Brandsensor nach dem Vorbild der Natur: Fid-Bau Portal

Brandsensor nach dem Vorbild der Natur

An der Universität Bonn wurde ein Prototyp-Brandmelder entwickelt, der nach einem Sensorprinzip (Wärmesinn) aus der Natur arbeitet. Der schwarze Kiefernprachtkäfer besitzt eine Sensorik, die auf Wandbrand reagiert, worauf der Käfer seine Eier unmittelbar nach einem Waldbrand in verkohlte Rinde ablegt. Dort können sich die Larven weitgehend unbehelligt von konkurrierenden Tieren entwickeln. Es handelt sich um eine völlig neuartige Methode zur Erfassung von IR-Strahlung (Infrarot). Der Fortsatz eines Mechanorezeptors steckt in einer winzigen Kugel aus Cutikula, dem Material, aus dem auch der Insektenpanzer besteht. Die Cutikula absorbiert besonders gut Wärmestrahlung von etwa 3 Mikrometer Wellenlänge, genau die Strahlung, die typischerweise bei einem heftigen Waldbrand frei wird. Nach Erwärmung der Kugel, dehnt sie sich aus und erregt so direkt den Mechanorezeptor. So können die Käfer potentielle Brutplätze auf weiten Distanzen wahrnehmen. Dieses Prinzip wurde für den Brandmelder nachgeahmt. Anstelle der Cutikulakugel tritt ein Polyethylen-Plättchen, das IR-Strahlung in einem ähnlichen Bereich wie die Cutikulakugel absorbiert und sich ausdehnt. Die Ausdehnung wird gemessen. Die Entwicklung befindet sich erst am Anfang. Gesucht werden Industriepartner, um den Sensor genau zu spezifizieren und weiter zu optimieren.