Einsatz von Geozellen im Verkehrswegebau: Fid-Bau Portal

Einsatz von Geozellen im Verkehrswegebau

Meyer, Norbert / Emersleben, Ansgar

Geozellen sind dreidimensionale Zellen, die mit dem Boden ein räumliches Verbundtragsystem bilden und so die Tragfähigkeit erhöhen und die Verformungen reduzieren. Der wesentliche Bewehrungseffekt der Geozellen besteht darin, dass die Zellenwände den von ihnen eingeschlossenen Boden horizontal zusammenhalten und so die seitlichen Verformungen des Bodens unter Belastung einschränken, wodurch das Kraft-Verformungs-Verhalten des Bodens verbessert wird. Durch die Tragwirkung des mit Geozellen bewehrten Bodens als 'steife' Platte werden die Spannungen im Untergrund erheblich reduziert. Bei durchgeführten Sanierungsmaßnahmen konnten durch Geozellen Spannungsreduzierungen von über 35 % unter Schwerlastverkehr nachgewiesen werden, was bedeutet, dass die mineralische Tragschicht inklusive des Bodenaustausches reduziert werden konnte oder bei gleichem Aufbau der Straße die Bauklasse erhöht werden kann. Der Beitrag geht hierzu vorwiegend auf den Einsatz der Geozellen zur Bodenstabilisierung im Straßenbau ein. Schwerpunkte sind: die Wirkungsweise und der Verbundmechanismus, die Auswirkungen einer Geozellenbewehrung auf das Tragverhalten und die Spannungsverteilungen im Boden, Einflussfaktoren auf die Wirkungsweise von Geozellen sowie Anwendungsbeispiele hinsichtlich Seitenrandbefestigung und Stabilisierung von Tragschichten. Die durchgeführten Versuche sowie die aus der Literatur bekannten Versuchsergebnisse haben gezeigt, dass Geozellen die Tragfähigkeit eines unbewehrten Bodens mehr als verdoppeln können. Wesentlichen Einfluss haben darauf die Steifigkeit des Zellenmaterials, die Nahtfestigkeit und das Geometrieverhältnis sowie die Geozellenhöhe zum Geozellendurchmesser. Aber auch andere Faktoren wie Steifigkeit des Untergrundes, Einbaudichte des Füllmaterials etc. können die Tragfähigkeit beeinflussen.