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Die Lausitzer Landschaft mit ihren ausgedehnten Wald- und Agrarflächen ist stark vom Braunkohletagebau gezeichnet. Die Industrie durchlöcherte mit der Förderung von bis zu 300 Mio. t Rohbraunkohle pro Jahr bis 1989 die Landschaft, die nach der politischen Wende an den zu vielen nicht nutzbaren Brachen krankte. Der Bund beauftragte die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) 1994 mit der Sanierung und Revitalisierung der Restlöcher. Die Einebnung der riesigen Mondlandschaften war jedoch durch das blosse Verfüllen mit Massen nicht zu bewältigen. Renaturierung hiess, auch Seen entstehen zu lassen. Die Flutungsprojekte der LMBV umfassen eine 25000 ha grosse Seenplatte, die 46 grössere Restlöcher betrifft und künftig ein Drittel der Seenfläche Deutschlands ausmacht. Bevor die Flutung beginnen konnte, mussten die steilen Bruchkanten der Abraumkippen gesichert und befestigt werden. Zur Stabilisierung des Bodens dienen so genannte versteckte Dämme im Untergrund, die durch Sprengen und Rütteldruckverdichtung hergestellt werden. An der zukünftigen Uferkante werden dammartige Stützkörper durch Überspülen mit Wasser aus vorhandenem Kippenmaterial erzeugt. Zeitgleich mit den Uferarbeiten entstehen die Einlaufbauwerke. Dazu gehören Heberleitungen, Schleusen, Überleiter von Stauseen und befestigte Kanäle. Insbesondere Letztere werden nach der kompletten Flutung der Restlöcher für die Wasserzirkulation in den Seen verwendet. Das Wasser kommt in geringem Umfang als Sümpfungswasser aus benachbarten aktiven Tagebauen, hauptsächlich aber aus den Flüssen der Region: Spree, Schwarze Elster und Neisse in der Lausitz, Saale und Mulde in Mitteldeutschland. Neben dem Flutungswasser dringt auch das aufgehende Grundwasser durch die geschütteten Braunkohleabraumkippen. Diese enthalten in der Lausitz 0.2-1.0 % Schwefelanteile, die vom Wasser gebunden werden. Auch Pyrit- und Markasitanteile im Wasser sind für eine Übersäuerung des Seewassers verantwortlich. In diesem Zustand dürfen die Seen noch nicht an die öffentlichen Gewässer angeschlossen werden. Mit künstlich eingeschwemmtem Kalkschlamm und Kalkfilterwänden sowie dem einströmenden Flutungswasser aus natürlichen Fliessgewässern werden die sauren Gewässer neutralisiert.
Die Lausitzer Landschaft mit ihren ausgedehnten Wald- und Agrarflächen ist stark vom Braunkohletagebau gezeichnet. Die Industrie durchlöcherte mit der Förderung von bis zu 300 Mio. t Rohbraunkohle pro Jahr bis 1989 die Landschaft, die nach der politischen Wende an den zu vielen nicht nutzbaren Brachen krankte. Der Bund beauftragte die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) 1994 mit der Sanierung und Revitalisierung der Restlöcher. Die Einebnung der riesigen Mondlandschaften war jedoch durch das blosse Verfüllen mit Massen nicht zu bewältigen. Renaturierung hiess, auch Seen entstehen zu lassen. Die Flutungsprojekte der LMBV umfassen eine 25000 ha grosse Seenplatte, die 46 grössere Restlöcher betrifft und künftig ein Drittel der Seenfläche Deutschlands ausmacht. Bevor die Flutung beginnen konnte, mussten die steilen Bruchkanten der Abraumkippen gesichert und befestigt werden. Zur Stabilisierung des Bodens dienen so genannte versteckte Dämme im Untergrund, die durch Sprengen und Rütteldruckverdichtung hergestellt werden. An der zukünftigen Uferkante werden dammartige Stützkörper durch Überspülen mit Wasser aus vorhandenem Kippenmaterial erzeugt. Zeitgleich mit den Uferarbeiten entstehen die Einlaufbauwerke. Dazu gehören Heberleitungen, Schleusen, Überleiter von Stauseen und befestigte Kanäle. Insbesondere Letztere werden nach der kompletten Flutung der Restlöcher für die Wasserzirkulation in den Seen verwendet. Das Wasser kommt in geringem Umfang als Sümpfungswasser aus benachbarten aktiven Tagebauen, hauptsächlich aber aus den Flüssen der Region: Spree, Schwarze Elster und Neisse in der Lausitz, Saale und Mulde in Mitteldeutschland. Neben dem Flutungswasser dringt auch das aufgehende Grundwasser durch die geschütteten Braunkohleabraumkippen. Diese enthalten in der Lausitz 0.2-1.0 % Schwefelanteile, die vom Wasser gebunden werden. Auch Pyrit- und Markasitanteile im Wasser sind für eine Übersäuerung des Seewassers verantwortlich. In diesem Zustand dürfen die Seen noch nicht an die öffentlichen Gewässer angeschlossen werden. Mit künstlich eingeschwemmtem Kalkschlamm und Kalkfilterwänden sowie dem einströmenden Flutungswasser aus natürlichen Fliessgewässern werden die sauren Gewässer neutralisiert.
Auf zu neuen Ufern
Corts, Katinka (author)
tec21 ; 132 ; 12-18
2006
7 Seiten, 11 Bilder
Article (Journal)
German
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|Aufbruch zu neuen befestigten Ufern
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In Thüringen auf zu neuen Ufern
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