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Auswirkung der Herstellungsmethoden auf den Gebrauchszustand von Schlitzwänden in weichen bindigen Böden
Für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit von Stützkonstruktionen wird vielfach die Methode der Finiten Elemente verwendet. Konventionelle Verformungsprognosen von Baugruben vernachlässigen den Herstellungsvorgang der Stützkonstruktionen und wählen den Erdruhedruck als maßgebenden Ausgangsspannungszustand. Die vorgestellten FE-Berechnungen am Beispiel des Taipei National Enterprise Centers verdeutlichen, daß diese Annahme im Fall von Schlitzwänden in weichen, normalkonsolidierten Böden aus ingenieurmäßiger Perspektive nicht mehr auf der sicheren Seite liegt. Die abschnittsweise Herstellung der einzelnen Schlitzwandlamellen führt zu einem deutlich veränderten Spannungszustand im angrenzenden Erdreich. Insbesondere der Betoniervorgang führt im oberen Drittel der Wand zu einer anteiligen Mobilisierung des Erdwiderstands, wodurch das mittlere Spannungsniveau gegenüber dem Ruhedruckzustand ansteigt. Als Folge des erhöhten Ausgangsspannungszustandes treten für die untersuchten Bodenverhältnisse 10 % bis 15 % größere Wandverformungen und Geländesetzungen während des Baugrubenaushubs auf. Einen größeren Einfluß übt die Herstellungsmethode auf die Beanspruchung der aussteifenden Bauteile aus. Für hochliegende Steifenlagen kann dabei eine Zunahme der Steifenkraft um bis zu 50 % gegenüber einer konventionellen K0-Prognose nachgewiesen werden. Um die Auswirkungen der Schlitzwandherstellung in weichen Böden auf das Verformungsverhalten des Boden-Bauwerk-Systems und auf die Beanspruchung der Steifen vereinfacht zu berücksichtigen, wird ein modifizierter Erdruhedruckkoeffizient K0 * vorgeschlagen, der in Abhängigkeit von der Tiefe berechnet und für die Ermittlung des maßgebenden Ausgangsspannungszustandes zu Beginn des Baugrubenaushubs verwendet werden kann.
Auswirkung der Herstellungsmethoden auf den Gebrauchszustand von Schlitzwänden in weichen bindigen Böden
Für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit von Stützkonstruktionen wird vielfach die Methode der Finiten Elemente verwendet. Konventionelle Verformungsprognosen von Baugruben vernachlässigen den Herstellungsvorgang der Stützkonstruktionen und wählen den Erdruhedruck als maßgebenden Ausgangsspannungszustand. Die vorgestellten FE-Berechnungen am Beispiel des Taipei National Enterprise Centers verdeutlichen, daß diese Annahme im Fall von Schlitzwänden in weichen, normalkonsolidierten Böden aus ingenieurmäßiger Perspektive nicht mehr auf der sicheren Seite liegt. Die abschnittsweise Herstellung der einzelnen Schlitzwandlamellen führt zu einem deutlich veränderten Spannungszustand im angrenzenden Erdreich. Insbesondere der Betoniervorgang führt im oberen Drittel der Wand zu einer anteiligen Mobilisierung des Erdwiderstands, wodurch das mittlere Spannungsniveau gegenüber dem Ruhedruckzustand ansteigt. Als Folge des erhöhten Ausgangsspannungszustandes treten für die untersuchten Bodenverhältnisse 10 % bis 15 % größere Wandverformungen und Geländesetzungen während des Baugrubenaushubs auf. Einen größeren Einfluß übt die Herstellungsmethode auf die Beanspruchung der aussteifenden Bauteile aus. Für hochliegende Steifenlagen kann dabei eine Zunahme der Steifenkraft um bis zu 50 % gegenüber einer konventionellen K0-Prognose nachgewiesen werden. Um die Auswirkungen der Schlitzwandherstellung in weichen Böden auf das Verformungsverhalten des Boden-Bauwerk-Systems und auf die Beanspruchung der Steifen vereinfacht zu berücksichtigen, wird ein modifizierter Erdruhedruckkoeffizient K0 * vorgeschlagen, der in Abhängigkeit von der Tiefe berechnet und für die Ermittlung des maßgebenden Ausgangsspannungszustandes zu Beginn des Baugrubenaushubs verwendet werden kann.
Auswirkung der Herstellungsmethoden auf den Gebrauchszustand von Schlitzwänden in weichen bindigen Böden
Schäfer, Rene (author) / Triantafyllidis, Theodor (author)
Bautechnik ; 81 ; 880-889
2004
10 Seiten, 11 Bilder, 1 Tabelle, 19 Quellen
Article (Journal)
German