Kompakte Seilsäge für die Bearbeitung von Baumaterialien: Fid-Bau Portal

Kompakte Seilsäge für die Bearbeitung von Baumaterialien

Denkena, B. / Bockhorst, J. / Brehmeier, S. / Apmann, H. / Glatzel, T. / Lünemann, M.

Die heutzutage erhältlichen Seilsägesysteme, die auf den Baustellen zur Bearbeitung von Metall, Stein und Beton eingesetzt werden, sind in der Regel sehr schwer und unhandlich in der Bedienung. Daraus ergibt sich der Bedarf nach kleineren und leichteren Maschinen mit vergleichbarem funktionalen Umfang. Theoretische Berechnungen des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Universität Hannover, die auf dem reduzierten Volumen und der reduzierten Steifigkeit einer kleineren Seilsägemaschine basieren, zeigen, daß eine Reduktion des Schneidseildurchmessere zu reduzierten Prozeßkräften und niedrigerer Leistungsaufnahme führt. In einer ersten Entwicklungsstufe wurden Seilsägewerkzeuge mit einem Durchmesser = 6,5 mm hergestellt und neue Schneidsegmente mit optimierter Diamantkonzentration und angepaßter Bindung entwickelt. Die dünnen Seilwerkzeuge wurden an bewehrtem Beton getestet. Die Reduktion der Kräfte und Energie beträgt etwa 40% im Vergleich zu 11,0 mm und 30% im Vergleich zu 8,5-mm-Werkzeugen. Obwohl der Vorschubdruck für die neuen Werkzeuge auf 1,0 MPa reduziert wurde, stieg die Bearbeitungszeit im Vergleich zu den 8,5-mm-Werkzeugen nicht an. Im Vergleich zu den 11,0-mm-Werkzeugen konnte die Bearbeitungszeit um etwa 30% reduziert werden. Messungen des Schallpegels in Abhängigkeit des Seildurchmessers haben gezeigt, daß die Verringerung des Werkzeugdurchmessers zu reduzierten Schallemissionen führt. Bei dem 6,5-mm-Werkzeug beträgt der Schallpegel etwa 88 dB(A), was eine Reduzierung der Schallemission um 4 dB(A) im Vergleich zu einem 11-mm-Werkzeug bedeutet. Als wichtigstes Ergebnis dieser Untersuchungen kann der deutlich reduzierte Vorschubdruck, der aus dem kleineren Werkzeugdurchmesser resultiert, festgehalten werden. Mit diesem Werkzeug können höhere Vorschubgeschwindigkeiten erzielt werden, es verursacht weniger Schneidabfall, bringt eine geringere Lärmbelastung mit sich und leistet durch die Reduzierung des Kobaltanteils am Bindungsmaterial einen Beitrag zum Umweltschutz.