Brückenrampe aus bewehrter Erde in Moskau: Fid-Bau Portal

Brückenrampe aus bewehrter Erde in Moskau

Scherbina, E.

Die Regierung der Stadt Moskau hatte sich entschieden, eine neue vierspurige Ringstraße innerhalb der vorhandenen Ringe zu bauen, um die Altstadt verkehrstechnisch besser zu erschließen. Ein Teil dieser Baumaßnahmen war die Auffahrt für eine Brücke über den Fluß Moskwa, im Bereich der Beregkovskaja Uferstraße, gegenüber dem Jungfrauen-Kloster. Die Rampe ist auf einer Seite gegen einen bereits bestehenden Bahndamm geschüttet, die Luftseite ist mit Geotextilien (Hochmodul-Polyestergewebe Stabilenka 200/45 und 400/50) im Umschlagverfahren bewehrt. Der Beitrag beschreibt die Baustelle, gibt die bodenmechanischen Kennwerte an und erläutert die Bemessung des bewehrten Erdkörpers. Die Erfahrungen von der Baustelle haben gezeigt, daß das Bauen mit Geotextilien eine hocheffektive Alternative zu den herkömmlichen Methoden darstellt. Die Effizienz zeigt sich in der Reduzierung des Flächenbedarfs, in der Zeitersparnis und in der Kostenminderung durch einen Minderbedarf an Füllmaterialien, im Gegensatz zu einer Dammschüttung ohne Bewehrung. In Rußland gibt es keine Normen und Empfehlungen für die Errichtung von Bauwerken mit Geotextilien, daher beziehen sich die russischen Planer auf die bestehenden deutschen und europäischen Richtlinien. Um ein russisches Regelwerk für den Einsatz, die Prüfmethoden und die Berechnungen in dieser neuen Technologie zu erarbeiten, ist es unumgänglich, russische Ingenieure und Wissenschaftler nach Deutschland und Europa zu holen, damit sie sich das benötigte Grundwissen aneignen können.