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Privatisierung und Deregulierung der Trinkwasserversorgung: Möglichkeiten und Grenzen
In Deutschland erfolgt die Trinkwasserversorgung durch kommunale Unternehmen in Monopolstellung. In dem Beitrag werden mögliche Alternativen der Privatisierung und der Öffnung für mehr Wettbewerb untersucht. Chancen und Risiken der Privatisierung und Deregulierung werden diskutiert. Folgenden Wettbewerbsoptionen werden untersucht: Wettbewerb durch materielle Privatisierung, durch die Aufhebung des kartellrechtlichen Ausnahmebereichs, durch freien Leitungsbau, durch die Einschaltung von Zwischenhändlern, durch gemeinsame Netznutzung und durch Regulierung. Es werden die Erfahrungen aus England und Wales mit diesem Wettbewerb mit den letzten beiden Punkten vorgestellt. Beim Wettbewerb durch gemeinsame Netznutzung werden nur grundlegende Prinzipien vorgegeben, die konkreten Bedingungen werden durch die Unternehmen festgelegt. Noch ist offen, wie diese Wettbewerbsform greifen wird. Bei der Regulierung der Wasserversorgungsunternehmen (Yardstick Competition) werden nur unternehmensspezifische Preisobergrenzen für 5 Jahre festgelegt. Die Berechnung der Preisregulierung wird erläutert. Dabei können Effizienzgewinne über Preissenkungen an den Verbraucher weitergegeben werden, den Unternehmen ist es aber auch gestattet, Kosten für entsprechende Investitionen über höhere Preise zu finanzieren. Die Behörde hinterfragt die Notwendigkeit der Investition bei den Unternehmen. Um der Gefahr entgegen zu treten, dass ein Monopolanbieter seinen Gewinn durch Qualitätsreduzierung erhöht, erfolgt eine Qualitätsregulierung. Bei Verstößen gegen die geforderte Trinkwasserqualität sind Strafzahlungen vorgesehen. Weitere Standards, die auch finanziell sanktioniert werden, umfassen Termintreue Reaktionszeit auf Kundenanfragen, -beschwerden, Versorgungsausfälle und den Wasserdruck. Bisherige Erfahrungen zeigten Effizienzgewinne und deutliche gestiegene Investitionen. Es wird erläutert, wie der Ausschreibungswettbewerb in der Trinkwasserversorgung auszusehen hat. Anschließende wird die Umwelt- und gesundheitspolitische Flankierung von Wettbewerb in der Wasserversorgung erläutert. Die Autorin kommt zu dem Fazit, dass in Deutschland die Möglichkeiten vorhandene Kostensenkungspotenziale in der Wasserversorgung durch Privatisierung, Wettbewerb im Markt und Regulierung nur unzureichend genutzt werden. Das Instrument der Yardstick Competition erscheint dafür vielversprechend.
Privatisierung und Deregulierung der Trinkwasserversorgung: Möglichkeiten und Grenzen
In Deutschland erfolgt die Trinkwasserversorgung durch kommunale Unternehmen in Monopolstellung. In dem Beitrag werden mögliche Alternativen der Privatisierung und der Öffnung für mehr Wettbewerb untersucht. Chancen und Risiken der Privatisierung und Deregulierung werden diskutiert. Folgenden Wettbewerbsoptionen werden untersucht: Wettbewerb durch materielle Privatisierung, durch die Aufhebung des kartellrechtlichen Ausnahmebereichs, durch freien Leitungsbau, durch die Einschaltung von Zwischenhändlern, durch gemeinsame Netznutzung und durch Regulierung. Es werden die Erfahrungen aus England und Wales mit diesem Wettbewerb mit den letzten beiden Punkten vorgestellt. Beim Wettbewerb durch gemeinsame Netznutzung werden nur grundlegende Prinzipien vorgegeben, die konkreten Bedingungen werden durch die Unternehmen festgelegt. Noch ist offen, wie diese Wettbewerbsform greifen wird. Bei der Regulierung der Wasserversorgungsunternehmen (Yardstick Competition) werden nur unternehmensspezifische Preisobergrenzen für 5 Jahre festgelegt. Die Berechnung der Preisregulierung wird erläutert. Dabei können Effizienzgewinne über Preissenkungen an den Verbraucher weitergegeben werden, den Unternehmen ist es aber auch gestattet, Kosten für entsprechende Investitionen über höhere Preise zu finanzieren. Die Behörde hinterfragt die Notwendigkeit der Investition bei den Unternehmen. Um der Gefahr entgegen zu treten, dass ein Monopolanbieter seinen Gewinn durch Qualitätsreduzierung erhöht, erfolgt eine Qualitätsregulierung. Bei Verstößen gegen die geforderte Trinkwasserqualität sind Strafzahlungen vorgesehen. Weitere Standards, die auch finanziell sanktioniert werden, umfassen Termintreue Reaktionszeit auf Kundenanfragen, -beschwerden, Versorgungsausfälle und den Wasserdruck. Bisherige Erfahrungen zeigten Effizienzgewinne und deutliche gestiegene Investitionen. Es wird erläutert, wie der Ausschreibungswettbewerb in der Trinkwasserversorgung auszusehen hat. Anschließende wird die Umwelt- und gesundheitspolitische Flankierung von Wettbewerb in der Wasserversorgung erläutert. Die Autorin kommt zu dem Fazit, dass in Deutschland die Möglichkeiten vorhandene Kostensenkungspotenziale in der Wasserversorgung durch Privatisierung, Wettbewerb im Markt und Regulierung nur unzureichend genutzt werden. Das Instrument der Yardstick Competition erscheint dafür vielversprechend.
Privatisierung und Deregulierung der Trinkwasserversorgung: Möglichkeiten und Grenzen
Stuchtey, Bettina (author)
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung - ZAU ; 15/16 ; 460-473
2004
14 Seiten, 2 Tabellen, Quellen
Article (Journal)
German
Liberalisierung - Deregulierung - Privatisierung. Europäische Wassermärkte im Umbruch
UB Braunschweig | 2001
|Liberalisierung - Deregulierung - Privatisierung, europäische Wassermärkte im Umbruch
Catalogue agriculture | 2001
|Die Raumplanung im Lichte der Privatisierung, Liberalisierung, Deregulierung und Dezentralisierung
Taylor & Francis Verlag | 1996
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