Bemessung und Konstruktion von vorgespannten Decken im Hochbau: Fid-Bau Portal

Bemessung und Konstruktion von vorgespannten Decken im Hochbau

Hegger, J.

In den Beneluxländern und in Skandinavien werden rund 50 % der Deckenflächen im Hochbau mit Vorspannung ausgeführt. Um eine ähnliche Entwicklung in Deutschland zu fördern, werden in diesem Beitrag Bemessung und Konstruktion von vorgespannten Flachdecken und Decken aus vorgespannten Hohlplatten näher erläutert. Bei vorgespannten Flachdecken aus Ortbeton ist die reine Stützstreifenvorspannung gegenüber einer zusätzlichen Anordnung von Spanngliedern im Feldbereich die wirtschaftlichere Variante. Die neue DIN 1045-1 (07/2001) ermöglicht Vorspanngrade für Vorspannung mit nachträglichem Verbund, sofortigem Verbund und ohne Verbund. Bei der Schnittgrößenermittlung können die durch die Vorspannung erzeugten Biege- und Scheibenspannungen vereinfachend getrennt ermittelt werden. Bei vorgespannten Hohlplatten ist vor allem der Einfluß der Auflagerung auf die Tragfähigkeit zu beachten, da Zusatzspannungen aus Auflagerverformungen nur begrenzt aufgenommen werden können. Eine interessante Entwicklung ist die Elementdecke Wing der Firma BETONSON/Niederlande, die aus einer vorgespannten Fertigplatte mit Ortbetonergänzung besteht. Die verbesserten Bedingungen für die Bemessung nach DIN 1045-1 werden am Beispiel eines Spannbetonbinders verdeutlicht. Insgesamt ermöglichen vorgespannte Decken größere Spannweiten und geringere Deckendicken bei gleichzeitig geringeren Durchbiegungen.