Lichtlenksysteme im Fassadenbau: Fid-Bau Portal

Lichtlenksysteme im Fassadenbau

Kaase, H. / Rosemann, A.

Für Tageslichtlenksysteme können verschiedene Techniken angewandt werden. Um das direkte Sonnenlicht in fensterferne Zonen zu transportieren, bieten sich Heliostaten an, die der Sonne nachgeführt werden und das Licht in Hohllichtleiter zum Transport bei gleichzeitiger Auskopplung über deren Länge einkoppeln. Es werden realisierte Beispiele beschrieben. Zum anderen werden Tageslichtsysteme eingesetzt, um Blendung durch direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. Heliostaten können zweiachsig so verfahren werden, dass sie Sonnenstrahlung stets in dieselbe Richtung umlenken. Durch weitere optische Komponenten kann das eingefangene Licht dann gebündelt und zum Beispiel in Hohllichtleiter eingekoppelt werden. Innerhalb der Forschungsarbeit für das europäische Projekt ARTHELIO ist auf dem Dach des Fachgebiets Lichttechnik ein Heliostatensystem aufgebaut worden. Die Demonstrationsanlage an der TU Berlin ermöglicht die simultane Nutzung von Tageslicht und dem Kunstlicht der Schwefellampe in einem Hohllichtleitersystem. Die Beleuchtungsqualität im Hinblick auf die Farb- und Farbwiedergabeeigenschaften reicht zur Nutzung des Tageslichtes in Büroräumen und fast allen anderen Räumen aus. Das Ziel der Tageslichtnutzung in Gebäuden ist die gleichzeitige Erhöhung sowohl der Energieeinsparung als auch der Aufenthaltsqualität. Diese kann nur durch den Einsatz von innovativen Tageslichtsystemen in Kombination mit intelligenten elektronischen Kontrollsystemen und -strategien für Tageslicht- und Kunstlichtbeleuchtung erreicht werden. Dabei werden auch Blend- und Sonnenschutz sowie heizungs- und klimatechnische Aspekte berücksichtigt. Aus diesem Grunde bieten sich für Fertigungshallen Beleuchtungssysteme an, die einerseits Tageslicht nutzen und andererseits den Lichtstrom künstlicher Lichtquellen alternativ oder ergänzend über Hohllichtleitersysteme einspeisen.