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Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel - Ausmaß und planerische Bewältigung
Der Ausbau der Windenergienutzung war von Beginn an mit Problemen für Naturhaushalt und Landschaftsbild verbunden. Insbesondere der Konflikt mit dem Schutz von Vogellebensräumen spielt bei der Planung von Windenergiestandorten oftmals eine herausragende Rolle. Ziel der vorliegenden Arbeit ist sowohl die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen zu Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel als auch von Praxis-Vorschlägen für einen angemessenen planerischen Umgang mit dem Schutz von Vogellebensräumen beim weiteren Ausbau der Windenergienutzung im Binnenland. An sieben Windparkstandorten im Nordwesten Niedersachsens wurde der Einfluss der Anlagen auf Bestand, Raumnutzung und Verhalten von Brutvögeln des Offenlandes analysiert. Zusätzlich wurde der Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung einbezogen. An einem Standort erfolgte auch eine Untersuchung der räumlichen Verteilung von Gastvögeln in Relation zu den Windenergieanlagen. Die verschiedenen methodischen Ansätze Vergleiche von erwarteter mit beobachteter räumlicher Verteilung, Raumnutzung- und Verhaltensbeobachtungen sowie Vorher-Nachher-Vergleiche - ergaben bei den Arten Kiebitz, Austernfischer, Wiesenpieper, Blaukehlchen, Schilfrohrsänger und Schafstelze keine Nachweise von aktiven Meidungen der Anlagennähe. Bei den Arten Rotschenkel, Uferschnepfe, Feldlerche, Rohrammer, Sumpf- und Teichrohrsänger zeigten sich teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Beim Großen Brachvogel ergaben sich Hinweise, dass die unmittelbare Anlagennähe bis zu einer Entfernung von 100 m gemieden wird. Das Innere von Windparks wird jedoch aufgrund der großen Anlagenabstände weiterhin genutzt. Bei einigen Arten zeigte sich ein deutlicher Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung auf die räumliche Verteilung der Brutpaare, der einen etwaigen Einfluss der Windenergieanlagen bei weitem überwog. Bei den untersuchten Gastvogelarten zeigte sich bei Kiebitz, Wacholderdrossel, Star und Mäusebussard eine signifikante Meidung von Flächen im Nahbereich der Windenergieanlagen. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt mit einer Reichweite von rund 500 m beim Kiebitz, während er sich bei den übrigen drei Arten in einer Größenordnung von 100 m bewegte. Damit bestätigt sich die Annahme, dass Gastvögel in wesentlich stärkerem Maße von Windenergieanlagen beeinträchtigt werden können als Brutvögel. Die möglichen Ursachen hierfür werden diskutiert. Zur Einordnung der Ergebnisse wird ein umfassender Überblick über den bisherigen Kenntnisstand zu möglichen Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel gegeben. Dabei zeigt sich, dass sich die Untersuchungsergebnisse gut in den bislang vorliegenden Kenntnisstand einpassen. Als Konsequenz aus dem gegenwärtigen Kenntnissand wird für die Planung von Windenergiestandorten eine Methode vorgeschlagen, die die spezifische Empfindlichkeit mit der Bedeutung des betroffenen Raumes als Vogellebensraum zu einer planerisch handhabbaren Größe dem eingriffsspezifischen Konfliktpotenzial zusammen führt. Die Methode macht es erforderlich, die Empfindlichkeit der betreffenden Arten gegenüber Windenergieanlagen zu beurteilen. Die Validität dieser Einstufung wird für jede Art anhand des Umfangs vorliegender Untersuchungen diskutiert. Für die verschiedenen Planungsinstrumente und ebenen werden die planerisch-rechtlichen Anforderungen ermittelt und mit dem dargelegten Kenntnisstand verknüpft. Dabei wird jeweils aufgezeigt, wie die vorgeschlagene Methode der Beurteilung des Konfliktpotentials die planerische Berücksichtigung des Vogelschutzbelanges erleichtert und nachvollziehbarer macht. Als Resumée der vorliegenden Arbeit kann gefolgert werden, dass die Beurteilung der Empfindlichkeit von Vögeln gegenüber Windenergieanlagen sowohl planerisch notwendig als auch wissenschaftlich möglich ist.
Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel - Ausmaß und planerische Bewältigung
Der Ausbau der Windenergienutzung war von Beginn an mit Problemen für Naturhaushalt und Landschaftsbild verbunden. Insbesondere der Konflikt mit dem Schutz von Vogellebensräumen spielt bei der Planung von Windenergiestandorten oftmals eine herausragende Rolle. Ziel der vorliegenden Arbeit ist sowohl die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen zu Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel als auch von Praxis-Vorschlägen für einen angemessenen planerischen Umgang mit dem Schutz von Vogellebensräumen beim weiteren Ausbau der Windenergienutzung im Binnenland. An sieben Windparkstandorten im Nordwesten Niedersachsens wurde der Einfluss der Anlagen auf Bestand, Raumnutzung und Verhalten von Brutvögeln des Offenlandes analysiert. Zusätzlich wurde der Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung einbezogen. An einem Standort erfolgte auch eine Untersuchung der räumlichen Verteilung von Gastvögeln in Relation zu den Windenergieanlagen. Die verschiedenen methodischen Ansätze Vergleiche von erwarteter mit beobachteter räumlicher Verteilung, Raumnutzung- und Verhaltensbeobachtungen sowie Vorher-Nachher-Vergleiche - ergaben bei den Arten Kiebitz, Austernfischer, Wiesenpieper, Blaukehlchen, Schilfrohrsänger und Schafstelze keine Nachweise von aktiven Meidungen der Anlagennähe. Bei den Arten Rotschenkel, Uferschnepfe, Feldlerche, Rohrammer, Sumpf- und Teichrohrsänger zeigten sich teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Beim Großen Brachvogel ergaben sich Hinweise, dass die unmittelbare Anlagennähe bis zu einer Entfernung von 100 m gemieden wird. Das Innere von Windparks wird jedoch aufgrund der großen Anlagenabstände weiterhin genutzt. Bei einigen Arten zeigte sich ein deutlicher Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung auf die räumliche Verteilung der Brutpaare, der einen etwaigen Einfluss der Windenergieanlagen bei weitem überwog. Bei den untersuchten Gastvogelarten zeigte sich bei Kiebitz, Wacholderdrossel, Star und Mäusebussard eine signifikante Meidung von Flächen im Nahbereich der Windenergieanlagen. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt mit einer Reichweite von rund 500 m beim Kiebitz, während er sich bei den übrigen drei Arten in einer Größenordnung von 100 m bewegte. Damit bestätigt sich die Annahme, dass Gastvögel in wesentlich stärkerem Maße von Windenergieanlagen beeinträchtigt werden können als Brutvögel. Die möglichen Ursachen hierfür werden diskutiert. Zur Einordnung der Ergebnisse wird ein umfassender Überblick über den bisherigen Kenntnisstand zu möglichen Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel gegeben. Dabei zeigt sich, dass sich die Untersuchungsergebnisse gut in den bislang vorliegenden Kenntnisstand einpassen. Als Konsequenz aus dem gegenwärtigen Kenntnissand wird für die Planung von Windenergiestandorten eine Methode vorgeschlagen, die die spezifische Empfindlichkeit mit der Bedeutung des betroffenen Raumes als Vogellebensraum zu einer planerisch handhabbaren Größe dem eingriffsspezifischen Konfliktpotenzial zusammen führt. Die Methode macht es erforderlich, die Empfindlichkeit der betreffenden Arten gegenüber Windenergieanlagen zu beurteilen. Die Validität dieser Einstufung wird für jede Art anhand des Umfangs vorliegender Untersuchungen diskutiert. Für die verschiedenen Planungsinstrumente und ebenen werden die planerisch-rechtlichen Anforderungen ermittelt und mit dem dargelegten Kenntnisstand verknüpft. Dabei wird jeweils aufgezeigt, wie die vorgeschlagene Methode der Beurteilung des Konfliktpotentials die planerische Berücksichtigung des Vogelschutzbelanges erleichtert und nachvollziehbarer macht. Als Resumée der vorliegenden Arbeit kann gefolgert werden, dass die Beurteilung der Empfindlichkeit von Vögeln gegenüber Windenergieanlagen sowohl planerisch notwendig als auch wissenschaftlich möglich ist.
Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel - Ausmaß und planerische Bewältigung
Impact of wind converters on birds - dimension and planning procedure
Reichenbach, Marc (author)
2003
Miscellaneous
Electronic Resource
German
DDC:
710
Springer Verlag | 2014
|UB Braunschweig | 1973
|Planerische Mängel im Brunnenbau
Tema Archive | 2002
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