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Downtown Karlsruhe - Was ist ein Quartier? Die Student*innenstadt und ihre zentralen Quartiere
Die Quartiersforschung stellt ein interdisziplinäres und multiperspektivisches Forschungsfeld dar: Auf das „Quartier“ wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven geblickt: Geographie, Architektur, So-ziologie interessieren sich für dieses Sujet genauso wie Ökonomie und Politik- und Investorenberatung. Doch obwohl der Quartiersbegriff bei der Entwick-lung einer Stadt eine zentrale Rolle einnimmt, un-terliegt er keiner klaren, allgemein gültigen Defini-tion. Der Begriff ist sowohl im planerischen Alltag als auch in aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten immer häufiger anzutreffen. Oftmals haben die ver-schiedenen Akteure der Raumplanung ihre jeweils eigene Definition von Quartier im Planungsalltag. Hinzu kommt, dass der Begriffsgebrauch und die Begriffsdefinition sich innerhalb der beteiligten Quartiersforschungsbereiche derart auffächert, dass er auf der städtebaulichen Planungsebene wenig definitorische Schärfe besitzt und einen in-terdisziplinären Diskurs nicht erleichtert. Grundlage für das Seminar Downtown Karlsruhe - Die Student*Innenstadt und ihre zentralen Quartiere aus der Reihe Typos, Topos, Nexus des Fach-gebiets Stadtquartiersplanung im Wintersemester 2017/18 bildeten zum Teil die Erfahrungen aus konkreten Projekten der Quartiersentwicklung aus dem Büro PLAN:KOOPERATIV der Seminarlei-ter Matthias Burgbacher und Steffen Becker. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter arbeiten im Bereich der Partizipation in Stadtentwicklungspro-zessen und der Planungskommunikation. Anhand analoger und digitaler Raumanalysemethoden ge-neriert das interdisziplinäre Büro ein gesellschaft-liches und räumliches Gesamtbild für öffentliche Auftraggeber, um städtebauliche Abwägungspro-zesse und Stadtentwicklungsmaßnahmen für Ent-scheider aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft besser abzusichern. Dabei nimmt die Quartiers-definition in der Projektarbeit eine zentrale Rolle ein: sie ermöglicht es, das Gesamtsystem Stadt in kleinere, bearbeitbare Untersuchungs- und Hand-lungsgebiete aufzuteilen. Damit werden komplexe urbane Systeme darstellbarer und für die hetero-genen Interessensgruppen in Entscheidungsprozes-sen der Stadtentwicklung besser nachvollziehbar. Auch Bürger lassen sich mit dieser Methode geziel-ter für die notwendigen Stadtentwicklungsdiskurse adressieren und emotionalisieren. Der Fokus auf Quartiersebene spricht die jeweiligen persönlich re-levanten Themen des näheren Lebensumfelds an: Stadtgrün, Stadtumbau, Leerstandmanagement, Quartiersprofilierung, Mobilität, Immobilienmana-gement, soziale Identität, Digitalisierung oder Qua-lifizierung von Handel, Gastronomie, Ehrenamt vor Ort und vieles mehr. Der Begriff Quartier findet im Planungsalltag und der Forschung häufig Gebrauch, jedoch ist oft un-klar, welche Bilder bei den unterschiedlichen Quar-tiersakteuren mit diesem Begriff verknüpft sind. Auf diesen Umstand weist Olaf Schnur in dem von ihm 2008 herausgegebenen Sammelband “Quar-tiersforschung: Zwischen Theorie und Praxis” hin: “Quartiersforschung = Stadtforschung plus X. Mit dieser Formel kann man den Rahmen heutiger Ak-tivitäten im Bereich der Quartiersforschung zusam-menfassen. Ob Evaluation, urbane Programm- oder Theoriedebatten – ein bisschen ‚Quartier‘ ist meist inklusive.”
Downtown Karlsruhe - Was ist ein Quartier? Die Student*innenstadt und ihre zentralen Quartiere
Die Quartiersforschung stellt ein interdisziplinäres und multiperspektivisches Forschungsfeld dar: Auf das „Quartier“ wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven geblickt: Geographie, Architektur, So-ziologie interessieren sich für dieses Sujet genauso wie Ökonomie und Politik- und Investorenberatung. Doch obwohl der Quartiersbegriff bei der Entwick-lung einer Stadt eine zentrale Rolle einnimmt, un-terliegt er keiner klaren, allgemein gültigen Defini-tion. Der Begriff ist sowohl im planerischen Alltag als auch in aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten immer häufiger anzutreffen. Oftmals haben die ver-schiedenen Akteure der Raumplanung ihre jeweils eigene Definition von Quartier im Planungsalltag. Hinzu kommt, dass der Begriffsgebrauch und die Begriffsdefinition sich innerhalb der beteiligten Quartiersforschungsbereiche derart auffächert, dass er auf der städtebaulichen Planungsebene wenig definitorische Schärfe besitzt und einen in-terdisziplinären Diskurs nicht erleichtert. Grundlage für das Seminar Downtown Karlsruhe - Die Student*Innenstadt und ihre zentralen Quartiere aus der Reihe Typos, Topos, Nexus des Fach-gebiets Stadtquartiersplanung im Wintersemester 2017/18 bildeten zum Teil die Erfahrungen aus konkreten Projekten der Quartiersentwicklung aus dem Büro PLAN:KOOPERATIV der Seminarlei-ter Matthias Burgbacher und Steffen Becker. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter arbeiten im Bereich der Partizipation in Stadtentwicklungspro-zessen und der Planungskommunikation. Anhand analoger und digitaler Raumanalysemethoden ge-neriert das interdisziplinäre Büro ein gesellschaft-liches und räumliches Gesamtbild für öffentliche Auftraggeber, um städtebauliche Abwägungspro-zesse und Stadtentwicklungsmaßnahmen für Ent-scheider aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft besser abzusichern. Dabei nimmt die Quartiers-definition in der Projektarbeit eine zentrale Rolle ein: sie ermöglicht es, das Gesamtsystem Stadt in kleinere, bearbeitbare Untersuchungs- und Hand-lungsgebiete aufzuteilen. Damit werden komplexe urbane Systeme darstellbarer und für die hetero-genen Interessensgruppen in Entscheidungsprozes-sen der Stadtentwicklung besser nachvollziehbar. Auch Bürger lassen sich mit dieser Methode geziel-ter für die notwendigen Stadtentwicklungsdiskurse adressieren und emotionalisieren. Der Fokus auf Quartiersebene spricht die jeweiligen persönlich re-levanten Themen des näheren Lebensumfelds an: Stadtgrün, Stadtumbau, Leerstandmanagement, Quartiersprofilierung, Mobilität, Immobilienmana-gement, soziale Identität, Digitalisierung oder Qua-lifizierung von Handel, Gastronomie, Ehrenamt vor Ort und vieles mehr. Der Begriff Quartier findet im Planungsalltag und der Forschung häufig Gebrauch, jedoch ist oft un-klar, welche Bilder bei den unterschiedlichen Quar-tiersakteuren mit diesem Begriff verknüpft sind. Auf diesen Umstand weist Olaf Schnur in dem von ihm 2008 herausgegebenen Sammelband “Quar-tiersforschung: Zwischen Theorie und Praxis” hin: “Quartiersforschung = Stadtforschung plus X. Mit dieser Formel kann man den Rahmen heutiger Ak-tivitäten im Bereich der Quartiersforschung zusam-menfassen. Ob Evaluation, urbane Programm- oder Theoriedebatten – ein bisschen ‚Quartier‘ ist meist inklusive.”
Downtown Karlsruhe - Was ist ein Quartier? Die Student*innenstadt und ihre zentralen Quartiere
Becker, Steffen (author)
2019
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Downtown Karlsruhe - Was ist ein Quartier? Die Student*innenstadt und ihre zentralen Quartiere
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|Gemischte Quartiere - Baukultur im Quartier
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