Brandschutzlösungen im Stahl- und Verbundbau: Fid-Bau Portal

Brandschutzlösungen im Stahl- und Verbundbau

Sauerborn, N. / Schmitt, J.

Die brandschutztechnische Bemessung von Verbundbauteilen für eine vorgegebene Feuerwiderstandsdauer kann nach den Brandschutzteilen der Eurocodes in drei Nachwuchsstufen erfolgen. Ein Überblick zeigt, für welche Verbundbauteile praxisnahe Nachweisverfahren der Stufe 1 und 2 existieren. Bisher muß in Deutschland formal der Nachweis der Feuerwiderstandsklasse durch ein Prüfzeugnis auf der Grundlage von Brandversuchen nach DIN 4102-2 oder mit Hilfe von Tabellen der DIN 4102-4 (Nachweisstufe 1) erfolgen. Die vereinfachten Rechenverfahren der Nachweisstufe 2 sind noch nicht in DIN 4102 enthalten. Sie spiegeln aber den Stand der Technik wider, und ihre Anwendung hat sich in der Baupraxis durchgesetzt. Gelegentlich sind ergänzend Gutachten von anerkannten Sachverständigen für Brandschutz zu erbringen. Alternativ zur Realisierung der bauaufsichtlichen Brandschutzanforderung für jedes Einzelbauteil kann das Brandschutzziel für ein Gesamt- oder ein Teiltragwerk unter Ausnutzung von Systemreserven erbracht werden. Beide Verfahren werden an unterschiedlichen Bauvorhaben in Stahl- und Verbundbauweisen vorgestellt. Zudem wird ein Überblick über die 'heißen' Nachweisverfahren für typische Verbundbauteile gegeben. Für Stahlverbundbauteile sind Brandschutzanforderungen kein Hindernis, selbst wenn Stahlflächen sichtbar und ungeschützt bleiben. Dies gilt auch für typische Anschlüsse der Verbundbauweise. Mit Hilfe der DASt-Richtlinie 019 kann für den baulichen Brandschutz von Büro- und Verwaltungsgebäuden künftig auch die brandschutztechnische Infrastruktur berücksichtigt werden. Das Nachweiskonzept beruht auf einer schutzzielorientierten Bemessung mit Naturbrandszenarien und kann eine Reduktion der Brandschutzanforderungen an die Stahl- und Verbundbauteile ermöglichen. Je nach Konstellation kann sogar eine ungeschützte Konstruktion den Anforderungen genügen.