A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Integratives Flussgebietsmanagement: Abstimmung wasserwirtschaftlicher, gewässerökologischer und naturschutzfachlicher Anforderungen auf Basis verschiedener EU-Richtlinien (Beispiel Steirische Enns)
Zusammenfassung Das Flussgebietsmanagement steht vor der interessanten Herausforderung, die Vorgaben von EU Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Hochwasser-Richtlinie (HW-RL) sowie Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie (FFH-, VS-RL) aufeinander abzustimmen. Dabei gilt es, speziell die Ziele und Bewertungsmaßstäbe, aber auch die Grundsätze des Verschlechterungsverbotes und Verbesserungsgebotes (WRRL) mittels eines integrativen Planungsansatzes zu harmonisieren. Im Rahmen des Fallbeispieles Steirische Enns (österr. Donau-Zubringer) liegt der Schwerpunkt des Maßnahmenprogrammes auf der mittel- bis langfristigen Entwicklung der Flusslandschaft und ist auch auf die aktuellen Erfordernisse nach der WRRL ausgerichtet, wie z.B. (1) Vorgaben für das Maßnahmenprogramm durch den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan, (2) Berücksichtigung der Gewässerzustandserhebungen, (3) vorhandene und zu berücksichtigende Schutzgebiete und (4) Erfordernisse der Bürgerbeteiligung. Die Maßnahmenplanung folgt methodisch dem Prinzip der Integration von sog. "top down" ("von oben nach unten") und "bottom up" ("von unten nach oben") - Planungsansätzen. Dabei werden die Maßnahmen für die Zielerreichung der Wasserkörper als kleinste Planungseinheit schrittweise räumlich zu einem Maßnahmenprogramm aggregiert. Demgegen- über werden überregionale Zielsetzungen, etwa die Durchgängigkeit von Fluss-Systemen, wie sie der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan vorsieht, auf lokale Ebene heruntergebrochen. Der prozessorientierte, dynamische "Revitalisierungsansatz" der WRRL steht auch im Fallbeispiel des Enns-Flusses einem tendenziell stärker ausgeprägten "statischen" Schutzanspruch zahlreicher Tier- und Pflanzenarten (Schutzgüter nach Anhang II der FFH-Richtlinie, Vögel nach Anhang I) gegenüber. Dadurch ergeben sich potentielle Konflikte in den Flusslandschaften der Enns vor allem bei jenen geplanten hydromorphologischen Maßnahmen, die unter umfassender Einbeziehung der zahlreichen Relikte der ehemaligen Flusslandschaft gewässerdynamische Prozesse zulassen bzw. wiederum initiieren sollen. Dagegen ist aus naturschutzfachlicher Sicht die Erhaltung bestimmter Arten oder schützenswerter Lebensraumtypen zu priorisieren. Lösungsansätze für diese teils gegensätzlichen Entwicklungsziele und -maßnahmen werden exemplarisch veranschaulicht. Mit Hilfe eines neuen Bewertungsansatzes werden mögliche Auswirkungen der vorgeschlagenen Maßnahmen auf die hydromorphologischen Qualitätskomponenten gemäß WRRL aufgezeigt und den Auswirkungen der Maßnahmen auf die Natura 2000-Schutzgüter gegenübergestellt. Diese systematische Zusammenschau bildet die Basis für die Entwicklung von Managementszenarien.
Integratives Flussgebietsmanagement: Abstimmung wasserwirtschaftlicher, gewässerökologischer und naturschutzfachlicher Anforderungen auf Basis verschiedener EU-Richtlinien (Beispiel Steirische Enns)
Zusammenfassung Das Flussgebietsmanagement steht vor der interessanten Herausforderung, die Vorgaben von EU Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Hochwasser-Richtlinie (HW-RL) sowie Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie (FFH-, VS-RL) aufeinander abzustimmen. Dabei gilt es, speziell die Ziele und Bewertungsmaßstäbe, aber auch die Grundsätze des Verschlechterungsverbotes und Verbesserungsgebotes (WRRL) mittels eines integrativen Planungsansatzes zu harmonisieren. Im Rahmen des Fallbeispieles Steirische Enns (österr. Donau-Zubringer) liegt der Schwerpunkt des Maßnahmenprogrammes auf der mittel- bis langfristigen Entwicklung der Flusslandschaft und ist auch auf die aktuellen Erfordernisse nach der WRRL ausgerichtet, wie z.B. (1) Vorgaben für das Maßnahmenprogramm durch den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan, (2) Berücksichtigung der Gewässerzustandserhebungen, (3) vorhandene und zu berücksichtigende Schutzgebiete und (4) Erfordernisse der Bürgerbeteiligung. Die Maßnahmenplanung folgt methodisch dem Prinzip der Integration von sog. "top down" ("von oben nach unten") und "bottom up" ("von unten nach oben") - Planungsansätzen. Dabei werden die Maßnahmen für die Zielerreichung der Wasserkörper als kleinste Planungseinheit schrittweise räumlich zu einem Maßnahmenprogramm aggregiert. Demgegen- über werden überregionale Zielsetzungen, etwa die Durchgängigkeit von Fluss-Systemen, wie sie der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan vorsieht, auf lokale Ebene heruntergebrochen. Der prozessorientierte, dynamische "Revitalisierungsansatz" der WRRL steht auch im Fallbeispiel des Enns-Flusses einem tendenziell stärker ausgeprägten "statischen" Schutzanspruch zahlreicher Tier- und Pflanzenarten (Schutzgüter nach Anhang II der FFH-Richtlinie, Vögel nach Anhang I) gegenüber. Dadurch ergeben sich potentielle Konflikte in den Flusslandschaften der Enns vor allem bei jenen geplanten hydromorphologischen Maßnahmen, die unter umfassender Einbeziehung der zahlreichen Relikte der ehemaligen Flusslandschaft gewässerdynamische Prozesse zulassen bzw. wiederum initiieren sollen. Dagegen ist aus naturschutzfachlicher Sicht die Erhaltung bestimmter Arten oder schützenswerter Lebensraumtypen zu priorisieren. Lösungsansätze für diese teils gegensätzlichen Entwicklungsziele und -maßnahmen werden exemplarisch veranschaulicht. Mit Hilfe eines neuen Bewertungsansatzes werden mögliche Auswirkungen der vorgeschlagenen Maßnahmen auf die hydromorphologischen Qualitätskomponenten gemäß WRRL aufgezeigt und den Auswirkungen der Maßnahmen auf die Natura 2000-Schutzgüter gegenübergestellt. Diese systematische Zusammenschau bildet die Basis für die Entwicklung von Managementszenarien.
Integratives Flussgebietsmanagement: Abstimmung wasserwirtschaftlicher, gewässerökologischer und naturschutzfachlicher Anforderungen auf Basis verschiedener EU-Richtlinien (Beispiel Steirische Enns)
Muhar, S. (author) / Pohl, G. (author) / Stelzhammer, M. (author) / Jungwirth, M. (author) / Hornich, R. (author) / Hohensinner, S. (author)
2011
Article (Journal)
German
Methodische Bausteine zur Umsetzung naturschutzfachlicher Anforderungen in regionalen Flächenpools
Online Contents | 2003
|Flussgebietsmanagement, Fließgewässerentwicklung
Springer Verlag | 2018
|Flussgebietsmanagement, Fließgewässerentwicklung
Springer Verlag | 2024
|Berichte - Flussgebietsmanagement
Online Contents | 2004
|