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Perspektiven der künftigen Klärschlammbewirtschaftung in Österreich
Zusammenfassung Die österreichische Klärschlammverwertung befindet sich im Umbruch. 2030 sollen bis zu 85 % des kommunalen Klärschlammanfalls einer Monoverbrennung zugeführt werden, um aus der dabei anfallenden Asche Phosphor rückzugewinnen. Die im Land verfügbaren Kapazitäten reichen aktuell noch bei Weitem nicht aus, um das genannte Ziel erfüllen zu können. Die Umsetzung dieser Vorgabe stellt somit eine große planerische Hausforderung dar. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass es sich bei der Klärschlammverwertung um eine sehr interdisziplinäre Materie handelt. In diesem Artikel werden die relevanten Fachbereiche dargestellt sowie die Chancen und Herausforderungen angeführt, die sich mit der Klärschlamm-Monoverbrennung aus der jeweiligen Perspektive ergeben. Die Untersuchungen zeigen, dass die Monoverbrennung erwartungsgemäß Chancen in Bezug auf die Bereitstellung von Sekundärressourcen und auch Energie bietet. Dem gegenüber stehen aber auch gewisse Herausforderungen, wobei hier unter anderem der räumliche Kontext zwischen dezentralem Klärschlammanfall und zentraler Klärschlammverwertung oder der mögliche Verlust bestimmter Wertstoffe zu nennen ist. Durch eine möglichst frühzeitige Einbindung aller relevanten Akteure sowie der Öffentlichkeit in den integralen Planungsprozess soll sichergestellt werden, dass tragfähige Lösungen von weitreichender Akzeptanz erarbeitet und die Ressource Klärschlamm künftig bestmöglich genutzt wird.
Abstract In Austria sewage sludge management is in transition. By 2030 up to 85 % of the domestic sewage sludge produced shall be mono-incinerated for further recovery of phosphorus from the ashes. Current capacities cannot meet the future demand by far. Consequently, meeting the target is considered a great planning challenge. In this context, one has to consider the interdisciplinary character of sewage management. This article introduces relevant disciplines and presents the chances and challenges related to sewage sludge mono-incineration from their specific perspectives. Investigations show that mono-incineration, obviously, provides chance referring to the provision of secondary resources and energy, respectively. Challenges relate, among others, to the spatial context between decentralised sewage sludge production and centralised sewage sludge recycling or the potential loss of other valuable sewage sludge contents. An early stage involvement of all relevant stakeholders and the public shall ensure the development of broadly accepted solutions and a best possible future use of sewage sludge as a resource.
Perspektiven der künftigen Klärschlammbewirtschaftung in Österreich
Zusammenfassung Die österreichische Klärschlammverwertung befindet sich im Umbruch. 2030 sollen bis zu 85 % des kommunalen Klärschlammanfalls einer Monoverbrennung zugeführt werden, um aus der dabei anfallenden Asche Phosphor rückzugewinnen. Die im Land verfügbaren Kapazitäten reichen aktuell noch bei Weitem nicht aus, um das genannte Ziel erfüllen zu können. Die Umsetzung dieser Vorgabe stellt somit eine große planerische Hausforderung dar. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass es sich bei der Klärschlammverwertung um eine sehr interdisziplinäre Materie handelt. In diesem Artikel werden die relevanten Fachbereiche dargestellt sowie die Chancen und Herausforderungen angeführt, die sich mit der Klärschlamm-Monoverbrennung aus der jeweiligen Perspektive ergeben. Die Untersuchungen zeigen, dass die Monoverbrennung erwartungsgemäß Chancen in Bezug auf die Bereitstellung von Sekundärressourcen und auch Energie bietet. Dem gegenüber stehen aber auch gewisse Herausforderungen, wobei hier unter anderem der räumliche Kontext zwischen dezentralem Klärschlammanfall und zentraler Klärschlammverwertung oder der mögliche Verlust bestimmter Wertstoffe zu nennen ist. Durch eine möglichst frühzeitige Einbindung aller relevanten Akteure sowie der Öffentlichkeit in den integralen Planungsprozess soll sichergestellt werden, dass tragfähige Lösungen von weitreichender Akzeptanz erarbeitet und die Ressource Klärschlamm künftig bestmöglich genutzt wird.
Abstract In Austria sewage sludge management is in transition. By 2030 up to 85 % of the domestic sewage sludge produced shall be mono-incinerated for further recovery of phosphorus from the ashes. Current capacities cannot meet the future demand by far. Consequently, meeting the target is considered a great planning challenge. In this context, one has to consider the interdisciplinary character of sewage management. This article introduces relevant disciplines and presents the chances and challenges related to sewage sludge mono-incineration from their specific perspectives. Investigations show that mono-incineration, obviously, provides chance referring to the provision of secondary resources and energy, respectively. Challenges relate, among others, to the spatial context between decentralised sewage sludge production and centralised sewage sludge recycling or the potential loss of other valuable sewage sludge contents. An early stage involvement of all relevant stakeholders and the public shall ensure the development of broadly accepted solutions and a best possible future use of sewage sludge as a resource.
Perspektiven der künftigen Klärschlammbewirtschaftung in Österreich
Perspectives of future sewage sludge management in Austria
DI Dr. Kretschmer, Florian (author) / Zingerle, Thomas (author) / Univ.-Prof. DI Dr. Ertl, Thomas (author)
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft ; 70 ; 579-587
2018-09-03
9 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
German
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