Selbstverdichtender Beton: Herausforderung für Praktiker und Forscher: Fid-Bau Portal

Selbstverdichtender Beton: Herausforderung für Praktiker und Forscher

Walraven, Joost C.

Selbstverdichtender Beton (SVB) gewinnt in der Bauindustrie zunehmend an Bedeutung. In diesem Bereicht werden die Eigenschaften und speziellen Anforderungen an SVB erörtert. Der Unterschied von SVB zu Normalbeton wird beschrieben und die Bedeutung einer optimalen Gleitschicht auf die Betoneigenschaften erklärt. SVB kann schon bei kleinen Variationen der Mischungszusammensetzung mit größeren Veränderungen seiner Eigenschaften reagieren, weshalb strenge Anforderungen bei der Herstellung einzuhalten sind. Der auftretende Schalungsdruck wurde diskutiert und in Abhängigkeit von unterschiedlichen Steiggeschwindigkeiten in einem Diagramm aufgezeigt. Empfehlenswert ist, wenn man mit dem hydrostatischen Schalungsdruck rechnet. Bei SVB handelt es sich um eine sogenannte Bingham'sche Flüssigkeit, die eine Erweiterung der Konsistenzklassenverteilung um zwei Parameter erfordert: Das Ausbreitmaß und die Trichterzeit. Diese beiden Parameter korrelieren mit dem Fließwert und der plastischen Viskosität, sind aber einfacher zu bestimmen. An hand eines Schaudiagramms wurde die Beziehung zwischen dem Anwendungsgebiet des SVB's (Decken, Wände, Rampen oder Stützenzenzen) und den jeweils optimalen rheologischen Eigenschaften aufgezeigt. Verschiedene Anwendungen des SVB in der Fertigteilindustrie wurden vorgestellt. Auch die Herstellung von selbstverdichtendem Faserbeton ist mittlerweile möglich. Als Beispiel wird der Bau einer Brückendecke in Rotterdam mit selbstverdichtendem Faserbeton genannt und die hierzu erforderlichen Baumaßnahmen erläutert. SVB findet zunehmend Akzeptanz innerhalb der Bauindustrie, wobei er sich in der Fertigteilindustrie rascher durchsetzt als auf der Baustelle. Wichtig ist die jeweils richtige Wahl der rheologischen Eigenschaften des SVB's je nach Einsatzgebiet.