Systems Stadt anzustreben sind. Auf dieser Grundlage wird das Dimensionen Konzept urbaner Resilienz entwickelt, das urbane Resilienz aus den drei Dimensionen physischer Resilienz, institutioneller Resilienz und sozialer Resilienz konstruiert. Die Dimensionen spiegeln zentrale Definitionsstränge des Resilienzdiskurses wider, für die entsprechende Eigenschaften als Grundlage zur Operationalisierung aufgeführt werden. Zudem stehen die Dimensionen für diverse Teilsysteme auf unterschiedlichen Skalierungsebenen einer Stadt, in denen verschiedene Akteure tätig sind. Auf der Handlungsebene des Konzeptes werden den Dimensionen übergeordnete Zielsetzung als Ansatzpunkte für den Transfer des Konzeptes in die Governance- und Planungspraxis zugeordnet. Der empirische Teil demonstriert die Anwendung des Konzepts anhand der Analyse der Vulnerabilität städtischer Systeme als Gegenpol zur Robustheit, welche die zentrale Eigenschaft der physischen Dimension urbaner Resilienz darstellt. Für die Fallregion Reutlingen werden Hagelschäden an Gebäuden (Ereignis: Hagelsturm von Reutlingen 2013) untersucht und die Entwicklung eines fiktiven Abwassertarifs in unterschiedlichen Demografieszenarien modelliert. Die ausgewählten Herausforderungen des Klimawandels und des Demografischen Wandels spiegeln exemplarisch die Diversität der Rahmenbedingungen, denen Städte ausgesetzt sind, wider. Mit dem Ziel auf der planerisch besonders relevanten, kleinräumigen Ebene Aussagen zur Vulnerabilität und Resilienz der städtischen Systeme ableiten zu können, werden als Untersuchungsebene vergleichbare, idealtypische Bau- und Nutzungsstrukturtypen (BNT) gewählt. Grundlage dafür ist die Hypothese, dass sich zwischen den räumlichen Eigenschaften der BNT und der Hagelschadensanfälligkeit bzw. der Tarifsensitivität Korrelationen bestimmen lassen. Zwar zeigen die quantitativen Ergebnisse, dass keine statistisch aussagekräftigen Korrelationen bestehen, doch lassen sich aus dem Vergleich der Lagemaße der untersuchten Indikatoren tendenzielle Unterschiede der Vulnerabilität der BNT erkennen. Diese werden als relationale, qualitative Vulnerabilitätsprofile der BNT zusammengeführt. Im konzeptionellen Teil werden die qualitativen Bewertungen der Vulnerabilität der BNT in Einschätzungen der Robustheit überführt und exemplarische Handlungsansätze zugeordnet, um die Resilienzprofile der BNT zu konstruieren. Des Weiteren werden generelle Maßnahmen für die institutionelle und die soziale Dimension urbaner Resilienz beschrieben, die zur Umsetzung der übergeordneten Zielsetzungen auf der Handlungsebene des Dimensionen-Konzepts beitragen können. Dies liefert konkrete Ansatzpunkte für ein Resilience-Mainstreaming in der Governance- und Planungspraxis.
Vulnerabilitäts- und Resilienzprofile städtischer Systeme
Schulwitz, Martin (author) / Universität Stuttgart (host institution)
2020
Miscellaneous
Electronic Resource
German
DDC:
710
Exergy Based Analysis of Urban Systems ; Exergiebasierte Analyse städtischer Systeme
BASE | 2015
|Exergy Based Analysis of Urban Systems ; Exergiebasierte Analyse städtischer Systeme
BASE | 2015
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