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Neue Potentiale. Simulationsanwendungen im Bauwesen
Die Bauindustrie in Deutschland befindet sich nach dem durch die Wiedervereinigung bedingten Bauboom seit Mitte der neunziger Jahre in einer tiefgreifenden Strukturveränderung. Hiervon betroffen sind in besonderem Maße die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dieses Wirtschaftszweiges. Während einerseits die Sparzwänge der öffentlichen Hand und der Verbraucher zu erheblichen Auftragrückgängen führten, drängen im Rahmen des gemeinsamen europäischen Marktes zunehmend ausländische Anbieter auf den deutschen Markt, was die Konkurrenzsituation zusätzlich verschärft. Verbliebene Auftragnehmer verlangen verstärkt umfassende Bauleistungen (z.B. schlüsselfertige Bauwerke), was KMU nur mit erheblichem Mehraufwand realisieren können. Die Einbeziehung von Subunternehmen erfordert die kostenintensive Koordination vorhandener Ressourcen, zugleich belasten auftretende Mängel, Bauzeitverzögerungen und Unstimmigkeiten die Budgets mit zusätzlichen Mehrkosten. Folglich müssen die Bauunternehmen ihre Kosten weiter senken, was zunächst vor allem mittels Personalkosteneinsparungen erfolgt. Dem sind allerdings durch Sozialvereinbarungen und Tarifverträge enge Grenzen gesetzt, weshalb sich in der Folge der Fokus von möglichen Material- und Lohnkosteneinsparungen mehr hin zur besseren Strukturierung und Reorganisation der Bauprozesse selbst verschiebt. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass verstärkt herkömmliche Prozesse bei der Planung und Ausführung von Bauwerken verbessert werden müssen und ihre permanente Anpassung an die sich ständig verändernden Anforderungen der Bauwirtschaft notwendig ist. Vor diesem Hintergrund rücken die im Bereich der Stückgüterindustrie bereits gewonnenen Erfahrungen, insbesondere auch in Bezug auf die dort entwickelten Planungsinstrumente in den Blickpunkt. Ein vielfach bewährter Ansatz ist so beispielsweise die rechnerunterstützte Simulation von Produktionssystemen, mit deren Hilfe quantitative Prognosen über die zu erwartende Produktionssituation und die Effektivität des Ressourceneinsatzes erstellt werden können. Die Anwendung dieser Technik als Instrument, die Wettbewerbsfähigkeit der Bauindustrie zu sichern, wird in den nachfolgenden Ausführungen näher betrachtet, Dabei werden mögliche Simulationskonzepte besprochen, Planungsmethoden und Simulationsanwendungen im Bauwesen aufgezeigt und mögliche Anwendungsbereiche umrissen.
Neue Potentiale. Simulationsanwendungen im Bauwesen
Die Bauindustrie in Deutschland befindet sich nach dem durch die Wiedervereinigung bedingten Bauboom seit Mitte der neunziger Jahre in einer tiefgreifenden Strukturveränderung. Hiervon betroffen sind in besonderem Maße die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dieses Wirtschaftszweiges. Während einerseits die Sparzwänge der öffentlichen Hand und der Verbraucher zu erheblichen Auftragrückgängen führten, drängen im Rahmen des gemeinsamen europäischen Marktes zunehmend ausländische Anbieter auf den deutschen Markt, was die Konkurrenzsituation zusätzlich verschärft. Verbliebene Auftragnehmer verlangen verstärkt umfassende Bauleistungen (z.B. schlüsselfertige Bauwerke), was KMU nur mit erheblichem Mehraufwand realisieren können. Die Einbeziehung von Subunternehmen erfordert die kostenintensive Koordination vorhandener Ressourcen, zugleich belasten auftretende Mängel, Bauzeitverzögerungen und Unstimmigkeiten die Budgets mit zusätzlichen Mehrkosten. Folglich müssen die Bauunternehmen ihre Kosten weiter senken, was zunächst vor allem mittels Personalkosteneinsparungen erfolgt. Dem sind allerdings durch Sozialvereinbarungen und Tarifverträge enge Grenzen gesetzt, weshalb sich in der Folge der Fokus von möglichen Material- und Lohnkosteneinsparungen mehr hin zur besseren Strukturierung und Reorganisation der Bauprozesse selbst verschiebt. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass verstärkt herkömmliche Prozesse bei der Planung und Ausführung von Bauwerken verbessert werden müssen und ihre permanente Anpassung an die sich ständig verändernden Anforderungen der Bauwirtschaft notwendig ist. Vor diesem Hintergrund rücken die im Bereich der Stückgüterindustrie bereits gewonnenen Erfahrungen, insbesondere auch in Bezug auf die dort entwickelten Planungsinstrumente in den Blickpunkt. Ein vielfach bewährter Ansatz ist so beispielsweise die rechnerunterstützte Simulation von Produktionssystemen, mit deren Hilfe quantitative Prognosen über die zu erwartende Produktionssituation und die Effektivität des Ressourceneinsatzes erstellt werden können. Die Anwendung dieser Technik als Instrument, die Wettbewerbsfähigkeit der Bauindustrie zu sichern, wird in den nachfolgenden Ausführungen näher betrachtet, Dabei werden mögliche Simulationskonzepte besprochen, Planungsmethoden und Simulationsanwendungen im Bauwesen aufgezeigt und mögliche Anwendungsbereiche umrissen.
Neue Potentiale. Simulationsanwendungen im Bauwesen
Zülch, G. (author) / Börkircher, M. (author) / Fischer, J. (author)
Computer Spezial ; 19-24
2003
6 Seiten, 2 Bilder, 1 Tabelle, 10 Quellen
Article (Journal)
German
VISUALISIERUNG - Neue Potentiale
Online Contents | 2003
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Online Contents | 2003
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Wiley | 1998
Neue Materialien für das Bauwesen
Tema Archive | 1991
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