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Nutzerbeteiligung an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene : vergleichende Betrachtung aktueller Entwicklungen anhand Beispiele aus Deutschland und Japan
Heute organisieren sich immer mehr Menschen in Initiativen, die sich in unterschiedlicher Form mit der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensraums beschäftigen. In diesem Kontext gewinnen Bürgerbeteiligungsverfahren bei Bauprojekten immer mehr an Bedeutung. Die bisherigen Erfahrungen mit partizipativ geplanten Projekten zeigen aber auch Problemfelder auf. Einerseits wurden Verfahren zur Beteiligung der Nutzer nur formalisiert angewendet. Bei anderen Projekten ist zu befürchten, dass trotz großem Engagement der Bewohner der vorhandene Umgebungskontext aufgrund fehlender fachlicher Unterstützung nur unvollständig in den Planungen beachtet wurde. Diese Arbeit betrachtet Nutzerbeteiligungsverfahren an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene in Deutschland und Japan. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Fragestellung, wie eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Nutzern und den Verantwortlichen für Planung und Konstruktion gestaltet werden kann, um ein optimales räumliches Ergebnis zu erreichen und so bei den Nutzern ein Gefühl von Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Gebäude entstehen zu lassen. In der Arbeit wurde zuerst die Entwicklung und Problematik der Nutzerbeteiligung an Planung und Bau öffentlicher Einrichtungen anhand verschiedener Arbeiten und Texte analysiert, die sich mit der direkten Teilnahme der Nutzer an Bauvorhaben befassen. Basierend auf diesen Diskussionsergebnissen werden anschließend aktuelle Beispiele in Deutschland und Japan vorgestellt und analysiert, um dann Empfehlungen für die Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung vorzuschlagen. Unter zwei Betrachtungspunkten lassen sich die Ergebnisse der Analyse wie folgt zusammenfassen: Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung: - Die tatsächlich am späteren Betrieb beteiligten Nutzer sollen von Anfang an in den Planungsprozess mit einbezogen werden ("Betroffenenpartizipation"), so dass die Rahmenbedingungen für die Projekte gemeinsam mit ihnen erarbeitet und festgelegt werden. - Die neuen Nutzer sollen auch nach der Fertigstellung des Bauwerks an Betrieb und Verwaltung sowie der Verbesserung der unmittelbaren Umwelt mitwirken. Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Architekten: - Die Entstehung eines kreativen Meinungsaustauschs zwischen Nutzer und Architekt hängt stark von der Gestaltung der räumlichen Gesamtstruktur ab, die eine ausgewogene Koexistenz der Individualräume garantiert („Anordnung der Zonen“). - Wenn ein klares und für alle leicht verständliches Konzept entwickelt wird und die Gesamtstruktur alle Funktionsbedürfnisse der Nutzer berücksichtigt, kann sie in der weiteren Diskussion über einzelne Details als gemeinsamer Orientierungspunkt dienen. - Aus diesem Grund sollte das Konzept der räumlichen Gesamtstruktur in der Frühphase der Projektplanung gefunden werden. - Die Planung der Gesamtstruktur verlangt aber das Fachwissen der Spezialisten. Der Nutzer ist hier überfordert. - Hingegen sind Konzeption und Gestaltung der Individualräume dem Nutzer vertraut. Der Nutzer kann mit dem Architekten über ihm vertraute Räumlichkeiten ohne weiteres diskutieren und sie mitgestalten. Das Arbeitsergebnis weist insgesamt darauf hin, dass sich sowohl in Deutschland als auch in Japan die mögliche Beteiligung von Nutzer am Bestimmungsverfahren von der Planungs- bis zur Betriebsphase und die Realisierung eines den Nutzerbedürfnissen entsprechenden Raums nicht widersprechen. Um dies beiden Aspekten gerecht zu werden, ist nicht nur die Gelegenheit zum Meinungsaustausch zwischen Nutzer und Architekten entscheidend, sondern es spielt auch die Entwurfsfähigkeit des Architekten eine große Rolle. Dass der Architekt die Wünsche der Nutzer schon während des Diskussionsprozesses in räumliche Vorschläge umsetzt, anhand derer zusammen mit den Nutzern kritische Punkte festgestellt werden, um dann noch bessere Lösungsansätze zu finden, fördert einen interaktiven Entwurfsprozess.
Nutzerbeteiligung an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene : vergleichende Betrachtung aktueller Entwicklungen anhand Beispiele aus Deutschland und Japan
Heute organisieren sich immer mehr Menschen in Initiativen, die sich in unterschiedlicher Form mit der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensraums beschäftigen. In diesem Kontext gewinnen Bürgerbeteiligungsverfahren bei Bauprojekten immer mehr an Bedeutung. Die bisherigen Erfahrungen mit partizipativ geplanten Projekten zeigen aber auch Problemfelder auf. Einerseits wurden Verfahren zur Beteiligung der Nutzer nur formalisiert angewendet. Bei anderen Projekten ist zu befürchten, dass trotz großem Engagement der Bewohner der vorhandene Umgebungskontext aufgrund fehlender fachlicher Unterstützung nur unvollständig in den Planungen beachtet wurde. Diese Arbeit betrachtet Nutzerbeteiligungsverfahren an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene in Deutschland und Japan. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Fragestellung, wie eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Nutzern und den Verantwortlichen für Planung und Konstruktion gestaltet werden kann, um ein optimales räumliches Ergebnis zu erreichen und so bei den Nutzern ein Gefühl von Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Gebäude entstehen zu lassen. In der Arbeit wurde zuerst die Entwicklung und Problematik der Nutzerbeteiligung an Planung und Bau öffentlicher Einrichtungen anhand verschiedener Arbeiten und Texte analysiert, die sich mit der direkten Teilnahme der Nutzer an Bauvorhaben befassen. Basierend auf diesen Diskussionsergebnissen werden anschließend aktuelle Beispiele in Deutschland und Japan vorgestellt und analysiert, um dann Empfehlungen für die Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung vorzuschlagen. Unter zwei Betrachtungspunkten lassen sich die Ergebnisse der Analyse wie folgt zusammenfassen: Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung: - Die tatsächlich am späteren Betrieb beteiligten Nutzer sollen von Anfang an in den Planungsprozess mit einbezogen werden ("Betroffenenpartizipation"), so dass die Rahmenbedingungen für die Projekte gemeinsam mit ihnen erarbeitet und festgelegt werden. - Die neuen Nutzer sollen auch nach der Fertigstellung des Bauwerks an Betrieb und Verwaltung sowie der Verbesserung der unmittelbaren Umwelt mitwirken. Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Architekten: - Die Entstehung eines kreativen Meinungsaustauschs zwischen Nutzer und Architekt hängt stark von der Gestaltung der räumlichen Gesamtstruktur ab, die eine ausgewogene Koexistenz der Individualräume garantiert („Anordnung der Zonen“). - Wenn ein klares und für alle leicht verständliches Konzept entwickelt wird und die Gesamtstruktur alle Funktionsbedürfnisse der Nutzer berücksichtigt, kann sie in der weiteren Diskussion über einzelne Details als gemeinsamer Orientierungspunkt dienen. - Aus diesem Grund sollte das Konzept der räumlichen Gesamtstruktur in der Frühphase der Projektplanung gefunden werden. - Die Planung der Gesamtstruktur verlangt aber das Fachwissen der Spezialisten. Der Nutzer ist hier überfordert. - Hingegen sind Konzeption und Gestaltung der Individualräume dem Nutzer vertraut. Der Nutzer kann mit dem Architekten über ihm vertraute Räumlichkeiten ohne weiteres diskutieren und sie mitgestalten. Das Arbeitsergebnis weist insgesamt darauf hin, dass sich sowohl in Deutschland als auch in Japan die mögliche Beteiligung von Nutzer am Bestimmungsverfahren von der Planungs- bis zur Betriebsphase und die Realisierung eines den Nutzerbedürfnissen entsprechenden Raums nicht widersprechen. Um dies beiden Aspekten gerecht zu werden, ist nicht nur die Gelegenheit zum Meinungsaustausch zwischen Nutzer und Architekten entscheidend, sondern es spielt auch die Entwurfsfähigkeit des Architekten eine große Rolle. Dass der Architekt die Wünsche der Nutzer schon während des Diskussionsprozesses in räumliche Vorschläge umsetzt, anhand derer zusammen mit den Nutzern kritische Punkte festgestellt werden, um dann noch bessere Lösungsansätze zu finden, fördert einen interaktiven Entwurfsprozess.
Nutzerbeteiligung an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene : vergleichende Betrachtung aktueller Entwicklungen anhand Beispiele aus Deutschland und Japan
User participation in the planning and building process of social facilities in neighbourhoods : analyse of current development in Germany and Japan by comparative case studies
Chong, Pilyong (author) / Universität Stuttgart (host institution)
2015
Miscellaneous
Electronic Resource
German
DDC:
720
Betrachtung von Baudenkmalen in der Quartiersebene
Springer Verlag | 2017
|Nutzerbeteiligung und Wohnungsversorgung
UB Braunschweig | 1985
|Nutzerbeteiligung und Wohnungsversorgung
UB Braunschweig | 1985
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