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Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung, Teil 1: Einzeldübel mit großem Achs- und Randabstand
Nachträglich montierbare Befestigungen für tragende Konstruktionen spielen aufgrund ihrer Flexibilität im Betonbau eine wachsende Rolle. Wegen des guten Preis-Leistungsverhältnisses und der großen Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten sind Dübelbefestigungssysteme mit einer Verankerung über chemische Mörtel hier besonders verbreitet. Solche Verbunddübel lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: in Patronensysteme und Kartuschensysteme (Injektionsverfahren). Der Mörtel besteht aus organischen Bestandteilen, gegebenenfalls einem Härter und Füllstoffen. Injektionssysteme können auch aus Zement oder einer Harz-Zement-Mischung bestehen, dieser Typ wird aber hier ausgeklammert. Patronensysteme werden in das Bohrloch geschoben und durch das Eintreiben der Gewindestange mittels Bohrhammer aufgebrochen. Bei Injektionssystemen erfolgt das Einpressen mittels Kartusche und das Eindrehen der Ankerstange von Hand. Die Tragfähigkeit der Dübel resultiert aus der Verklebung der Gewindestange mit der Bohrlochwand und der mechanischen Verzahnung zwischen Gewindestange und Mörtel. Bisher sind normale Verbunddübel in Deutschland nur für ungerissenen Beton bauaufsichtlich zugelassen. Der vorliegende erste Teil des Artikels beschreibt das Tragverhalten und die Bemessung von Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung. Dazu wurden numerische Untersuchungen mit einem nicht-linearen FE-Programm durchgeführt und die entstehenden Hauptzugdehnungen sowie die Verbundspannungsverteilung grafisch dargestellt. Das zugrunde liegende Bemessungsmodell beruht auf dem CC-Verfahren und berücksichtigt die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Bruchlast mit hinreichender Genauigkeit. Eine enge Abstützung, ausreichende Betondruckfestigkeit, eine sorgfältige Durchmischung durch die Vorgehensweise bei der Dübelmontage sowie eine sorgfältige Reinigung und Austrocknung des Bohrloches und sogar der Einsatz eines Hammerbohrgerätes anstelle eines Diamantbohrgerätes verbessern die Verbundfestigkeit deutlich. (wird fortgesetzt)
Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung, Teil 1: Einzeldübel mit großem Achs- und Randabstand
Nachträglich montierbare Befestigungen für tragende Konstruktionen spielen aufgrund ihrer Flexibilität im Betonbau eine wachsende Rolle. Wegen des guten Preis-Leistungsverhältnisses und der großen Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten sind Dübelbefestigungssysteme mit einer Verankerung über chemische Mörtel hier besonders verbreitet. Solche Verbunddübel lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: in Patronensysteme und Kartuschensysteme (Injektionsverfahren). Der Mörtel besteht aus organischen Bestandteilen, gegebenenfalls einem Härter und Füllstoffen. Injektionssysteme können auch aus Zement oder einer Harz-Zement-Mischung bestehen, dieser Typ wird aber hier ausgeklammert. Patronensysteme werden in das Bohrloch geschoben und durch das Eintreiben der Gewindestange mittels Bohrhammer aufgebrochen. Bei Injektionssystemen erfolgt das Einpressen mittels Kartusche und das Eindrehen der Ankerstange von Hand. Die Tragfähigkeit der Dübel resultiert aus der Verklebung der Gewindestange mit der Bohrlochwand und der mechanischen Verzahnung zwischen Gewindestange und Mörtel. Bisher sind normale Verbunddübel in Deutschland nur für ungerissenen Beton bauaufsichtlich zugelassen. Der vorliegende erste Teil des Artikels beschreibt das Tragverhalten und die Bemessung von Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung. Dazu wurden numerische Untersuchungen mit einem nicht-linearen FE-Programm durchgeführt und die entstehenden Hauptzugdehnungen sowie die Verbundspannungsverteilung grafisch dargestellt. Das zugrunde liegende Bemessungsmodell beruht auf dem CC-Verfahren und berücksichtigt die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Bruchlast mit hinreichender Genauigkeit. Eine enge Abstützung, ausreichende Betondruckfestigkeit, eine sorgfältige Durchmischung durch die Vorgehensweise bei der Dübelmontage sowie eine sorgfältige Reinigung und Austrocknung des Bohrloches und sogar der Einsatz eines Hammerbohrgerätes anstelle eines Diamantbohrgerätes verbessern die Verbundfestigkeit deutlich. (wird fortgesetzt)
Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung, Teil 1: Einzeldübel mit großem Achs- und Randabstand
Eligehaus, Rolf (author) / Appl, Jörg J. (author) / Lehr, Bernhard (author) / Meszaros, Juraj (author) / Fuchs, Werner (author)
Beton- und Stahlbetonbau ; 99 ; 561-571
2004
11 Seiten, 16 Bilder, 18 Quellen
Article (Journal)
German
Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung - Teil 1
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