A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Raumklima bei quasifreier Klimatisierung
Klimatisierung verlangt eine klimagerechte Gestaltung und Konstruktion des Gebäudes. Freie Klimatisierung, bei der sich das Gebäude selbst (autogen) klimatisiert, beruht ausschließlich auf der bauklimatischen Wirksamkeit des Gebäudes und seiner Elemente: einen hinreichenden Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion, eine ausreichende Wärme- und Feuchtespeicherwirkung des Baukörpers sowie eine dem Klima angepasste Lüftung. Bei erzwungener (energogener) Klimatisierung wird das Raumklima durch Aufbereitungsenergie (Heiz- bzw. Kühlenergie) erzwungen. Die Raumlufttemperatur wird dadurch annähernd konstant gehalten; deswegen ist das Zeitverhalten des Baukörpers von geringer Bedeutung. Außer der Dämpfung der Transmissionswärme beim Durchgang durch die Umfassungskonstruktion ist durch die Bauwerksmasse lediglich die Dämpfung der instationären (Strahlungs-)Anteile der Transmissionswärmelast, der Strahlungslast sowie der inneren Wärmelast zu beeinflussen. Deswegen sind es im Wesentlichen nur der Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion und – in weit geringerem Maße – die Dämpfung der instationären Lastkomponenten, über die der Baukörper mitwirken kann. Er hilft, den Aufwand für die Heizung und für die Kühlung auf ein vertretbares Maß zu senken und den bauhygienischen Wärmeschutz zu sichern. Im Regelfalle wird in Mitteleuropa das Gebäude aber nur beheizt. Der Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion braucht dann nur auf die Heizphase abgestimmt zu sein; das Gebäude muss aber außerdem auch den Forderungen genügen, die sich aus der freien Klimatisierung während der warmen Jahreszeit ergeben, [1]. In einem beheizten Gebäude wird der Wasserdampfgehalt der Raumluft normalerweise nicht geregelt. Der Wasserdampfgehalt stellt sich dann frei ein, während die Raumlufttemperatur durch Zufuhr von Heizenergie konstant gehalten wird. Nur wenn die Funktion des Gebäudes eine konstante Feuchte fordert, wird durch Luftbefeuchtung bzw. -entfeuchtung der vorgegebene Wasserdampfgehalt erzwungen. Dazu werden Klimaanlagen benötigt [2, 3, 4]. Bei freier (autogener) Klimatisierung „folgt“ das Raumklima dem Außenklima. Das Raumklima ändert sich unter dem Einfluss des Außenklimas und der Nutzung ständig. Diese Änderungen werden vom Baukörper mehr oder weniger stark gedämpft. An dieser Dämpfung ist besonders auch die Innenkonstruktion beteiligt. Sie schlägt sich vor allem im Wärmeabsorptionsvermögen (Abschn. 18.2.1 und 18.2.2) nieder. Eine analoge Wirkung der raumseitigen Oberfläche des Gebäudes ergibt sich auch bei der Dämpfung des Wasserdampfgehaltes der Raumluft; diese wird durch das hygrische Absorptionsvermögen (Abschn. 18.3) gekennzeichnet. Wie oben erwähnt, müssen die Gebäude in Mitteleuropas im Winter beheizt werden; während der warmen Jahreszeit reicht in der Regel die freie Klimatisierung aus. Zur freien Klimatisierung genügt es dann, die thermischen Eigenschaften der Gebäude und die Lüftungseinrichtungen so zu bemessen, dass unter extremen sommerlichen Witterungsbedingungen eine als zulässig erachtete Raumlufttemperatur (Abschn. 17.1) nicht überschritten wird.
Raumklima bei quasifreier Klimatisierung
Klimatisierung verlangt eine klimagerechte Gestaltung und Konstruktion des Gebäudes. Freie Klimatisierung, bei der sich das Gebäude selbst (autogen) klimatisiert, beruht ausschließlich auf der bauklimatischen Wirksamkeit des Gebäudes und seiner Elemente: einen hinreichenden Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion, eine ausreichende Wärme- und Feuchtespeicherwirkung des Baukörpers sowie eine dem Klima angepasste Lüftung. Bei erzwungener (energogener) Klimatisierung wird das Raumklima durch Aufbereitungsenergie (Heiz- bzw. Kühlenergie) erzwungen. Die Raumlufttemperatur wird dadurch annähernd konstant gehalten; deswegen ist das Zeitverhalten des Baukörpers von geringer Bedeutung. Außer der Dämpfung der Transmissionswärme beim Durchgang durch die Umfassungskonstruktion ist durch die Bauwerksmasse lediglich die Dämpfung der instationären (Strahlungs-)Anteile der Transmissionswärmelast, der Strahlungslast sowie der inneren Wärmelast zu beeinflussen. Deswegen sind es im Wesentlichen nur der Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion und – in weit geringerem Maße – die Dämpfung der instationären Lastkomponenten, über die der Baukörper mitwirken kann. Er hilft, den Aufwand für die Heizung und für die Kühlung auf ein vertretbares Maß zu senken und den bauhygienischen Wärmeschutz zu sichern. Im Regelfalle wird in Mitteleuropa das Gebäude aber nur beheizt. Der Wärmewiderstand der Hüllkonstruktion braucht dann nur auf die Heizphase abgestimmt zu sein; das Gebäude muss aber außerdem auch den Forderungen genügen, die sich aus der freien Klimatisierung während der warmen Jahreszeit ergeben, [1]. In einem beheizten Gebäude wird der Wasserdampfgehalt der Raumluft normalerweise nicht geregelt. Der Wasserdampfgehalt stellt sich dann frei ein, während die Raumlufttemperatur durch Zufuhr von Heizenergie konstant gehalten wird. Nur wenn die Funktion des Gebäudes eine konstante Feuchte fordert, wird durch Luftbefeuchtung bzw. -entfeuchtung der vorgegebene Wasserdampfgehalt erzwungen. Dazu werden Klimaanlagen benötigt [2, 3, 4]. Bei freier (autogener) Klimatisierung „folgt“ das Raumklima dem Außenklima. Das Raumklima ändert sich unter dem Einfluss des Außenklimas und der Nutzung ständig. Diese Änderungen werden vom Baukörper mehr oder weniger stark gedämpft. An dieser Dämpfung ist besonders auch die Innenkonstruktion beteiligt. Sie schlägt sich vor allem im Wärmeabsorptionsvermögen (Abschn. 18.2.1 und 18.2.2) nieder. Eine analoge Wirkung der raumseitigen Oberfläche des Gebäudes ergibt sich auch bei der Dämpfung des Wasserdampfgehaltes der Raumluft; diese wird durch das hygrische Absorptionsvermögen (Abschn. 18.3) gekennzeichnet. Wie oben erwähnt, müssen die Gebäude in Mitteleuropas im Winter beheizt werden; während der warmen Jahreszeit reicht in der Regel die freie Klimatisierung aus. Zur freien Klimatisierung genügt es dann, die thermischen Eigenschaften der Gebäude und die Lüftungseinrichtungen so zu bemessen, dass unter extremen sommerlichen Witterungsbedingungen eine als zulässig erachtete Raumlufttemperatur (Abschn. 17.1) nicht überschritten wird.
Raumklima bei quasifreier Klimatisierung
Willems, Wolfgang M. (editor) / Häupl, Peter (author)
Lehrbuch der Bauphysik ; Chapter: 18 ; 501-544
2022-11-19
44 pages
Article/Chapter (Book)
Electronic Resource
German
Raumklima bei freier Klimatisierung
British Library Online Contents | 1998
|Fachbeiträge - Raumklima bei freier Klimatisierung
Online Contents | 1998
|TIBKAT | 1980
|Nachbarland Österreich Raumklima
Online Contents | 2006