Zustand von Spanngliedern in Straßenbrücken: Fid-Bau Portal

Zustand von Spanngliedern in Straßenbrücken

Eichinger, E.M. / Diem, J. / Kollegger, J. / Winter, E.

In den 50er und 60er Jahren, als es sich beim Spannbetonbau um ein noch relativ junges Bauverfahren handelte, wurde der Qualität des Verpreßmörtels und dem Füllgrad der Hüllrohre wenig Beachtung geschenkt und deren Bedeutung für die Dauerhaftigkeit nicht erkannt. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Bewertung des Zustandes von Spanngliedern in zehn Massivbrücken aus den 50er bis 70er Jahren. Es wurden die Ursachen und Folgen von Verpreßmängeln untersucht und die Erfahrungen aus verschiedenen Ländern dargestellt. Durch die ausführlich beschriebene Inspektionsmethode wurden mehr als 2/3 der untersuchten Hüllrohrabschnitte vollständig verpreßt vorgefunden, nur 24 der 10188 untersuchten Abschnitte zeigten Verpreßmängel. Neben der Länge der unverpreßten Hüllrohre ist auch deren Füllgrad von entscheidender Bedeutung. Nur 7% der untersuchten Hüllrohrabschnitte waren völlig leer. Die Spannstähle zeigten nur ein äußerst geringes Maß an Korrosion. Es hat sich gezeigt, daß das verwendete Spannverfahren die Verpreßqualität entscheidend beeinflußt. Die Ergebnisse der Untersuchungen ermöglichen es, in bezug auf Verpreßmängel kritische Brückentypen sowie neuralgische Punkte im Zuge des Spanngliedverlaufs zu erkennen und sind daher nicht nur bei der Beurteilung bestehender Spannbetonbrücken, sondern auch bei der Planung zukünftiger Inspektionen hilfreich. (VDEh)