Untersuchungen zur Nutzung von zementgebundenem Recyclingmaterial als Sekundärbindemittel: Fid-Bau Portal

Untersuchungen zur Nutzung von zementgebundenem Recyclingmaterial als Sekundärbindemittel

Möbius, A.

Das Recycling von Betonabbruch hat sich seit vielen Jahren in der Baupraxis bewährt. Das umfaßt sowohl die Aufbereitung als auch den Wiedereinsatz des Altbetons im Baugeschehen. Die vorgestellten Forschungen zum Thema der Verwertung von Betonsand zeigen Möglichkeiten auf, die vom heutigen Stand ungewöhnlich sind, aber notwendig erscheinen, um lohnenswerte Einsatzgebiete und prinzipielle Grenzen auszuloten. Nach den vorliegenden Zwischenergebnissen zu den Untersuchungen zur Nutzung als Sekundärbindemittel, bei denen aufgemahlener Altbeton einem Zement zu 20 Masse-% zugesetzt wurde, zeichnet sich folgendes Bild ab: 1. Die Zugabe des Betonmehlzusatzes zum Zement führt zu einer Erstarrungsverzögerung. Mit zunehmender Feinheit der Altbetonmehle nähern sich die Erstarrungszeiten der Mischbindemittel denen des Ausgangszements an. 2. Das Ausbreitmaß steigt mit zunehmender Mahlfeinheit der zugesetzten Altbetonmehle an. Gegensätzliche Einflüsse, von denen je nach Feinheit des Zusatzstoffes der eine oder der andere Einfluß dominiert, werden als Ursache für dieses Phänomen vermutet. 3. Mit zunehmender Feinheit des Zusatzstoffes ist eine Festigkeitszunahme der Festmörtel bei Festigkeitsprüfungen nach 7, 28 und 90 Tagen zu beobachten. Es wird jedoch nicht die Festigkeit des Referenzmörtels erreicht. Nach den vorgelegten Ergebnissen scheint Recyclingbetonsand nach einer Aufmahlung als Mörtel oder Betonzusatz geeignet. Durch die Aufmahlung wird die hohe Porosität der Sande abgebaut und die Oberfläche als Ausgangspunkt für eine mögliche Reaktionsbeteiligung erhöht. Zu diesem Aspekt sind weitere - insbesondere chemische und mineralogische - Untersuchungen erforderlich.