Vorschlag für die Bemessung der Deckenknoten mit Stützen aus hochfestem Beton: Fid-Bau Portal

Vorschlag für die Bemessung der Deckenknoten mit Stützen aus hochfestem Beton

Tue, Nguyen Viet / Dietz, Jörg / Shah, Abid Ali

Für die Bemessung der Innendeckenknoten zwischen Stützen aus hochfestem und Decken aus normal festem Beton fehlen bislang entsprechende Ansätze in den Massivbaunormen. Basierend auf Versuchen mit Deckenbelastung wurde ein neuer Bemessungsvorschlag erarbeitet, der allerdings bis zur Abdeckung des Einflusses aller noch nicht einbezogenen Parameter durch weitere Versuche auf der sicheren Seite ausgelegt wurde. Auch fehlt noch die abschließende Klärung der tatsächlichen Knotenfestigkeit mit Hilfe weiterer Versuche und umfassender nichtlinearer FE-Modellierung. Die durchgeführten Versuche an neun Versuchskörpern mit zwei verschiedenen Methoden der Stützenlast-Weiterleitung ergaben jedoch wichtige Erkenntnisse. So versagt der Beton im Knotenbereich duktil, im Stützenbereich dagegen schlagartig. Die Verformung der Knoten ist für die Beurteilung von Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit sehr wichtig. Das Bemessungskonzept ermittelt ähnlich wie andere Konzepte eine Mischfestigkeit zur Bestimmung der effektiven Knotenfestigkeit, die wiederum vor allem aus der vorhandenen Betondruckfestigkeit der Decke ermittelt wird. Anders als bei bisherigen Modellen wird aber hier der Deckenbewehrungsgrad berücksichtigt. Sein Einfluss erweist sich zwar im Vergleich zur Knotenschlankheit als eher gering, es war aber zu beobachten, das vor allem bei sehr geringer Bewehrung bedingt durch die verringerte Umschnürungswirkung in der gesamten Zugzone der Platte eine deutliche Abnahme der Knotenfestigkeit bei gleichzeitiger Belastung der Decke auftrat. Es wird der anrechenbare Bewehrungsgrad aber auf 2 % begrenzt. Der Bemessungsansatz erlaubt die Ausnutzung der Knoten mit der 2,9fachen einaxialen Druckfestigkeit des Deckenbetons.