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Naturalistische Pflanzungen.
chances in urban planting design
Möglichkeiten in der urbanen Pflanzenverwendung
Städtische Grünflächen haben in den letzten Dekaden den Ruf bekommen schlecht gepflegt zu sein. Ökonomische Gründe werden oftmals als Ursache dafür angeführt. Neu gestaltete Anlagen versuchen in der Folge mit vereinfachten Pflanzkonzepten oder auch einem Zulassen von Natürlichkeit darauf zu reagieren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit planerisch entwickelten Pflanzungen, die in diesem Rahmen versuchen die natürliche Artenentwicklung mit einzubeziehen anstatt sie durch gärtnerische Pflege zu regulieren. Bisherige Ansätze stehen vor der Herausforderung, die natürliche Entwicklung planerisch vorherzusehen und eine Einschätzung über die notwendige Pflege zu treffen. Weiterhin kann der Einbezug der natürlichen Entwicklung zu Vegetationsbildern führen, die vom Betrachter als unordentlich und wild wahrgenommen werden und somit Defizite in der Akzeptanz zeigen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Anwendung in Akzeptanz und Funktion zu verbessern. Die Untersuchung erfolgt über eine Literaturauswertung aus den Bereichen der Pflanzensoziologie und der Umweltpsychologie. Dabei wird die Möglichkeit betrachtet, eine planerisch-funktional ausgelegte Artenzusammensetzung zu erstellen. Durch die Berücksichtigung von ökologischen Mechanismen und Einflussparametern soll der Grad der notwendigen Pflege kontrolliert werden. Über den Bezug zur Soziologie wird betrachtet, in wie fern sich aus dem Verhalten und den Ansprüchen der Nutzer im öffentlichen Freiraum Parameter für den Aufbau einer Pflanzung ableiten lassen, die zu Akzeptanz führen können. Die Ergebnisse der Literaturauswertung werden mit der Auswertung eines Freilandpflanzenversuches ergänzt. Die Entwicklung der Versuchspflanzen wird unter dem Einfluss spezifischer Standortbedingungen betrachtet, ohne dass eine saisonale Pflege erfolgt. Damit sollen Aussagen zu Mechanismen und Parametern in der Bestandsentwicklung abgeleitet werden, die schließlich Eingang in die planerisch-funktionale Erstellung finden. Insgesamt zeigt sich, dass der Pflegeaufwand maßgeblich davon beeinflusst ist, in wie weit die Ressourcenansprüche der getroffenen Artenauswahl mit den am Standort verfügbaren Ressourcenmengen übereinstimmen. Für die planerische Auswahl lassen sich generelle Mechanismen und Parameter und damit entsprechende Arteigenschaften hinsichtlich produktiver und unproduktiver Standorte unterscheiden. Maßgeblich ist hierbei die Berücksichtigung der zeitlichen Varianz. So ist der Ressourcenbedarf in Abhängigkeit zum artspezifischen phänologischen Rhythmus sowie der sich saisonal verändernden Verfügbarkeit am Standort einzuschätzen. Je stärker dabei die saisonalen Veränderungen in den Versorgungsraten ausfallen, also je deutlicher der Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Bedingungen ist, desto höher ist an mitteleuropäischen Standorten der zum Erhalt notwendige Pflegeaufwand einzuschätzen. Aus soziologischer Sicht lässt sich die Akzeptanz über den Wunsch nach einem aktiven Freizeitverhalten verbessern, bei dem sich ökologisch anerkannte Werte, wie z.B. Naturhaftigkeit, Vielfalt oder auch das Bild einer intakten Natur erfahren lassen. Wichtig für das Erzielen der Akzeptanz ist dabei der Grad, mit dem der real erlebte Eindruck vom Objekt oder einer Situation mit der Vorstellung des Betrachters, wie die jeweiligen Werte sich visuell darzustellen haben, übereinstimmt. Aufgrund der autonomen Artenentwicklung lassen sich naturalistische Pflanzungen in diese Anforderungen leicht integrieren. Trotz einer künstlich zusammengestellten Artenkombination, die ein visuelles Gestaltungsbild verfolgt, wirken sie in ihrer Ordnung und Struktur doch natürlich und unbeeinflusst. Die funktional bedingte Massenverwendung von Individuen sowie der geringe Grad der wahrnehmbaren Ordnung ermöglichen es darüber hinaus, ein Interagieren des Nutzers zuzulassen. Mögliche Beeinträchtigungen aus dem Betreten und Durchstreifen sind weniger offensichtlich und können bis zu einem bestimmten Ausmaß von der autonomen Entwicklung ausgeglichen werden, ohne dass eine Regulierung notwendig wird. Eine Verbesserung in der Umsetzung von naturalistischen Pflanzungen ist dann möglich, wenn sich die Pflanzenauswahl aus funktionaler Sicht an der saisonal verändernden Ressourcenversorgung ausrichtet und dabei Vegetationsbilder erzielt werden, die den Nutzer in seinem Werteverständnis ansprechen und die sich in seine Freizeithandlungen mit einbeziehen lassen.
Naturalistische Pflanzungen.
chances in urban planting design
Möglichkeiten in der urbanen Pflanzenverwendung
Städtische Grünflächen haben in den letzten Dekaden den Ruf bekommen schlecht gepflegt zu sein. Ökonomische Gründe werden oftmals als Ursache dafür angeführt. Neu gestaltete Anlagen versuchen in der Folge mit vereinfachten Pflanzkonzepten oder auch einem Zulassen von Natürlichkeit darauf zu reagieren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit planerisch entwickelten Pflanzungen, die in diesem Rahmen versuchen die natürliche Artenentwicklung mit einzubeziehen anstatt sie durch gärtnerische Pflege zu regulieren. Bisherige Ansätze stehen vor der Herausforderung, die natürliche Entwicklung planerisch vorherzusehen und eine Einschätzung über die notwendige Pflege zu treffen. Weiterhin kann der Einbezug der natürlichen Entwicklung zu Vegetationsbildern führen, die vom Betrachter als unordentlich und wild wahrgenommen werden und somit Defizite in der Akzeptanz zeigen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Anwendung in Akzeptanz und Funktion zu verbessern. Die Untersuchung erfolgt über eine Literaturauswertung aus den Bereichen der Pflanzensoziologie und der Umweltpsychologie. Dabei wird die Möglichkeit betrachtet, eine planerisch-funktional ausgelegte Artenzusammensetzung zu erstellen. Durch die Berücksichtigung von ökologischen Mechanismen und Einflussparametern soll der Grad der notwendigen Pflege kontrolliert werden. Über den Bezug zur Soziologie wird betrachtet, in wie fern sich aus dem Verhalten und den Ansprüchen der Nutzer im öffentlichen Freiraum Parameter für den Aufbau einer Pflanzung ableiten lassen, die zu Akzeptanz führen können. Die Ergebnisse der Literaturauswertung werden mit der Auswertung eines Freilandpflanzenversuches ergänzt. Die Entwicklung der Versuchspflanzen wird unter dem Einfluss spezifischer Standortbedingungen betrachtet, ohne dass eine saisonale Pflege erfolgt. Damit sollen Aussagen zu Mechanismen und Parametern in der Bestandsentwicklung abgeleitet werden, die schließlich Eingang in die planerisch-funktionale Erstellung finden. Insgesamt zeigt sich, dass der Pflegeaufwand maßgeblich davon beeinflusst ist, in wie weit die Ressourcenansprüche der getroffenen Artenauswahl mit den am Standort verfügbaren Ressourcenmengen übereinstimmen. Für die planerische Auswahl lassen sich generelle Mechanismen und Parameter und damit entsprechende Arteigenschaften hinsichtlich produktiver und unproduktiver Standorte unterscheiden. Maßgeblich ist hierbei die Berücksichtigung der zeitlichen Varianz. So ist der Ressourcenbedarf in Abhängigkeit zum artspezifischen phänologischen Rhythmus sowie der sich saisonal verändernden Verfügbarkeit am Standort einzuschätzen. Je stärker dabei die saisonalen Veränderungen in den Versorgungsraten ausfallen, also je deutlicher der Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Bedingungen ist, desto höher ist an mitteleuropäischen Standorten der zum Erhalt notwendige Pflegeaufwand einzuschätzen. Aus soziologischer Sicht lässt sich die Akzeptanz über den Wunsch nach einem aktiven Freizeitverhalten verbessern, bei dem sich ökologisch anerkannte Werte, wie z.B. Naturhaftigkeit, Vielfalt oder auch das Bild einer intakten Natur erfahren lassen. Wichtig für das Erzielen der Akzeptanz ist dabei der Grad, mit dem der real erlebte Eindruck vom Objekt oder einer Situation mit der Vorstellung des Betrachters, wie die jeweiligen Werte sich visuell darzustellen haben, übereinstimmt. Aufgrund der autonomen Artenentwicklung lassen sich naturalistische Pflanzungen in diese Anforderungen leicht integrieren. Trotz einer künstlich zusammengestellten Artenkombination, die ein visuelles Gestaltungsbild verfolgt, wirken sie in ihrer Ordnung und Struktur doch natürlich und unbeeinflusst. Die funktional bedingte Massenverwendung von Individuen sowie der geringe Grad der wahrnehmbaren Ordnung ermöglichen es darüber hinaus, ein Interagieren des Nutzers zuzulassen. Mögliche Beeinträchtigungen aus dem Betreten und Durchstreifen sind weniger offensichtlich und können bis zu einem bestimmten Ausmaß von der autonomen Entwicklung ausgeglichen werden, ohne dass eine Regulierung notwendig wird. Eine Verbesserung in der Umsetzung von naturalistischen Pflanzungen ist dann möglich, wenn sich die Pflanzenauswahl aus funktionaler Sicht an der saisonal verändernden Ressourcenversorgung ausrichtet und dabei Vegetationsbilder erzielt werden, die den Nutzer in seinem Werteverständnis ansprechen und die sich in seine Freizeithandlungen mit einbeziehen lassen.
Naturalistische Pflanzungen.
chances in urban planting design
Möglichkeiten in der urbanen Pflanzenverwendung
Naturalistic plantings
Köppler, Marc-Rajan (author)
2017
Miscellaneous
Electronic Resource
German
DDC:
716
Naturalistische Pflanzungen : Möglichkeiten in der urbanen Pflanzenverwendung
UB Braunschweig | 2017
|UB Braunschweig | 1988
|TIBKAT | 1988
|Naturalistische Gartengestaltung
TIBKAT | 2020
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