Sanierung eines ehemaligen Bahnschwellen-Imprägnierwerkes: Fid-Bau Portal

Sanierung eines ehemaligen Bahnschwellen-Imprägnierwerkes

Göbel, Simon / Kugler, Harald / Steckermeier, Martin

Beschrieben werden die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse sowie die Planung und Sanierungsausführung eines mit PAK (vorwiegend Teeröle) kontaminierten ehemaligen Bahnschwellen-Imprägnierwerkes in Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt). Im Sanierungsgelände stehen unter flächenhaften anthropogenen Auffüllungen und quartären Deckschichten (Lößlehme) die Gesteine der Myophorienschichten des Mittleren Keupers an. Darunter folgen die Gesteinseinheiten des Grenzdolomits und der oberen Tonstein-Gelbkalkschichten des Unteren Keupers. Neben den heterogen verteilten, oberflächennahen Verunreinigungen (< 5mg/kg bis über 20000 mg/kg PAK) bis in rd. 7 m Tiefe wurden bereichsweise auch PAK-Phasen bis zum Grundwasser festgestellt. Der selektive, kleinzügige Sanierungsaushub erfolgte auf einer Fläche von rd. 15000 m² in Aushubteufen von 0,5 m bis im Mittel ca. 5 - 7 m u. GOK. Auf Grundlage einer Beprobung in Anlehnung an die LAGA PN 98 und entsprechender chemischer Untersuchungen auf die Parametergruppen der LAGA Tab. 1.2-2. u. 3 sowie die Restparameter der TASi wurde das kontaminierte Bodenmaterial zur belastungsdifferenzierenden Entsorgung bereitgestellt. Begleitend zu den Sanierungsarbeiten wurde der zum Wiedereinbau vorgesehene Aushub geotechnisch untersucht. Die Reinigung der kontaminierten Prozesswässer erfolgte über eine im Sanierungsabschnitt 1 errichtete 4-straßige Aktivkohlefiltereinheit. Zur Abscheidung von Ölphasen wurden den Aktivkohlfiltern ein Koaleszenzabscheider und zur mechanischen Rückhaltung von Schlammpartikeln jeweils Sandfilter vorgeschaltet. Die Vorbehandlung der sehr schlammhaltigen Oberflächenwässer erfolgte durch einen Flockungsreaktor und Schrägklärer unter Zudosierung von Fällungs-/Flockungsmitteln.