A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Morphodynamische Aspekte der Ökohydraulik und Habitatmodellierung im Kontext der rechtlichen Rahmenbedingungen
Zusammenfassung Hydromorphologische Zustandsbewertungen bzw. Risikoausweisungen einer Zielverfehlung sind als wesentliche Grundlage hinsichtlich einer gezielten Maßnahmenplanung im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu sehen. Sowohl Zustandsbewertungen als auch integrative Habitatmodellierungen haben jedoch oftmals eine einmalige Aufnahme des Gewässerzustands als Grundlage für die Bewertung und besitzen teilweise nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Abschätzung des dynamischen Potenzials. Ziel des Beitrages ist es, explizit die Bedeutung von dynamischen Prozessen in einem Fließgewässer anzusprechen und für die wasserwirtschaftliche Praxis hervorzuheben. Im Sinne einer integrativen Habitatbewertung gilt es drei unterschiedliche Formen von dynamischen Prozessen zu unterscheiden; 1) Abflussdynamik, 2) Morphodynamik und 3) längerfristige Veränderungen wie beispielsweise durch die globale Erwärmung. Diese dynamischen Prozesse sind jedoch aufgrund der mannigfaltigen Nutzung häufig anthropogen verändert. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie und in welcher Form diese dynamischen Prozesse maßgeblich für die Qualität und Quantität des aquatischen Lebensraums sind bzw. sein können. Dabei wird auch auf flusstypspezifische Unterschiede in Bezug auf die Habitatbewertung eingegangen. Fallbeispiele von Fließgewässern in der Südsteiermark und in Kärnten unterstreichen die Bedeutung der Morphodynamik sowohl für die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie als auch im Sinne der Umsetzung der Hochwasserrichtlinie, da eigendynamische Entwicklungen auch für die Berücksichtigung und die Gewährleistung des Schutzzieles von Bedeutung sein können.
Abstract Hydromorphological status and risk assessments are crucial with regard to the planning of measures in keeping the aims of the EU’s Water Framework Directive. However, both status assessments and integrative habitat models are often based on one-time terrain measurements and therefore offer only limited potential for assessing dynamic potential. The aim of the paper is to address the importance of dynamic processes in rivers and to emphasize their importance for water management practice. In the context of an integrative habitat assessment, three different forms of dynamic processes need to be taken into account: (1) flow dynamics, (2) morphodynamics and (3) longer-term changes, e.g. those caused by global warming. However, given the various types of use, these dynamic processes are often affected by anthropogenic pressures. This paper describes to what extent and in which form these dynamic processes are/can be decisive for the quality and quantity of aquatic habitats. Here, the river-type-specific differences with regard to habitat assessment are also discussed. Case studies from rivers in southern Styria and Carinthia underline the significance of morphodynamics, both for the goals of the Water Framework Directive and with regard to the implementation of the Floods Directive, as self-forming processes may be as well important for flood protection issues
Morphodynamische Aspekte der Ökohydraulik und Habitatmodellierung im Kontext der rechtlichen Rahmenbedingungen
Zusammenfassung Hydromorphologische Zustandsbewertungen bzw. Risikoausweisungen einer Zielverfehlung sind als wesentliche Grundlage hinsichtlich einer gezielten Maßnahmenplanung im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu sehen. Sowohl Zustandsbewertungen als auch integrative Habitatmodellierungen haben jedoch oftmals eine einmalige Aufnahme des Gewässerzustands als Grundlage für die Bewertung und besitzen teilweise nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Abschätzung des dynamischen Potenzials. Ziel des Beitrages ist es, explizit die Bedeutung von dynamischen Prozessen in einem Fließgewässer anzusprechen und für die wasserwirtschaftliche Praxis hervorzuheben. Im Sinne einer integrativen Habitatbewertung gilt es drei unterschiedliche Formen von dynamischen Prozessen zu unterscheiden; 1) Abflussdynamik, 2) Morphodynamik und 3) längerfristige Veränderungen wie beispielsweise durch die globale Erwärmung. Diese dynamischen Prozesse sind jedoch aufgrund der mannigfaltigen Nutzung häufig anthropogen verändert. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie und in welcher Form diese dynamischen Prozesse maßgeblich für die Qualität und Quantität des aquatischen Lebensraums sind bzw. sein können. Dabei wird auch auf flusstypspezifische Unterschiede in Bezug auf die Habitatbewertung eingegangen. Fallbeispiele von Fließgewässern in der Südsteiermark und in Kärnten unterstreichen die Bedeutung der Morphodynamik sowohl für die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie als auch im Sinne der Umsetzung der Hochwasserrichtlinie, da eigendynamische Entwicklungen auch für die Berücksichtigung und die Gewährleistung des Schutzzieles von Bedeutung sein können.
Abstract Hydromorphological status and risk assessments are crucial with regard to the planning of measures in keeping the aims of the EU’s Water Framework Directive. However, both status assessments and integrative habitat models are often based on one-time terrain measurements and therefore offer only limited potential for assessing dynamic potential. The aim of the paper is to address the importance of dynamic processes in rivers and to emphasize their importance for water management practice. In the context of an integrative habitat assessment, three different forms of dynamic processes need to be taken into account: (1) flow dynamics, (2) morphodynamics and (3) longer-term changes, e.g. those caused by global warming. However, given the various types of use, these dynamic processes are often affected by anthropogenic pressures. This paper describes to what extent and in which form these dynamic processes are/can be decisive for the quality and quantity of aquatic habitats. Here, the river-type-specific differences with regard to habitat assessment are also discussed. Case studies from rivers in southern Styria and Carinthia underline the significance of morphodynamics, both for the goals of the Water Framework Directive and with regard to the implementation of the Floods Directive, as self-forming processes may be as well important for flood protection issues
Morphodynamische Aspekte der Ökohydraulik und Habitatmodellierung im Kontext der rechtlichen Rahmenbedingungen
Morphodynamic aspects of ecohydraulics and habitat modeling in the context of legal frameworks
Priv.-Doz. DI Dr. Hauer, Christoph (author) / DI Blamauer, Bernadette (author) / DI Mühlmann, Helena (author) / Univ.-Prof. DI Dr. Habersack, Helmut (author)
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft ; 66 ; 169-178
2014-05-08
10 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
German
Überblick der rechtlichen Rahmenbedingungen
TIBKAT | 2021
|Morphodynamische Fragen am Rhein
British Library Conference Proceedings | 1997
|2D-morphodynamische Modellierung kleiner Fluesse
British Library Conference Proceedings | 1997
|