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Lötschberg-Basistunnel - Das Walliser Dorf St. German senkte sich - Was ist passiert?
Das Südportal des Lötschberg-Basistunnels liegt bei Raron im Rhonetal (Kanton Wallis). Von diesem Südportal aus werden zwei Tunnelröhren Richtung Norden vorgetrieben. Nach etwa 650 m Vortriebsstrecke wird das Dorf St. German mit der Tunneltrasse in einer Tiefe von 80 bis 100 m unterfahren. Der Tunnel liegt in einem stark wasserführenden Festgestein (Kalke des Lias). Über dem Felshorizont liegt ein alter Bergsturz von variabler Mächtigkeit, auf dem das Dorf St. German gegründet ist. Beim Auffahren des Tunnels mit einer offenen Hartgesteins-Tunnelbohrmaschine ist es beim Anfahren der Lias-Kalke zu Wasserzutritten von 40 bis 90 l/s gekommen. Die Wasserzutritte waren prognostiziert. Mit dem Zutritt des Wassers wurde der Gebirgswasserspiegel abgesenkt, was zu Setzungen im ganzen Dorf führte. Die Setzungen traten sehr schnell ein und sind nach etwa sechs Monaten abgeklungen. Sie betragen im Mittel etwa 7 cm und im Maximum 20 cm. Diese unerwarteten Setzungen bewirkten Schäden an 80 Gebäuden sowie an den Infrastrukturanlagen der Gemeinde. Bei der Ursachenabklärung wurde mittels Bohrungen festgestellt, daß das Baugrundmodell des Bergsturzes nur zum Teil stimmte. Innerhalb des Bergsturzmaterials wurden nachträglich mächtige Verlandungsbildungen (Sandlagen, Quelltuffe, Torfschicht) festgestellt, die beim Wegfall des Wassers zu den Setzungen führten. Anhand von Trivec-Messungen wurden die Setzungsanteile den einzelnen Bodenschichten genau zugeordnet. Es zeigte sich, daß im Bergsturzmaterial infolge der Blockstützung kaum Setzungen auftraten, daß aber fast das ganze Setzungsmaß den Verlandungsschichten zugewiesen werden konnte. Diese 'weichen' Schichten innerhalb des Bergsturzkörpers wurden in der Prognose nicht erkannt.
Lötschberg-Basistunnel - Das Walliser Dorf St. German senkte sich - Was ist passiert?
Das Südportal des Lötschberg-Basistunnels liegt bei Raron im Rhonetal (Kanton Wallis). Von diesem Südportal aus werden zwei Tunnelröhren Richtung Norden vorgetrieben. Nach etwa 650 m Vortriebsstrecke wird das Dorf St. German mit der Tunneltrasse in einer Tiefe von 80 bis 100 m unterfahren. Der Tunnel liegt in einem stark wasserführenden Festgestein (Kalke des Lias). Über dem Felshorizont liegt ein alter Bergsturz von variabler Mächtigkeit, auf dem das Dorf St. German gegründet ist. Beim Auffahren des Tunnels mit einer offenen Hartgesteins-Tunnelbohrmaschine ist es beim Anfahren der Lias-Kalke zu Wasserzutritten von 40 bis 90 l/s gekommen. Die Wasserzutritte waren prognostiziert. Mit dem Zutritt des Wassers wurde der Gebirgswasserspiegel abgesenkt, was zu Setzungen im ganzen Dorf führte. Die Setzungen traten sehr schnell ein und sind nach etwa sechs Monaten abgeklungen. Sie betragen im Mittel etwa 7 cm und im Maximum 20 cm. Diese unerwarteten Setzungen bewirkten Schäden an 80 Gebäuden sowie an den Infrastrukturanlagen der Gemeinde. Bei der Ursachenabklärung wurde mittels Bohrungen festgestellt, daß das Baugrundmodell des Bergsturzes nur zum Teil stimmte. Innerhalb des Bergsturzmaterials wurden nachträglich mächtige Verlandungsbildungen (Sandlagen, Quelltuffe, Torfschicht) festgestellt, die beim Wegfall des Wassers zu den Setzungen führten. Anhand von Trivec-Messungen wurden die Setzungsanteile den einzelnen Bodenschichten genau zugeordnet. Es zeigte sich, daß im Bergsturzmaterial infolge der Blockstützung kaum Setzungen auftraten, daß aber fast das ganze Setzungsmaß den Verlandungsschichten zugewiesen werden konnte. Diese 'weichen' Schichten innerhalb des Bergsturzkörpers wurden in der Prognose nicht erkannt.
Lötschberg-Basistunnel - Das Walliser Dorf St. German senkte sich - Was ist passiert?
Lötschberg base tunnel - The village St. German in the Valais has settled - What has happened?
Teuscher, P. (author)
2002
6 Seiten, 10 Bilder
Conference paper
German
IuD Bahn | 2004
|Wiley | 2013
|Online Contents | 2013
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