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Auswirkungen des Bergbaus auf Hochwasserschutzanlagen am Niederrhein
Der Beitrag geht auf Art und Ausmaß bergbaulicher Einwirkungen, insbesondere auf Hochwasserschutzdeiche sowie Maßnahmen zu ihrer Kompensation ein. Die Auswirkungen aus untertägigem Abbau auf die Geländeoberfläche bestehen in erster Linie aus Geländesenkungen, einschließlich Zerrungen und Pressungen. Werden mehrere Flöze über/untereinander abgebaut oder liegen die in der Tiefenfolge geschaffenen Abbaue gegeneinander flächenversetzt, so überlagern sich die Auswirkungen kumulativ. Insbesondere können Zerrungszonen im späteren Verlauf zu Pressungszonen werden und umgekehrt. Auch das Phänomen der Treppen oder Stufenbildung ist dabei - über die stetige Zerrung und ggf. Rissbildung hinaus - besonders relevant. Eine Prognostizierbarkeit von Unstetigkeiten ist jedoch derzeit nicht bzw. nur schwer möglich. Unstetigkeiten werden deshalb von den zuständigen Markscheidereien in sogenannten Tagesrisswerken erfasst und dokumentiert. Für den Hochwasserschutz werden darauf aufbauend die Bereiche bestimmt, in denen Anpassungsmaßnahmen zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes erforderlich sind. Hierbei kann sich der Planer am sogenannten 'Deichregelprofil' orientieren, welches u.a. durch folgende Funktionsmerkmale gekennzeichnet ist: (1) flache, unter 1 : 3,5 geneigte, gut zu unterhaltende land- und wasserseitige Böschungen, (2) mindestens 5 m breite Krone, (3) landseitige Auflastberme zur Aufbruchsicherung und Führung des Deichverteidigungsweges, (4) für schweren LKW (SLW 60) tragfähiger durchgehender Deichverteidigungsweg mit Ausweichen und qualmwassersicheren Zuwegungen sowie (5) zonierter innerer Deichaufbau mit wasserseitiger Dichtung, Stützkörper und landseitiger Dränzone. Maßgebend für die Planungen ist der amtlich vorgegebene Bemessungswasserabfluss. Als Schutzmaßnahme wird folgende Strategie empfohlen: regelmäßige Beobachtung der Deiche, besondere Überwachung bei verstärkten Zerrungen und Ausrüstung der Deiche mit Vermarkungspunkten zur geodätischen Messbeobachtung (z.B. mit Rissdetektionshilfen). Auftretende klaffende Risse sind fortlaufend zu erheben, zu dokumentieren und zu reparieren.
Auswirkungen des Bergbaus auf Hochwasserschutzanlagen am Niederrhein
Der Beitrag geht auf Art und Ausmaß bergbaulicher Einwirkungen, insbesondere auf Hochwasserschutzdeiche sowie Maßnahmen zu ihrer Kompensation ein. Die Auswirkungen aus untertägigem Abbau auf die Geländeoberfläche bestehen in erster Linie aus Geländesenkungen, einschließlich Zerrungen und Pressungen. Werden mehrere Flöze über/untereinander abgebaut oder liegen die in der Tiefenfolge geschaffenen Abbaue gegeneinander flächenversetzt, so überlagern sich die Auswirkungen kumulativ. Insbesondere können Zerrungszonen im späteren Verlauf zu Pressungszonen werden und umgekehrt. Auch das Phänomen der Treppen oder Stufenbildung ist dabei - über die stetige Zerrung und ggf. Rissbildung hinaus - besonders relevant. Eine Prognostizierbarkeit von Unstetigkeiten ist jedoch derzeit nicht bzw. nur schwer möglich. Unstetigkeiten werden deshalb von den zuständigen Markscheidereien in sogenannten Tagesrisswerken erfasst und dokumentiert. Für den Hochwasserschutz werden darauf aufbauend die Bereiche bestimmt, in denen Anpassungsmaßnahmen zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes erforderlich sind. Hierbei kann sich der Planer am sogenannten 'Deichregelprofil' orientieren, welches u.a. durch folgende Funktionsmerkmale gekennzeichnet ist: (1) flache, unter 1 : 3,5 geneigte, gut zu unterhaltende land- und wasserseitige Böschungen, (2) mindestens 5 m breite Krone, (3) landseitige Auflastberme zur Aufbruchsicherung und Führung des Deichverteidigungsweges, (4) für schweren LKW (SLW 60) tragfähiger durchgehender Deichverteidigungsweg mit Ausweichen und qualmwassersicheren Zuwegungen sowie (5) zonierter innerer Deichaufbau mit wasserseitiger Dichtung, Stützkörper und landseitiger Dränzone. Maßgebend für die Planungen ist der amtlich vorgegebene Bemessungswasserabfluss. Als Schutzmaßnahme wird folgende Strategie empfohlen: regelmäßige Beobachtung der Deiche, besondere Überwachung bei verstärkten Zerrungen und Ausrüstung der Deiche mit Vermarkungspunkten zur geodätischen Messbeobachtung (z.B. mit Rissdetektionshilfen). Auftretende klaffende Risse sind fortlaufend zu erheben, zu dokumentieren und zu reparieren.
Auswirkungen des Bergbaus auf Hochwasserschutzanlagen am Niederrhein
Kast, K. (author) / Brauns, J. (author)
Ernst & Sohn Special ; 34-40
2003
7 Seiten, 9 Bilder, 12 Quellen
Article (Journal)
German
Hochwasserschutz , Wasserbau , Fluss (Gewässer) , Deich , Damm , Böschung , Einflussfaktor , Bergbau , Bergbau-Untertage , Schaden , Schutzmaßnahme , Überwachung , Markscheidewesen , Geodäsie , Vermessungswesen , Dammbau , Bodenmechanik , Unstetigkeit , Rissbildung , Erdoberfläche , Deformation , Deutschland
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