Reinigung von Betonoberflächen mittels Photokatalyse: Fid-Bau Portal

Reinigung von Betonoberflächen mittels Photokatalyse

Dehn, F.

Selbstreinigungsprozesse auf Bauteiloberflächen hängen von Grade der Benetzbarkeit ab, der sich über den Randwinkel beschreiben lässt. Durch Einsatz photokatalytisch wirksamer Metalloxide bzw. -sulfide, mit denen Oberflächen beschichtet werden, welche dann einer UV-Bestrahlung unterzogen werden, entstehen hochreaktive Spezies, die Mikroorganismen abtöten können. Die TiO2-Photokatalyse wird bei der solaren Entgiftung von verunreinigtem Grund- und Abwasser eingesetzt, wobei über eine TiO2-beschichtete Platte in einem Dünnfilm-Festbettreaktor das kontaminierte Wasser läuft und gereinigt wird. Auch zementgebundene Werkstoffe können eingesetzt werden. Untersuchungen an der Uni Leipzig wurden durchgeführt, um Erkenntnisse der Wechselwirkung von TiO2 mit ultrahochfesten Betonen zu erhalten. Den Betonen wurde Titandioxid als photokatalytische Substanz (In-Masse-Verarbeitung beigemischt (6 Masse-% vom Zementgewicht). Mit Hilfe einer Bestrahlungsapparatur mit Quecksilberdampflampe und Steilkantenfilter wurde die photokatalytische Aktivität bestimmt. Bei dem mit einem Modellschadstoff beaufschlagten Probekörper zeigten sich durch die Photokatalyse ausgebleichte Bereiche. Weitere Versuche zeigten, dass TiO2-Pigmente im basischem Milieu von Beton ihre photokatalytische Aktivität nicht verlieren. Auch Farbstoffe können photokatalytisch abgebaut werden. Zur Zeit beschäftigt man sich mit der Verwendung von TiO2 für Konstruktionswerkstoffe.