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Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée "The Leasowes" im Spiegel seines literarischen Zirkels
Der Landsitz "The Leasowes" des Dichters William Shenstone war einer der frühen bedeutenden Landschaftsgärten um die Mitte des 18. Jahrhunderts und neben den berühmten englischen Gärten, wie Stowe oder Stourhead, wegweisend für die Entwicklung der neuen Gartenkunst. Er gilt als bekanntestes Beispiele für die "Ferme Ornée" oder "Ornamented Farm", ein Gartenkonzept, das landwirtschaftliche Nutzung mit schöner Gartengestaltung verbinden sollte. Am Beispiel der "Leasowes" kann das Wesen dieser Gartenform verdeutlicht und die Wechselwirkung zwischen Gartenkunst und Dichtung im 18. Jahrhundert veranschaulicht werden. Die Dissertation liefert eine umfassende Rekonstruktion und Analyse des Gartens von William Shenstone mit allen Gartenarchitekturen und literarischen Inschriften. Sowohl die Rezeption antiker und mittelalterlicher Stoffe als auch die Übernahme klassischer und gotischer Bauformen werden eingehend dargelegt. In einem Exkurs wird der Entstehung der "Ornamented Farm" auf der Grundlage antiker Dichtungen nachgespürt und die Weiterentwicklung des Konzepts in Gartentheorie und Praxis geschildert. Einige frühe Vertreter der Idee und Vorläufer der "Ornamented Farm" im England des 17. Jahrhunderts werden vorgestellt, um dann die ersten theoretischen Ansätze, die Schriften Joseph Addisons und Stephen Switzers, vorzustellen. Ein Überblick informiert über die ersten Versuche, das Konzept in die Praxis umzusetzen: Die Landgüter "Richings" des Lord Bathurst (später "Percy Lodge" der Familie Hertford), Lord Bolingbrokes "Dawley Farm" und Philip Southcotes "Woburn Farm", werden vorgestellt. William Shenstones Garten wird in den Zusammenhang zu anderen Gärten der Zeit gestellt, die unter seiner Regie oder in Auseinandersetzung mit seiner Anlage entstanden sind, wie Lady Luxboroughs "Barrels", dem Garten von Enville Hall des Lord Stamford oder Davenport House. Eine enge Beziehung bestand auch zwischen Shenstone und dem Kreis um den Gotikexperten Sanderson Miller sowie zu Lord Lytteltons Parkanlage "Hagley Hall". Die Studie schließt mit einem kurzen Ausblick auf die Wirkungsgeschichte Shenstones, die in eine Einordnung seiner "Unconnected Thoughts on Gardening" in die europäische Gartentheorie mündet. An einigen ausgewählten Beispielen wird demonstriert, wie das Konzept der Ferme Ornée und Shenstones Garten weiterwirkten und Ende des 18. und im 19. Jahrhundert in Frankreich, Deutschland und den USA Nachahmer fanden. In diesem Ausblick wird anhand der Gärten von Ermenonville und Moulin Jouli die französische Interpretation der Ferme Ornée behandelt sowie die Übernahme des Konzepts in den aufgeklärten deutschen Fürstentümern beleuchtet, wo fortschrittliche Mustergüter mit einer experimentellen Landwirtschaft entstanden (z.B. Wörlitz in Anhalt-Dessau, Klein-Flottbek bei Hamburg, der Eckhof bei Kiel, Paretz, die Pfaueninsel und der Englische Garten in München). Und auch auf dem amerikanischen Kontinent gab einen berühmten Shenstone-Anhänger, den amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson, der unter dem Eindruck von Shenstones kleinem Gut eine Ferme Ornée in Monticello, Virginia, anlegte.
Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée "The Leasowes" im Spiegel seines literarischen Zirkels
Der Landsitz "The Leasowes" des Dichters William Shenstone war einer der frühen bedeutenden Landschaftsgärten um die Mitte des 18. Jahrhunderts und neben den berühmten englischen Gärten, wie Stowe oder Stourhead, wegweisend für die Entwicklung der neuen Gartenkunst. Er gilt als bekanntestes Beispiele für die "Ferme Ornée" oder "Ornamented Farm", ein Gartenkonzept, das landwirtschaftliche Nutzung mit schöner Gartengestaltung verbinden sollte. Am Beispiel der "Leasowes" kann das Wesen dieser Gartenform verdeutlicht und die Wechselwirkung zwischen Gartenkunst und Dichtung im 18. Jahrhundert veranschaulicht werden. Die Dissertation liefert eine umfassende Rekonstruktion und Analyse des Gartens von William Shenstone mit allen Gartenarchitekturen und literarischen Inschriften. Sowohl die Rezeption antiker und mittelalterlicher Stoffe als auch die Übernahme klassischer und gotischer Bauformen werden eingehend dargelegt. In einem Exkurs wird der Entstehung der "Ornamented Farm" auf der Grundlage antiker Dichtungen nachgespürt und die Weiterentwicklung des Konzepts in Gartentheorie und Praxis geschildert. Einige frühe Vertreter der Idee und Vorläufer der "Ornamented Farm" im England des 17. Jahrhunderts werden vorgestellt, um dann die ersten theoretischen Ansätze, die Schriften Joseph Addisons und Stephen Switzers, vorzustellen. Ein Überblick informiert über die ersten Versuche, das Konzept in die Praxis umzusetzen: Die Landgüter "Richings" des Lord Bathurst (später "Percy Lodge" der Familie Hertford), Lord Bolingbrokes "Dawley Farm" und Philip Southcotes "Woburn Farm", werden vorgestellt. William Shenstones Garten wird in den Zusammenhang zu anderen Gärten der Zeit gestellt, die unter seiner Regie oder in Auseinandersetzung mit seiner Anlage entstanden sind, wie Lady Luxboroughs "Barrels", dem Garten von Enville Hall des Lord Stamford oder Davenport House. Eine enge Beziehung bestand auch zwischen Shenstone und dem Kreis um den Gotikexperten Sanderson Miller sowie zu Lord Lytteltons Parkanlage "Hagley Hall". Die Studie schließt mit einem kurzen Ausblick auf die Wirkungsgeschichte Shenstones, die in eine Einordnung seiner "Unconnected Thoughts on Gardening" in die europäische Gartentheorie mündet. An einigen ausgewählten Beispielen wird demonstriert, wie das Konzept der Ferme Ornée und Shenstones Garten weiterwirkten und Ende des 18. und im 19. Jahrhundert in Frankreich, Deutschland und den USA Nachahmer fanden. In diesem Ausblick wird anhand der Gärten von Ermenonville und Moulin Jouli die französische Interpretation der Ferme Ornée behandelt sowie die Übernahme des Konzepts in den aufgeklärten deutschen Fürstentümern beleuchtet, wo fortschrittliche Mustergüter mit einer experimentellen Landwirtschaft entstanden (z.B. Wörlitz in Anhalt-Dessau, Klein-Flottbek bei Hamburg, der Eckhof bei Kiel, Paretz, die Pfaueninsel und der Englische Garten in München). Und auch auf dem amerikanischen Kontinent gab einen berühmten Shenstone-Anhänger, den amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson, der unter dem Eindruck von Shenstones kleinem Gut eine Ferme Ornée in Monticello, Virginia, anlegte.
Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée "The Leasowes" im Spiegel seines literarischen Zirkels
Gardening, Agriculture and Poetry: William Shenstones Ferme Ornée The Leasowes and his literary circle
Schulz, Simone (author) / Universitätsbibliothek Der FU Berlin (host institution)
2005
Miscellaneous
Electronic Resource
Unknown
DDC:
000
Die Ferme Ornée und der Englische Landschaftsstil
Online Contents | 1993
|Locating the Georgic: from the ferme ornée to the model farm
Taylor & Francis Verlag | 2002
|LOCATING THE GEORGIC: FROM THE FERME ORNÉE TO THE MODEL FARM
Online Contents | 2002
|LOCATING THE GEORGIC: FROM THE FERME ORNEE TO THE MODEL FARM
British Library Online Contents | 2002
|Gartenkunst im Spiegel der Zeit
TIBKAT | 1985
|