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Hochwasserschutzverbände als Instrument der interkommunalen Kooperation im Hochwasserrisikomanagement
Zusammenfassung Die regionale Dimension von Hochwasserereignissen erfordert einzugsgebietsbezogene Ansätze im Hochwasserrisikomanagement. Diese lassen sich vor dem Hintergrund der eingeschränkten Möglichkeiten verpflichtender regionalplanerischer Steuerung in Österreich vorrangig über die freiwillige Kooperation von Gemeinden realisieren. Im Bereich der Schutzwasserwirtschaft sind Hochwasserschutzverbände ein etabliertes Instrument der interkommunalen Kooperation. Sie ermöglichen einerseits die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Mitglieder nach außen, andererseits die gemeindeübergreifende Realisierung, Finanzierung und Erhaltung von Schutzmaßnahmen. Ungeachtet ihres historischen wie aktuellen Stellenwerts für den österreichischen Hochwasserschutz erfolgte die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Hochwasserschutzverbänden bisher überwiegend anhand von Fallstudien. Dieser Beitrag bietet erstmals einen breiteren Überblick zu Hochwasserschutzverbänden in Österreich. Basierend auf einer landesweiten Onlineumfrage unter den Obleuten von Hochwasserschutzverbänden werden strukturelle Merkmale der Kooperationen erfasst (Lage, Größe, Mitglieder, beteiligte Akteure, Entstehung) und entlang unterschiedlicher Beobachtungsdimensionen (Aufgabenbereiche, Aktivitätsstadien, Kostenaufteilung, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse) charakterisiert. Die Onlineumfrage bestätigt den besonderen Stellenwert von Hochwasserschutzverbänden als Teil des integralen Hochwassermanagements in Österreich. Eine gelebte Vielfalt der Verbände zeigt sich in der erheblichen Bandbreite bei den strukturellen Merkmalen der Verbände wie auch bei der Höhe der Investitionen und der Ausgestaltung des Beitragsschlüssels für die Mitglieder. Als förderliche Faktoren für Hochwasserschutzverbände wurden besonders häufig Leadership, regionale Einbettung, das Nutzen von Synergieeffekten und wirtschaftliche Vorteile genannt, während interne Konflikte und ungelöste Kompensationsfragen als hemmende Faktoren besonders hervortraten.
Hochwasserschutzverbände als Instrument der interkommunalen Kooperation im Hochwasserrisikomanagement
Zusammenfassung Die regionale Dimension von Hochwasserereignissen erfordert einzugsgebietsbezogene Ansätze im Hochwasserrisikomanagement. Diese lassen sich vor dem Hintergrund der eingeschränkten Möglichkeiten verpflichtender regionalplanerischer Steuerung in Österreich vorrangig über die freiwillige Kooperation von Gemeinden realisieren. Im Bereich der Schutzwasserwirtschaft sind Hochwasserschutzverbände ein etabliertes Instrument der interkommunalen Kooperation. Sie ermöglichen einerseits die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Mitglieder nach außen, andererseits die gemeindeübergreifende Realisierung, Finanzierung und Erhaltung von Schutzmaßnahmen. Ungeachtet ihres historischen wie aktuellen Stellenwerts für den österreichischen Hochwasserschutz erfolgte die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Hochwasserschutzverbänden bisher überwiegend anhand von Fallstudien. Dieser Beitrag bietet erstmals einen breiteren Überblick zu Hochwasserschutzverbänden in Österreich. Basierend auf einer landesweiten Onlineumfrage unter den Obleuten von Hochwasserschutzverbänden werden strukturelle Merkmale der Kooperationen erfasst (Lage, Größe, Mitglieder, beteiligte Akteure, Entstehung) und entlang unterschiedlicher Beobachtungsdimensionen (Aufgabenbereiche, Aktivitätsstadien, Kostenaufteilung, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse) charakterisiert. Die Onlineumfrage bestätigt den besonderen Stellenwert von Hochwasserschutzverbänden als Teil des integralen Hochwassermanagements in Österreich. Eine gelebte Vielfalt der Verbände zeigt sich in der erheblichen Bandbreite bei den strukturellen Merkmalen der Verbände wie auch bei der Höhe der Investitionen und der Ausgestaltung des Beitragsschlüssels für die Mitglieder. Als förderliche Faktoren für Hochwasserschutzverbände wurden besonders häufig Leadership, regionale Einbettung, das Nutzen von Synergieeffekten und wirtschaftliche Vorteile genannt, während interne Konflikte und ungelöste Kompensationsfragen als hemmende Faktoren besonders hervortraten.
Hochwasserschutzverbände als Instrument der interkommunalen Kooperation im Hochwasserrisikomanagement
Nordbeck, Ralf (author) / Löschner, Lukas (author) / Scherhaufer, Patrick (author) / Hogl, Karl (author) / Seher, Walter (author)
2018
Article (Journal)
German
Springer Verlag | 2018
|Szenariotechnik im Hochwasserrisikomanagement
UB Braunschweig | 2008
|Szenariotechnik im Hochwasserrisikomanagement
TIBKAT | 2008
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