Entwicklung optimierter Fugenmörtel für die Instandsetzung von Sandsteinmauerwerk: Fid-Bau Portal

Entwicklung optimierter Fugenmörtel für die Instandsetzung von Sandsteinmauerwerk

Hörenbaum, W. / Müller, H.S.

Die historische Frauenkirche war über ihre gesamte Standzeit hinweg Objekt baulicher Ertüchtigungsmaßnahmen. Vor allem an der weithin sichtbaren Steinkuppel traten regelmäßig wiederkehrende Dauerhaftigkeitsschäden in Form von Steinabplatzungen und Mörtelrissen im Bereich der Fugen auf. Um die beobachteten Verwitterungsschäden bei der nach dem historischen Vorbild aus sächsischem Sandstein wieder aufgebauten Frauenkirche weitestgehend ausschließen zu können, mussten die für den Schädigungsprozess maßgebenden thermisch-hygrischen Beanspruchungen, insbesondere im Fugenbereich, in einem zeitgleich laufenden Forschungsprogramm eingehend analysiert werden. Dies erfolgte überwiegend auf theoretisch-numerischem Weg. Darüber hinaus waren im Rahmen des Forschungsprogramms geeignete Fugenfüllstoffe für das Deckschichtmauerwerk zu entwikkeln. Über die Mörtelentwicklung und -prüfung wird im folgenden Beitrag berichtet. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Optimierung von Mörtelrezepturen für die Deckschicht des Kuppelmauerwerks der Frauenkirche Dresden nach einem auch auf andere Fälle übertragbaren Konzept, in dem die Dauerhaftigkeitsverbesserung des Mauerwerks durch eine gezielte Anpassung der Mörteleigenschaften auf die Eigenschaften des Sandsteins erreicht wird. Neben der Entwicklung von Mörtelrezepturen umfasst das vorgestellte Untersuchungsprogramm auch die entsprechende Prüfung der weiterentwickelten Rezepturen. Die Untersuchungen beschränken sich dabei nicht nur auf die Prüfung der Mörteleigenschaften im Rahmen der üblichen standardisierten Verfahren, sondern schließen neuartige Untersuchungen an Verbundkörpern mit ein. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass mittels numerischer Methoden präzise Anforderungskriterien an die mechanischen Eigenschaften von Fugenmörteln unter dem Blickwinkel ihrer Dauerhaftigkeit hergeleitet werden können. In Bezug auf die Mörtel für die Kuppel der Frauenkirche Dresden gelang es, vorgegebene Ausgangsmischungen hinsichtlich ihrer technologischen Eigenschaften und ihrer Dauerhaftigkeit erheblich zu verbessern.