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Stadt im Klimawandel : Klimaanpassung in der Stadtplanung : Grundlagen, Maßnahmen und Instrumente
Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich damit, wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der kommunalen Stadtplanung angegangen und bewältigt werden kann. Dabei fokussiert sich diese Arbeit auf den Umgang mit zunehmenden Hitzebelastungen in den Städten. Der Weltklimarat geht davon aus, dass durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Hochwasser und Starkregen zunehmen werden. Insbesondere in Städten verursachen Hochwasser- und Starkregenereignisse große wirtschaftliche Schäden. Hitzewellen stellen besonders in dicht bebauten Städten für Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsleistung eine hohe Belastung dar. Deshalb ist es erforderlich, die Klimafolgen und ihre Anpassungsmöglichkeiten in Städten stärker in den Blick zu nehmen. Während der Klimaschutz seit geraumer Zeit ein wichtiger Bestandteil kommunaler Politik ist, stellt die Anpassung der städtischen Strukturen ein neues Aufgabenfeld dar. Der Gesetzgeber hat im Jahr 2011 mit der Novellierung des Baugesetzbuches deutlich gemacht, dass vorsorgende und schützende Maßnahmen zur Klimaanpassung im Rahmen der Stadtplanung umgesetzt werden sollen. Daraus wird deutlich, dass die Stadtplanung aufgrund ihrer Kernkompetenzen und Steuerungsinstrumente eine wichtige Rolle bei der Klimaanpassung einnehmen soll. Ziel dieser Arbeit ist es, aktuelle Erkenntnisse und Grundlagen aus Forschung und Praxis für die Klimaanpassung zusammenzutragen und auszuwerten, um abschließend Handlungsempfehlungen für die kommunale Planungspraxis abzuleiten. Es sind drei übergeordnete Themenfelder identifiziert worden, die im Rahmen dieser Arbeit betrachtet werden: Klimafolgen & Handlungsbedarf, Strategien & Maßnahmen und Umsetzung & Instrumente. Einleitend werden die Erkenntnisse zum Klimawandel und der Entwicklung der Hitzebelastung zusammengetragen und die kommunale Aufgabe der Klimaanpassung verdeutlicht. Zum anderen wird die Thematik der Betroffenheit in den Städten dargestellt. Außerdem wird untersucht, welche Hitzebelastungen zukünftig zu erwarten sind und welche Strategien und Maßnahmen geeignet sind, um den Hitzestress der Menschen zugunsten von Lebensqualität und Gesundheit in Städten zu minimieren. Außerdem wird betrachtet, wie Maßnahmen in der Planungspraxis umgesetzt werden können. Ergänzend werden die klimatischen Datengrundlagen und Werkzeuge betrachtet, die der Stadtplanung im Planungsprozess und für die Abwägung zur Verfügung stehen. Die Arbeit zeigt, dass die Stadtplanung einen maßgeblichen Beitrag zum Umgang mit Hitzestress in den Städten leisten kann. Im Rahmen der Betrachtungen wurde deutlich, dass wesentliche Grundlagen und Erkenntnisse zu möglichen Maßnahmen aus der Stadtklimatologie und Human-Biometeorologie bereits vorliegen, jedoch der Transfer dieser Erkenntnisse in die Stadtplanung weiter auszubauen ist. Wesentliche Handlungsansätze ergeben sich bei der Durchlüftung der Stadt sowie der Straßenraum-, Oberflächen- und Gebäudegestaltung. Mithin wird die Herausforderung darin bestehen, hitzeangepasste Städte und Quartiere zu entwickeln - also die Stadträume klimatisch weiter zu qualifizieren sowie klimatisch bedeutsame Flächen von weiterer Bebauung freizuhalten. Es wird empfohlen, die grüne und blaue Infrastruktur einer Stadt zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum insbesondere durch Beschattung und Wasserangebote im Sommer zu verbessern. Ein noch weiter zu erforschendes Handlungsfeld ist der Einsatz hochreflektierender Materialien, um die Aufheizung der Stadtstrukturen zu reduzieren. Lokale Kaltluftflüsse können die nächtliche Auskühlung der Stadträume unterstützen. Untersuchungen zeigen, dass die verschiedenen Stadtquartiere aufgrund ihrer stadtstrukturellen Rahmenbedingungen unterschiedliche Anwendungspotenziale aufweisen. Außerdem ist im Einzelfall zu definieren, ob mit den angewandten Maßnahmen die Überwärmung der Stadt gemindert oder der lokale Klimakomfort des Menschen verbessert werden soll. Bei der Anwendung der Planungsinstrumente ist von Bedeutung, dass klimatische Aspekte frühzeitig und stärker in Planungsprozessen berücksichtigt werden und die verschiedenen Instrumente zielgerichtet eingesetzt werden. Für das Stadtklima bzw. Mikroklima gibt es kein Fachgesetz und damit keine Richt- oder Grenzwerte, so dass eine Umsetzung von Maßnahmen stark vom politischen Willen und von der Fachkompetenz der Fachverwaltung sowie beteiligten Büros abhängig ist. Außerdem lässt sich ableiten, dass die lokale Betroffenheit gegenüber Hitzebelastungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich ist, weshalb der individuelle Handlungsbedarf lokal zu bestimmen ist. Dafür eignet sich zum Beispiel die Entwicklung einer kommunalen Anpassungsstrategie mit einem breit angelegten Beteiligungsprozess unter Einbindung von Fachverwaltung, Politik und Öffentlichkeit. Fakt ist, dass die Integration der Klimaanpassung in die Planungspraxis erst begonnen hat und ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch sowie staatliche Förderprogramme weiterhin erforderlich sind. Wichtige weitere Forschungsthemen sind u. a. die mikroklimatischen Wirkungen von Maßnahmen auf Stadtquartiers- und Vorhabenebene, die Einbindung der Klimaanpassung in die Städtebauförderung und Bauleitplanung sowie die Weiterentwicklung von stadtklimatischen Analyse- und Bewertungstools für die städtebauliche und freiraumplanerische Entwurfsplanung.
Stadt im Klimawandel : Klimaanpassung in der Stadtplanung : Grundlagen, Maßnahmen und Instrumente
Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich damit, wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der kommunalen Stadtplanung angegangen und bewältigt werden kann. Dabei fokussiert sich diese Arbeit auf den Umgang mit zunehmenden Hitzebelastungen in den Städten. Der Weltklimarat geht davon aus, dass durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Hochwasser und Starkregen zunehmen werden. Insbesondere in Städten verursachen Hochwasser- und Starkregenereignisse große wirtschaftliche Schäden. Hitzewellen stellen besonders in dicht bebauten Städten für Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsleistung eine hohe Belastung dar. Deshalb ist es erforderlich, die Klimafolgen und ihre Anpassungsmöglichkeiten in Städten stärker in den Blick zu nehmen. Während der Klimaschutz seit geraumer Zeit ein wichtiger Bestandteil kommunaler Politik ist, stellt die Anpassung der städtischen Strukturen ein neues Aufgabenfeld dar. Der Gesetzgeber hat im Jahr 2011 mit der Novellierung des Baugesetzbuches deutlich gemacht, dass vorsorgende und schützende Maßnahmen zur Klimaanpassung im Rahmen der Stadtplanung umgesetzt werden sollen. Daraus wird deutlich, dass die Stadtplanung aufgrund ihrer Kernkompetenzen und Steuerungsinstrumente eine wichtige Rolle bei der Klimaanpassung einnehmen soll. Ziel dieser Arbeit ist es, aktuelle Erkenntnisse und Grundlagen aus Forschung und Praxis für die Klimaanpassung zusammenzutragen und auszuwerten, um abschließend Handlungsempfehlungen für die kommunale Planungspraxis abzuleiten. Es sind drei übergeordnete Themenfelder identifiziert worden, die im Rahmen dieser Arbeit betrachtet werden: Klimafolgen & Handlungsbedarf, Strategien & Maßnahmen und Umsetzung & Instrumente. Einleitend werden die Erkenntnisse zum Klimawandel und der Entwicklung der Hitzebelastung zusammengetragen und die kommunale Aufgabe der Klimaanpassung verdeutlicht. Zum anderen wird die Thematik der Betroffenheit in den Städten dargestellt. Außerdem wird untersucht, welche Hitzebelastungen zukünftig zu erwarten sind und welche Strategien und Maßnahmen geeignet sind, um den Hitzestress der Menschen zugunsten von Lebensqualität und Gesundheit in Städten zu minimieren. Außerdem wird betrachtet, wie Maßnahmen in der Planungspraxis umgesetzt werden können. Ergänzend werden die klimatischen Datengrundlagen und Werkzeuge betrachtet, die der Stadtplanung im Planungsprozess und für die Abwägung zur Verfügung stehen. Die Arbeit zeigt, dass die Stadtplanung einen maßgeblichen Beitrag zum Umgang mit Hitzestress in den Städten leisten kann. Im Rahmen der Betrachtungen wurde deutlich, dass wesentliche Grundlagen und Erkenntnisse zu möglichen Maßnahmen aus der Stadtklimatologie und Human-Biometeorologie bereits vorliegen, jedoch der Transfer dieser Erkenntnisse in die Stadtplanung weiter auszubauen ist. Wesentliche Handlungsansätze ergeben sich bei der Durchlüftung der Stadt sowie der Straßenraum-, Oberflächen- und Gebäudegestaltung. Mithin wird die Herausforderung darin bestehen, hitzeangepasste Städte und Quartiere zu entwickeln - also die Stadträume klimatisch weiter zu qualifizieren sowie klimatisch bedeutsame Flächen von weiterer Bebauung freizuhalten. Es wird empfohlen, die grüne und blaue Infrastruktur einer Stadt zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum insbesondere durch Beschattung und Wasserangebote im Sommer zu verbessern. Ein noch weiter zu erforschendes Handlungsfeld ist der Einsatz hochreflektierender Materialien, um die Aufheizung der Stadtstrukturen zu reduzieren. Lokale Kaltluftflüsse können die nächtliche Auskühlung der Stadträume unterstützen. Untersuchungen zeigen, dass die verschiedenen Stadtquartiere aufgrund ihrer stadtstrukturellen Rahmenbedingungen unterschiedliche Anwendungspotenziale aufweisen. Außerdem ist im Einzelfall zu definieren, ob mit den angewandten Maßnahmen die Überwärmung der Stadt gemindert oder der lokale Klimakomfort des Menschen verbessert werden soll. Bei der Anwendung der Planungsinstrumente ist von Bedeutung, dass klimatische Aspekte frühzeitig und stärker in Planungsprozessen berücksichtigt werden und die verschiedenen Instrumente zielgerichtet eingesetzt werden. Für das Stadtklima bzw. Mikroklima gibt es kein Fachgesetz und damit keine Richt- oder Grenzwerte, so dass eine Umsetzung von Maßnahmen stark vom politischen Willen und von der Fachkompetenz der Fachverwaltung sowie beteiligten Büros abhängig ist. Außerdem lässt sich ableiten, dass die lokale Betroffenheit gegenüber Hitzebelastungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich ist, weshalb der individuelle Handlungsbedarf lokal zu bestimmen ist. Dafür eignet sich zum Beispiel die Entwicklung einer kommunalen Anpassungsstrategie mit einem breit angelegten Beteiligungsprozess unter Einbindung von Fachverwaltung, Politik und Öffentlichkeit. Fakt ist, dass die Integration der Klimaanpassung in die Planungspraxis erst begonnen hat und ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch sowie staatliche Förderprogramme weiterhin erforderlich sind. Wichtige weitere Forschungsthemen sind u. a. die mikroklimatischen Wirkungen von Maßnahmen auf Stadtquartiers- und Vorhabenebene, die Einbindung der Klimaanpassung in die Städtebauförderung und Bauleitplanung sowie die Weiterentwicklung von stadtklimatischen Analyse- und Bewertungstools für die städtebauliche und freiraumplanerische Entwurfsplanung.
Stadt im Klimawandel : Klimaanpassung in der Stadtplanung : Grundlagen, Maßnahmen und Instrumente
Baumüller, Nicole (author) / Universität Stuttgart (host institution)
2018
Miscellaneous
Electronic Resource
German
Stadt im Klimawandel : Klimaanpassung in der Stadtplanung : Grundlagen, Maßnahmen und Instrumente
UB Braunschweig | 2018
|Stadt im Klimawandel : Klimaanpassung in der Stadtplanung : Grundlagen, Maßnahmen und Instrumente
TIBKAT | 2018
|Klimaanpassung in der Stadt- und Regionalentwicklung. Ansätze, Instrumente, Maßnahmen und Beispiele
Taylor & Francis Verlag | 2016
|Klimaanpassung für Berlin : Maßnahmen und Beispiele ; Stadtplanung ; Berlin baut die Klimastadt
Catalogue agriculture | 2013