Wassernebel unter Hochdruckeinfluß. Brandschutz für Kabelkanäle: Fid-Bau Portal

Wassernebel unter Hochdruckeinfluß. Brandschutz für Kabelkanäle

Schroers, H.G.

Effektive Brandschutzsysteme mit einer Brandmeldeanlage und automatischen Löschanlagen sind im Bereich von Kabelkanälen unabdingbar. Allerdings ist nicht jedes System für diesen speziellen Bereich geeignet. Bei konventionellen Löschanlagen wie Sprühflutsystemen kommt eine hohe Menge Löschwasser, die große Tropfen bildet, zum Einsatz und verdeckte Brandherde, wie in Kabelkanälen typisch, werden nur sehr schlecht erreicht, da die großen Tropfen schnell zu Boden fallen. Eine Ausbreitung des Brandes kann somit nicht ausreichend verhindert und die Rauchgasbildung nicht unterdrückt werden. Außerdem verursachen die Löschwassermengen Wasserschäden und elektrische Funktionen werden beeinträchtigt. CO2-Kühlanlagen bieten keinen Kühleffekt im Brandbereich, das größte Problem liegt hier jedoch in der Toxizität und der Verdrängung des Luftsauerstoffs durch das CO2, wodurch der Einsatz von Lösch- und Rettungskräften erschwert wird. Es besteht Bedarf an einer Löschtechnologie, die eine effektive, frühzeitige Branderkennung mit gleichzeitiger Brandbekämpfung gewährleistet und durch das Löschmittel keinen großen Schaden anrichtet. Als Lösung bietet sich hier die Hochdruck-Wassernebel-Technik an. Bei solchen Systemen wird bei einem Druck von ca. 100 bar Wasser vernebelt, was den Ablauf der Löscheffekte in mehrfacher Hinsicht begünstigt. Eine solche Anlage wurde in einem Hochofenbetrieb der Thyssen Krupp Stahl AG installiert. Der zu überwachende Kabelkanal wurde in Brandabschnitte eingeteilt, die so dimensioniert wurden, dass die vorhandenen Hochdruckpumpen in ausreichend kurzer Zeit in der Lage sind, den jeweiligen Brandabschnitt mit Wassernebel aufzufüllen. Die Ansteuerung der Hochdruckwassernebellöschanlage erfolgt über eine moderne Brandmeldeanlage in Loop-Technologie, wobei eine Zweilinienabhängigkeit über VdS-zugelassene Löschsätze die entsprechenden Hochdruckpumpen über eine Verknüpfungslogik automatisch ansteuert. Bis heute arbeitet die Anlage störungsfrei.