Kostenvergleich offener und geschlossener Bauweisen: Fid-Bau Portal

Kostenvergleich offener und geschlossener Bauweisen

Die Sanierung der bestehenden Ver- und Entsorgungsleitungen ist in Deutschland in den nächsten Jahren eine große finanzielle Belastung der Kommunen. Wichtig bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist die Wahl des geeigneten Bauverfahrens, da in geschlossener Bauweise meist geringere Kosten anfallen. Einheitliche Richtlinien gibt es jedoch noch nicht, weshalb sich der GSTT-Arbeitskreis 3 'Grabenloses Bauen - Leitungsinstandhaltung' die Entwicklung einer geeigneten Vorgehensweise für die Kostenvergleichsrechnung zum Ziel gesetzt hat. Der aktuelle Stand wird dargestellt. Unterschieden wird zwischen direkten und indireken Kosten. Die direkten Kosten setzen sich zusammen aus Baustelleneinrichtung (BE) und Wasserhaltung (WH) sowie aus Straßenbauarbeiten (SB), Bodenaushub (BA) und Kanalbau (KB) beziehungsweise aus Reinigung, Voruntersuchung und Relining. Für den Vergleich ergeben sich folgende Werte (in Prozent): offene Bauweise - Kanalbau: BE 3 %, SB 31 %, BA 39 %, KB 19 % und WH 8 %. Für die geschlossene Bauweise - Kanalrenovierung - setzen sich die Anteile wie folgt zusammen: BE 6 %, SB 0 %, Reinigung und Voruntersuchung 5 %, Relining 70 %, Anschlußarbeiten 9 % und WH 10 %. Indirekte Kosten entstehen aus Folgearbeiten an der Oberfläche, Kosten durch Verkehrsbeeinträchtigungen, Schädigungen am Bewuchs sowie durch Beeinflussung des Einzelhandels. Für alle direkten und indirekten Kosten existieren allgemeingültige Kalkulationsansätze, so daß ein rechnerischer Kostenvergleich möglich ist. Vier Fallbeispiele werden hinsichtlich der Jahreskosten und der Kostenbarwerte, der Investitionskosten und der Kosten durch Verkehrsbeeinträchtigung durchgerechnet und zeigen durchgängig einen deutlichen Vorteil der geschlossenen Bauweise. Besonders signifikant ist dies bei einer flächenerschließenden Straße in Tallage zu sehen, wo die Kosten durch die Verkehrsbeeinträchtigung 125 % der Investitionskosten ausmachen.