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Untersuchungen zur hygienischen Qualität kleiner Fließgewässer
Summary There is a risk that the use of water courses for recreation and leisure will be hampered due to major concentrations of hygienically relevant bacteria forms. The sources of such contamination may be both isolated and diffuse. Water courses used for bathing are subject to the EC Bathing Water Directive, which specifies limiting values for certain indicator organisms in order to minimise the risk of infection. This paper discusses the input paths of faecal bacteria and therefore of pathogens to small water courses and presents results obtained from two water courses with entirely different catchments. Samples were taken both from treatment-plant outlets and storm overflow drains and analysed for the parameters E.coli and intestinal enterococci in compliance with the EC Bathing Water Directive (2006/7/EEC). The water courses were studied from their sources. The main emphasis was placed on the impact of waste-water input on the streams in both dry and wet weather. The results of these studies have clearly shown that not only the input of residential waste water but also diffuse inputs are significant factors of hygienically relevant water pollution. Even stream sections free from residential waste water showed substantial pollution levels and did not meet the requirements set forth in the EC Bathing Water Directive (2006/7/EEC). During dry weather, sewage treatment plants equipped with conventional post-clarification facilities added to the bacterial pollution of the water course. Treatment plants with additional clarification stages, such as sand filters, exhibited bacterial concentrations of the same magnitude as those measured in the water course. Water from combined-sewage overflows entering the water course during rain storms led to peak concentration levels. Despite this there is reason to question the efficiency of increased sewage treatment, unless it is possible at the same time to reduce the diffuse inputs.
Zusammenfassung Die Nutzung von Fließgewässern zu Erholungs- und Freizeitzwecken kann aufgrund erhöhter Konzentrationen an hygienisch relevanten Bakterienformen eingeschränkt sein. Die Quellen dieser Belastung können punktueller und diffuser Art sein. Bei Nutzung der Gewässer als Badegewässer schreibt die europäische Badegewässerrichtlinie Grenzwerte für bestimmte Indikatororganismen vor, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Eintragspfaden von Fäkalkeimen, und somit potentiell auch mit Krankheitserregern, in kleine Fließgewässer. Es werden Untersuchungsergebnisse von zwei Fließgewässern mit völlig unterschiedlichen Einzugsgebieten vorgestellt. Bei den Untersuchungen wurden sowohl Kläranlagenabläufe als auch Regenüberlaufbecken beprobt und auf die Keimparameter E.coli und intestinale Enterokokken nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EWG) analysiert. Die Gewässer wurden von der Quelle an über den Fließverlauf untersucht. Im Vordergrund der Untersuchungen standen die Auswirkungen der Abwassereinleitungen auf die Fließgewässer bei Trocken- und bei Regenwetter. Die Untersuchungsergebnisse haben deutlich gemacht, dass neben den Einleitungen von Siedlungsabwässern auch die diffusen Einträge für die hygienische Gewässerbelastung bedeutend sind. Gewässerbereiche ohne Einleitungen von Siedlungsabwässern waren bereits erheblich belastet und erreichten die Anforderungen nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) nicht. Bei Trockenwetter trugen Kläranlagen mit konventioneller Nachklärung zusätzlich zu der Keimbelastung im Gewässer bei. Kläranlagen mit weitergehenden Reinigungsstufen, wie z. B. Sandfilter, lagen hinsichtlich der Keimbelastung in der gleichen Größenordnung wie die im Gewässer gemessenen Keimkonzentrationen. Bei Regenwetter führten die Einträge aus Mischwasserentlastungen zu Spitzenkonzentrationen im Gewässer. Dennoch ist die Effizienz weitergehender Abwasserreinigungsmaßnahmen zu hinterfragen, wenn nicht gleichzeitig auch eine Reduzierung der diffusen Einträge erreicht werden kann.
Untersuchungen zur hygienischen Qualität kleiner Fließgewässer
Summary There is a risk that the use of water courses for recreation and leisure will be hampered due to major concentrations of hygienically relevant bacteria forms. The sources of such contamination may be both isolated and diffuse. Water courses used for bathing are subject to the EC Bathing Water Directive, which specifies limiting values for certain indicator organisms in order to minimise the risk of infection. This paper discusses the input paths of faecal bacteria and therefore of pathogens to small water courses and presents results obtained from two water courses with entirely different catchments. Samples were taken both from treatment-plant outlets and storm overflow drains and analysed for the parameters E.coli and intestinal enterococci in compliance with the EC Bathing Water Directive (2006/7/EEC). The water courses were studied from their sources. The main emphasis was placed on the impact of waste-water input on the streams in both dry and wet weather. The results of these studies have clearly shown that not only the input of residential waste water but also diffuse inputs are significant factors of hygienically relevant water pollution. Even stream sections free from residential waste water showed substantial pollution levels and did not meet the requirements set forth in the EC Bathing Water Directive (2006/7/EEC). During dry weather, sewage treatment plants equipped with conventional post-clarification facilities added to the bacterial pollution of the water course. Treatment plants with additional clarification stages, such as sand filters, exhibited bacterial concentrations of the same magnitude as those measured in the water course. Water from combined-sewage overflows entering the water course during rain storms led to peak concentration levels. Despite this there is reason to question the efficiency of increased sewage treatment, unless it is possible at the same time to reduce the diffuse inputs.
Zusammenfassung Die Nutzung von Fließgewässern zu Erholungs- und Freizeitzwecken kann aufgrund erhöhter Konzentrationen an hygienisch relevanten Bakterienformen eingeschränkt sein. Die Quellen dieser Belastung können punktueller und diffuser Art sein. Bei Nutzung der Gewässer als Badegewässer schreibt die europäische Badegewässerrichtlinie Grenzwerte für bestimmte Indikatororganismen vor, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Eintragspfaden von Fäkalkeimen, und somit potentiell auch mit Krankheitserregern, in kleine Fließgewässer. Es werden Untersuchungsergebnisse von zwei Fließgewässern mit völlig unterschiedlichen Einzugsgebieten vorgestellt. Bei den Untersuchungen wurden sowohl Kläranlagenabläufe als auch Regenüberlaufbecken beprobt und auf die Keimparameter E.coli und intestinale Enterokokken nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EWG) analysiert. Die Gewässer wurden von der Quelle an über den Fließverlauf untersucht. Im Vordergrund der Untersuchungen standen die Auswirkungen der Abwassereinleitungen auf die Fließgewässer bei Trocken- und bei Regenwetter. Die Untersuchungsergebnisse haben deutlich gemacht, dass neben den Einleitungen von Siedlungsabwässern auch die diffusen Einträge für die hygienische Gewässerbelastung bedeutend sind. Gewässerbereiche ohne Einleitungen von Siedlungsabwässern waren bereits erheblich belastet und erreichten die Anforderungen nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) nicht. Bei Trockenwetter trugen Kläranlagen mit konventioneller Nachklärung zusätzlich zu der Keimbelastung im Gewässer bei. Kläranlagen mit weitergehenden Reinigungsstufen, wie z. B. Sandfilter, lagen hinsichtlich der Keimbelastung in der gleichen Größenordnung wie die im Gewässer gemessenen Keimkonzentrationen. Bei Regenwetter führten die Einträge aus Mischwasserentlastungen zu Spitzenkonzentrationen im Gewässer. Dennoch ist die Effizienz weitergehender Abwasserreinigungsmaßnahmen zu hinterfragen, wenn nicht gleichzeitig auch eine Reduzierung der diffusen Einträge erreicht werden kann.
Untersuchungen zur hygienischen Qualität kleiner Fließgewässer
Studying the hygienic quality of small water courses
Gasse, J. (author) / Steinmetz, H. (author) / Krampe, J. (author)
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft ; 61 ; 178-183
2009-12-01
6 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
German
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