Baubiologie und Ökologie in Norwegen: Fid-Bau Portal

Baubiologie und Ökologie in Norwegen

Lehmann, P.J.

Norwegen ist eines der modernsten Länder Europas und gleichzeitig stark seiner Tradition verhaftet. Da es nur 4 Universitäten im Land in den vier traditionellen Ballungszentren gibt, gibt es seit Jahrzehnten eine gewisse Landflucht, weil die jüngeren bildungsinteressierten Bewohner deutlich bessere Ausbildungsbedingungen und höhere Verdienstmöglichkeiten erwarten konnten. Entsprechend der hohen Durchschnittseinkommen sind die Lebenshaltungskosten auf sehr hohem Niveau. Das Bauland ist verhältnismäßig preiswert. Traditionell werden die Holzblockbauten nicht mit sichtbarem Balkenwerk belassen sondern mit Brettern verkleidet und meist mit Farbe oder Beize bemalt. Entsprechend der vorgeschriebenen hohen Heizdämmwerte wird meist mit Glasfaser gedämmt. Es gibt strenge Werte für Wärmedämmung, Abwasserbeseitigung und Brandsicherheit, die erfüllt werden müssen und durch Fachleute überprüft werden müssen. Diesen fehlt das baubiologische Hintergrundwissen, weshalb sie bei Alternativbauten nicht mit ihrem Namen einstehen wollen. Bei dem im Beitrag vorgestellte Haus wurden die Außenwände in Strohballenbauweise erbaut, die Innenwände wurden aus selbstgepressten Erdsteinen errichtet. Die Idee der Kreislaufwirtschaft wurde nicht nur bei den Baumaterialien sondern auch bei Wasser und Energie verfolgt. Es werden Wurzelraum-Entsorgungs-Anlagen genutzt in Kombination mit Trockenkomposttoiletten. Die solar betriebene Warmwasserbereitung hat sich bewährt.