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Geotechnische Besonderheiten bei einer großen Baugrube mit Randbebauung in Konstanzer Seeton
Für den Bau des Shoppingcenters Seeuferhaus wurde zu Beginn des Jahres 2002 mit der Herstellung einer bis zu 9,9 m tiefen Baugrube begonnen, die sich über 180 m, mit Breiten von 50 m bis 100 m ausdehnt. Der Baugrund besteht aus sandigen Deckschichten. Das Grundwasser steht 3 m unter Gelände an. Für die Gründung des bis zu 5-stöckigen Gebäudes wurden zuerst 50 m lange, unverrohrte Bohrpfähle, Durchmesser 1,5 m, im Seeton hergestellt, die zusammen mit der Bodenplatte den verformungsarmen Lastabtrag des Bauwerks sicherstellen. Wegen der geringen Stabilität des Baugrunds und dem bis 40 m hinter den Baugrubenrand reichenden Verformungsmechanismus musste der Aushub in Teilflächen von 12 m x 17 m bis 17 m x 24 m erfolgen. Hierzu wurde die Baugrube vorab mit Spundwänden in 3 Längsstreifen unterteilt. Um auch die Wandverformungen zu minimieren, wurde die Spundwand am Kopf mit Steifen und am Fuß durch eine unbewehrte 0,8 m dicke Unterbetonsohle gestützt, die in kleinen Abschnitten, dem Aushub unmittelbar folgend, eingebaut wurde. Da trotz Ansatz räumlicher Tragwirkung, haltender Steifenkräfte und Bauteilwiderständen nur gerade ausreichende Sicherheiten nachgewiesen werden konnten, wurden im Sinne der Beobachtungsmethode ein umfangreiches Messprogramm installiert und die Teilflächen in den 3 Längsstreifen gegeneinander versetzt hergestellt. Erst wenn in einer Teilfläche die endgültige Bodenplatte zugfest an die Bauwerkspfähle angeschlossen war, durfte die angrenzende Fläche ausgehoben werden. Die Bodenplatte wurde hierfür auf 'Fließdruck' von unten bemessen. Vor dem am nächsten gelegenen Gebäude wurde zur Verformungsbegrenzung die Unterbetonsohle zusätzlich mit 40 m langen GEWI-Pfählen zusätzlich rückverankert. Ein Vergleich zeigt, dass die mittlerweile eingeführten Empfehlungen des Arbeitskreises der DGGT zu 'Baugruben in weichen Böden' (EB 90 - EB 101) hier bereits beispielhaft und erfolgreich umgesetzt wurden.
Geotechnische Besonderheiten bei einer großen Baugrube mit Randbebauung in Konstanzer Seeton
Für den Bau des Shoppingcenters Seeuferhaus wurde zu Beginn des Jahres 2002 mit der Herstellung einer bis zu 9,9 m tiefen Baugrube begonnen, die sich über 180 m, mit Breiten von 50 m bis 100 m ausdehnt. Der Baugrund besteht aus sandigen Deckschichten. Das Grundwasser steht 3 m unter Gelände an. Für die Gründung des bis zu 5-stöckigen Gebäudes wurden zuerst 50 m lange, unverrohrte Bohrpfähle, Durchmesser 1,5 m, im Seeton hergestellt, die zusammen mit der Bodenplatte den verformungsarmen Lastabtrag des Bauwerks sicherstellen. Wegen der geringen Stabilität des Baugrunds und dem bis 40 m hinter den Baugrubenrand reichenden Verformungsmechanismus musste der Aushub in Teilflächen von 12 m x 17 m bis 17 m x 24 m erfolgen. Hierzu wurde die Baugrube vorab mit Spundwänden in 3 Längsstreifen unterteilt. Um auch die Wandverformungen zu minimieren, wurde die Spundwand am Kopf mit Steifen und am Fuß durch eine unbewehrte 0,8 m dicke Unterbetonsohle gestützt, die in kleinen Abschnitten, dem Aushub unmittelbar folgend, eingebaut wurde. Da trotz Ansatz räumlicher Tragwirkung, haltender Steifenkräfte und Bauteilwiderständen nur gerade ausreichende Sicherheiten nachgewiesen werden konnten, wurden im Sinne der Beobachtungsmethode ein umfangreiches Messprogramm installiert und die Teilflächen in den 3 Längsstreifen gegeneinander versetzt hergestellt. Erst wenn in einer Teilfläche die endgültige Bodenplatte zugfest an die Bauwerkspfähle angeschlossen war, durfte die angrenzende Fläche ausgehoben werden. Die Bodenplatte wurde hierfür auf 'Fließdruck' von unten bemessen. Vor dem am nächsten gelegenen Gebäude wurde zur Verformungsbegrenzung die Unterbetonsohle zusätzlich mit 40 m langen GEWI-Pfählen zusätzlich rückverankert. Ein Vergleich zeigt, dass die mittlerweile eingeführten Empfehlungen des Arbeitskreises der DGGT zu 'Baugruben in weichen Böden' (EB 90 - EB 101) hier bereits beispielhaft und erfolgreich umgesetzt wurden.
Geotechnische Besonderheiten bei einer großen Baugrube mit Randbebauung in Konstanzer Seeton
Krieg, Stefan (author) / Lächler, Walter (author) / Siebler, Gebhard (author)
2004
20 Seiten, 12 Bilder, 18 Quellen
Conference paper
German
Baustelle , Baustellenarbeit , Baugrund , Bodeneigenschaft , Gründung (Fundament) , Bodenmechanik , Setzung (Bodenmechanik) , Verformung , Scherfestigkeit , Boden (Erde) , Spundwand , Einflussfaktor , Wassergehalt , Fließgrenze , Konsistenz , Schaden , Überwachung , Messung , Havarie , Konzeption , Messergebnis , Porenwasser , Standsicherheit , Ton (Lehm) , weicher Boden , Geotechnik