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Kleinstadt und Zuwanderung
Zur Theorie und Empirie ethnischer Segregation in kleinen Städten
Die Segregationsforschung gilt als der Ursprung der soziologischen Stadtforschung. Während Segregation als vornehmlich großstädtisches Phänomen beschrieben wird und die Großstadt als Forschungsparadigma des modernen Urbanismus schlechthin gilt, stellen kleine Städte bisher allerdings einen ,blinden Fleck‘ in der Stadt- und Segregationsforschung dar. Ungeachtet von Politik und Forschung fand in den vergangenen Jahrzehnten indes eine verstärkte Zuwanderung in den ländlichen Raum statt, die die Kommunen peripherer Räume bis heute mit wachsenden Integrationsanforderungen konfrontiert. Da in Bezug auf Kleinstädte vermutet wird, dass durch die abnehmende Integrationskraft des Arbeitsmarktes besonders Wohnviertel, Wohnungen und andere alltägliche Aufenthaltsorte zunehmend an Bedeutung für Integrationsprozesse gewinnen, erscheint die Untersuchung von Segregationsprozessen in Kleinstädten für die Integration von MigrantInnen von besonderer Bedeutung zu sein. Als Grundlage für die Untersuchung kleinstädtischer Segregationstendenzen wird in der Studie der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet und das Phänomen der Segregation in den Kontext von kleinen Städten eingebettet. Anhand der Fallstudie Genthin in Sachsen-Anhalt werden mit Hilfe qualitativer Forschungsansätze lokale Segregationstendenzen sowie deren Ursachen, Ausprägung und Wahrnehmung durch unterschiedliche Personengruppen in der Stadtgesellschaft untersucht und letztlich dargestellt, wie sich Segregation in kleinen Städten äußert und wie eine Analyse von Segregationsprozessen in kleinen Städten vorgenommen werden kann. Bei der Untersuchung wird deutlich, dass sich der Prozess der ethnischen Segregation in kleinen Städten in einer anderen Dimension als in Großstädten zu äußern scheint. Die Entstehung des segregierten Quartiers in der untersuchten Kleinstadt sowie der Prozess der ethnischen Segregation sind keineswegs nur durch makrosoziale Faktoren bedingt, sondern erheblich von lokalen Praktiken, politischen Entscheidungen sowie von der Wahrnehmung der Kleinstadtgesellschaft abhängig. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Quartier in der Kleinstadt produziert eine Stigmatisierung des Quartiers, die die Qualität der Segregation erheblich verfärbt. Um die Komplexität des durch Stigmatisierung bestimmten Segregationsprozesses in Kleinstädten zu verstehen, wird daher in der Studie vorgeschlagen, dass die Segregationsforschung in Kleinstädten andere Maßstäbe setzen muss als in den gängigen auf Großstädte bezogenen Ansätzen. Online-Version im Universitätsverlag der TU Berlin (www.univerlag.tu-berlin.de) erschienen.
Kleinstadt und Zuwanderung
Zur Theorie und Empirie ethnischer Segregation in kleinen Städten
Die Segregationsforschung gilt als der Ursprung der soziologischen Stadtforschung. Während Segregation als vornehmlich großstädtisches Phänomen beschrieben wird und die Großstadt als Forschungsparadigma des modernen Urbanismus schlechthin gilt, stellen kleine Städte bisher allerdings einen ,blinden Fleck‘ in der Stadt- und Segregationsforschung dar. Ungeachtet von Politik und Forschung fand in den vergangenen Jahrzehnten indes eine verstärkte Zuwanderung in den ländlichen Raum statt, die die Kommunen peripherer Räume bis heute mit wachsenden Integrationsanforderungen konfrontiert. Da in Bezug auf Kleinstädte vermutet wird, dass durch die abnehmende Integrationskraft des Arbeitsmarktes besonders Wohnviertel, Wohnungen und andere alltägliche Aufenthaltsorte zunehmend an Bedeutung für Integrationsprozesse gewinnen, erscheint die Untersuchung von Segregationsprozessen in Kleinstädten für die Integration von MigrantInnen von besonderer Bedeutung zu sein. Als Grundlage für die Untersuchung kleinstädtischer Segregationstendenzen wird in der Studie der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet und das Phänomen der Segregation in den Kontext von kleinen Städten eingebettet. Anhand der Fallstudie Genthin in Sachsen-Anhalt werden mit Hilfe qualitativer Forschungsansätze lokale Segregationstendenzen sowie deren Ursachen, Ausprägung und Wahrnehmung durch unterschiedliche Personengruppen in der Stadtgesellschaft untersucht und letztlich dargestellt, wie sich Segregation in kleinen Städten äußert und wie eine Analyse von Segregationsprozessen in kleinen Städten vorgenommen werden kann. Bei der Untersuchung wird deutlich, dass sich der Prozess der ethnischen Segregation in kleinen Städten in einer anderen Dimension als in Großstädten zu äußern scheint. Die Entstehung des segregierten Quartiers in der untersuchten Kleinstadt sowie der Prozess der ethnischen Segregation sind keineswegs nur durch makrosoziale Faktoren bedingt, sondern erheblich von lokalen Praktiken, politischen Entscheidungen sowie von der Wahrnehmung der Kleinstadtgesellschaft abhängig. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Quartier in der Kleinstadt produziert eine Stigmatisierung des Quartiers, die die Qualität der Segregation erheblich verfärbt. Um die Komplexität des durch Stigmatisierung bestimmten Segregationsprozesses in Kleinstädten zu verstehen, wird daher in der Studie vorgeschlagen, dass die Segregationsforschung in Kleinstädten andere Maßstäbe setzen muss als in den gängigen auf Großstädte bezogenen Ansätzen. Online-Version im Universitätsverlag der TU Berlin (www.univerlag.tu-berlin.de) erschienen.
Kleinstadt und Zuwanderung
Zur Theorie und Empirie ethnischer Segregation in kleinen Städten
Kreichauf, René (author) / Technische Universität Berlin (host institution)
2012
Miscellaneous
Electronic Resource
Unknown
DDC:
710
Kleinstadt und Zuwanderung : zur Theorie und Empirie ethnischer Segregation in kleinen Städten
TIBKAT | 2012
|UB Braunschweig | 1956
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|Zuwanderung, Armut, Verantwortung
UB Braunschweig | 2014
|Zuwanderung und Stadtentwicklung
UB Braunschweig | 1997
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