Innovativer baulicher Hochwasserschutz mit Geokunststoffen: Fid-Bau Portal

Innovativer baulicher Hochwasserschutz mit Geokunststoffen

Heerten, Georg / Witte, Jürgen / Werth, Katja

Der Beitrag informiert über eine Hochwasserschutzmaßnahme in Form einer Bewehrten-Erde-Konstruktion mit Stahlgitteraußenhaut für einen Eisenbahndamm in Weesenstein (bei Dresden). Die Geokunststoffbewehrung stellt bei diesem System in Verbund mit dem Schüttmaterial die Böschungs- und Geländebruchsicherheit her. Das Stahlgitterelement an der Außenhaut stabilisiert die Böschungsoberfläche und ein Trenn- und Filtervliesstoff verhindert das Ausrieseln von Boden. Der untere rd. 5 m hohe mit Geogittern bewehrte Abschnitt der Böschung wurde mit einer Neigung von rd. 60 Grad ausgeführt, auf dem sich eine rd. 4 m hohe Kopfböschung anschließt. Als Bewehrungselement wurde das Geogitter Secugrid 120/40 R6 gewählt, das eine Zulassung des EBA für diesen Anwendungsfall besitzt. Als Schüttmaterial wurde ein Brechkorngemisch 0/45 mm verwendet. Das Geogitter wurde in zehn Lagen bei einem Lagenabstand von 0,50 m eingebaut. Der kraftschlüssige Verbund von Geogitter, Schüttmaterial und Produktstruktur stellt in dieser innovativen Form eine hohe Kraftaufnahme bei geringster Verformung sicher und sollte zukünftig als effektive Hochwasserschutzmaßnahme bei Deichbauwerken, bei Deichbauarbeiten oder im Wasserbau als Ersatz der mineralischen Dichtung Anwendung finden. Abschließend werden die Vorteile und Eigenschaften der geosynthetischen Tondichtungsbahnen (GTD, Bentonitmatten) insbesondere im Hinblick auf Trocken-Nass-Zyklen bzw. Frost-Tau-Wechseln gegenüber mineralischen Dichtungen aufgeführt.