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Häfen am Rhein-Herne-Kanal unter Einwirkung des Bergbaues
Zusammenfassung Der Rhein-Herne-Kanal — als bedeutendste Wasserstraße im rheinisch-westfälischen Kohlengebiet seit August 1914 in Betrieb — verläuft im Tal der Emscher von West nach Ost über dicht aufeinanderfolgende, durch die Markscheiden namhafter Zechengesellschaften getrennte Grubenfelder hinweg und steigt in sieben Stufen rd. 38 m vom Rhein zur Scheitelhaltung des Dortmund-Ems-Kanals auf (Abb. 1). Schon während der Erbauung — 1908 bis 1914 — dieses verkehrsreichen Kanals wurde unter ihm Kohleabbau betrieben, was noch vor seiner Inbetriebnahme das Beseitigen von Senkungsschäden erforderlich machte. So mußte u. a. z. B. die unter das zulässige Maß abgesunkene Zweigertstraßenbrücke in km 19,32 noch während der Bauzeit wieder gehoben werden, um eine ausreichende Durchfahrtshöhe für die Schiffahrt während der folgenden Jahre sicherzustellen. Von den Einwirkungen des Bergbaues wurde mit der Zeit der Kanal in seiner ganzen Länge mit nahezu allen seinen Anlagen mehr oder weniger erfaßt. An vielen Bauwerken mußten und müssen auch heute und in Zukunft von Zeit zu Zeit immer wieder die eingetretenen und vorsorglich die noch zu erwartenden Senkungen für einen bestimmten, mit den Zechengesellschaften jeweils im Verhandlungswege genauer festgelegten Zeitraum ausgeglichen werden. Während in den ersten Jahrzehnten des im August 50 Jahre bestehenden Rhein-Herne-Kanals der Ausgleich von Bergsenkungen fast ausschließlich dadurch erfolgte, daß z. B. unter das Sollmaß abzusinken drohende Schleusenkammern aufgestockt, Kanaldämme, Dichtungen und Deckwerke aufgehöht, Brücken gehoben — alles in allem — bis zum „letzten Dalben“ wieder auf die richtige, den betrieblichen Erfordernissen entsprechende und der reibungslosen Abwicklung des Verkehrs dienliche Höhenlage über dem normalen Haltungswasserstand gebracht wurde, ist man aus wirtschaftlichen Erwägungen etwa seit zwei Jahrzehnten mehr und mehr dazu übergegangen, Bergsenkungen in den einzelnen Haltungen nach Möglichkeit durch Senken des Wasserspiegels zu beheben.
Häfen am Rhein-Herne-Kanal unter Einwirkung des Bergbaues
Zusammenfassung Der Rhein-Herne-Kanal — als bedeutendste Wasserstraße im rheinisch-westfälischen Kohlengebiet seit August 1914 in Betrieb — verläuft im Tal der Emscher von West nach Ost über dicht aufeinanderfolgende, durch die Markscheiden namhafter Zechengesellschaften getrennte Grubenfelder hinweg und steigt in sieben Stufen rd. 38 m vom Rhein zur Scheitelhaltung des Dortmund-Ems-Kanals auf (Abb. 1). Schon während der Erbauung — 1908 bis 1914 — dieses verkehrsreichen Kanals wurde unter ihm Kohleabbau betrieben, was noch vor seiner Inbetriebnahme das Beseitigen von Senkungsschäden erforderlich machte. So mußte u. a. z. B. die unter das zulässige Maß abgesunkene Zweigertstraßenbrücke in km 19,32 noch während der Bauzeit wieder gehoben werden, um eine ausreichende Durchfahrtshöhe für die Schiffahrt während der folgenden Jahre sicherzustellen. Von den Einwirkungen des Bergbaues wurde mit der Zeit der Kanal in seiner ganzen Länge mit nahezu allen seinen Anlagen mehr oder weniger erfaßt. An vielen Bauwerken mußten und müssen auch heute und in Zukunft von Zeit zu Zeit immer wieder die eingetretenen und vorsorglich die noch zu erwartenden Senkungen für einen bestimmten, mit den Zechengesellschaften jeweils im Verhandlungswege genauer festgelegten Zeitraum ausgeglichen werden. Während in den ersten Jahrzehnten des im August 50 Jahre bestehenden Rhein-Herne-Kanals der Ausgleich von Bergsenkungen fast ausschließlich dadurch erfolgte, daß z. B. unter das Sollmaß abzusinken drohende Schleusenkammern aufgestockt, Kanaldämme, Dichtungen und Deckwerke aufgehöht, Brücken gehoben — alles in allem — bis zum „letzten Dalben“ wieder auf die richtige, den betrieblichen Erfordernissen entsprechende und der reibungslosen Abwicklung des Verkehrs dienliche Höhenlage über dem normalen Haltungswasserstand gebracht wurde, ist man aus wirtschaftlichen Erwägungen etwa seit zwei Jahrzehnten mehr und mehr dazu übergegangen, Bergsenkungen in den einzelnen Haltungen nach Möglichkeit durch Senken des Wasserspiegels zu beheben.
Häfen am Rhein-Herne-Kanal unter Einwirkung des Bergbaues
Oberregierungsbaurat Stall, F. J. (author)
1965-01-01
19 pages
Article/Chapter (Book)
Electronic Resource
German