Das stählerne Dachtragwerk des Zentralstadions Leipzig: Fid-Bau Portal

Das stählerne Dachtragwerk des Zentralstadions Leipzig

Graße, Wolfgang

Das stählerne Dachtragwerk des neuen Zentralstadions Leipzig wirkt durch einen hohen Anteil hochfester Zugelemente, die erst durch eine planmäßige Vorspannung ihre Tragfähigkeit erreichen, äußerst feingliedrig. In diesem Beitrag werden der Entwurf mit den Schwerpunkten Lastannahmen und statische Berechnung sowie die Konstruktion und Montage der Stahlkonstruktion unter Beachtung der Vorspannzustände vorgestellt. Das Dachtragwerk ist auf einer Betonkonstruktion aufgelagert, überdeckt eine Grundfläche von 27800 m² und hat ein Gewicht von etwa 3900 t. Es wird durch einen dreigurtigen Ringträger umfaßt, der durch 64 Stützen getragen wird. Die Haupttribünen werden von den Hauptdächern überspannt, die außen auf dem Ringträger und innen auf je einem Bogenbinder mit 202 m freier Spannweite und einer Neigung von 25,8 Grad gegen die Vertikale aufgelagert sind. Die Bogenbinder bestehen aus einem oberen Gurtrohr (1016 mm Durchmesser), einem Mittelgurtrohr (711 mm Durchmesser), einem gekrümmten Untergurt aus zwei vorgespannten Seilen und einem vorgespannten Zugband aus zwei Seilen. Zwischen Bogenbindern und Ringträger spannen Radialträger von 3 m Höhe, die die Pfetten und die Dacheindeckung tragen. Maßgebender Lastfall für den Bogenbinder ist der Lastfall Schnee und Winddruck. Detailliert werden die konstruktive Ausbildung wichtiger Detailpunkte, wie die Spitze des Bogenbinders und der Anschluß Ringträger - Bogenbinder, der Montageablauf und kritische Zwischenzustände beschrieben.