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Alternative Anschlußbewehrung für im Fundament eingespannte Stützen und Wände
Eine typische Fundament-Anschlußbewehrung für am Fuß eingespannte Stützen und Wände besteht aus sich durchdringenden L-förmigen Abbiegungen. Ausführungstechnisch ist dies aber ungünstig, insbesondere wenn bei Stützen die Momente nicht nur um eine, sondern um beide Querschnittsachsen wirken können. Beschrieben wird daher eine alternative Ausführungsform der Fundamentanschlußbewehrung für am Fuß eingespannte Stützen und Wände. An Hand von Stabwerkmodellen wird eine wünschenswerte Lösung mit einer schlaufenförmigen Anschlußbewehrung herausgestellt, die als vorgefertigter Korb auf die untere Lage der Fundamentbewehrung gestellt wird. Zum Vergleich der Ergebnisse werden nichtlineare 2D-FEM-Berechnungen durchgeführt, wobei als Versuchskörper nicht Stützenfundamente, sondern Wandfundamente untersucht werden. Die Versuche wurden in einer 300 kN Scheiteldruckpresse durchgeführt. Eine statisch-zyklische Belastungsart wurde gewählt, um möglichst ungünstige Bedingungen für die Verankerung der Anschlußbewehrung zu simulieren, denn die Festigkeit und besonders die Steifigkeit einer Verbundverankerung im gerissenen Beton nehmen während der wiederholten zyklischen Beanspruchung mit voller Lastumkehr schneller ab als bei einer einmaligen, nur in eine Richtung gesteigerten Beanspruchung. Mittels Wegaufnehmern wurde die Rotation am Wandfuß gemessen, aus der die mittlere Querschnittskrümmung berechnet und somit eine Moment-Krümmungslinie erstellt werden konnte. Ferner wurden die Stahldehnungen an verschiedenen Stellen entlang der Fundamenteisen gemessen, um auch für diese den Abbau der Zugspannungen durch Verbundkräfte beurteilen zu können. Versuche an Wandfundamentkörpem und vergleichende Berechnungen mit einem nichtlinearen Finite-Element-Programm konnten zeigen, daß die schlaufenförmige Anschlußbewehrung sowohl bei gedrungenen als auch bei schlanken Fundamenten gleichwertig mit der herkömmlichen L-förmig abgebogenen Anschlußbewehrung ist. Für die Praxisanwendung sind die Bemessungswerte der für nominelle Baustoffestigkeiten berechnete Verankerungslänge der Schlaufen einzuhalten. Bei geringeren Verankerungslängen muß mit Verbundversagen gerechnet werden, bevor das rechnerisch aufnehmbare Moment am Wandfuß erreicht wird. Die praktische Anwendung kann zunächst nur für moderate Stützen- bzw. Wandbewehrungsgrade von bis zu 0.6 % empfohlen werden.
Alternative Anschlußbewehrung für im Fundament eingespannte Stützen und Wände
Eine typische Fundament-Anschlußbewehrung für am Fuß eingespannte Stützen und Wände besteht aus sich durchdringenden L-förmigen Abbiegungen. Ausführungstechnisch ist dies aber ungünstig, insbesondere wenn bei Stützen die Momente nicht nur um eine, sondern um beide Querschnittsachsen wirken können. Beschrieben wird daher eine alternative Ausführungsform der Fundamentanschlußbewehrung für am Fuß eingespannte Stützen und Wände. An Hand von Stabwerkmodellen wird eine wünschenswerte Lösung mit einer schlaufenförmigen Anschlußbewehrung herausgestellt, die als vorgefertigter Korb auf die untere Lage der Fundamentbewehrung gestellt wird. Zum Vergleich der Ergebnisse werden nichtlineare 2D-FEM-Berechnungen durchgeführt, wobei als Versuchskörper nicht Stützenfundamente, sondern Wandfundamente untersucht werden. Die Versuche wurden in einer 300 kN Scheiteldruckpresse durchgeführt. Eine statisch-zyklische Belastungsart wurde gewählt, um möglichst ungünstige Bedingungen für die Verankerung der Anschlußbewehrung zu simulieren, denn die Festigkeit und besonders die Steifigkeit einer Verbundverankerung im gerissenen Beton nehmen während der wiederholten zyklischen Beanspruchung mit voller Lastumkehr schneller ab als bei einer einmaligen, nur in eine Richtung gesteigerten Beanspruchung. Mittels Wegaufnehmern wurde die Rotation am Wandfuß gemessen, aus der die mittlere Querschnittskrümmung berechnet und somit eine Moment-Krümmungslinie erstellt werden konnte. Ferner wurden die Stahldehnungen an verschiedenen Stellen entlang der Fundamenteisen gemessen, um auch für diese den Abbau der Zugspannungen durch Verbundkräfte beurteilen zu können. Versuche an Wandfundamentkörpem und vergleichende Berechnungen mit einem nichtlinearen Finite-Element-Programm konnten zeigen, daß die schlaufenförmige Anschlußbewehrung sowohl bei gedrungenen als auch bei schlanken Fundamenten gleichwertig mit der herkömmlichen L-förmig abgebogenen Anschlußbewehrung ist. Für die Praxisanwendung sind die Bemessungswerte der für nominelle Baustoffestigkeiten berechnete Verankerungslänge der Schlaufen einzuhalten. Bei geringeren Verankerungslängen muß mit Verbundversagen gerechnet werden, bevor das rechnerisch aufnehmbare Moment am Wandfuß erreicht wird. Die praktische Anwendung kann zunächst nur für moderate Stützen- bzw. Wandbewehrungsgrade von bis zu 0.6 % empfohlen werden.
Alternative Anschlußbewehrung für im Fundament eingespannte Stützen und Wände
Alternative detail of the connection reinforcement for columns and walls fixed at the footing
Zahn, Franz A. (author) / Köpfer, Axel (author) / Püschel, Wolfram (author) / Zehnle, David (author)
Beton- und Stahlbetonbau ; 101 ; 244-253
2006
10 Seiten, 11 Bilder, 5 Tabellen, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Gründung (Fundament) , Bauingenieurwesen , Gebäudebauteil , Armierung , Verstärkung , Betonstahl , mechanische Verstärkung , Stütze , Mauerwerk , Anschlusstechnik , Anschlussteil , Lagerbefestigung , Anschluss , mechanische Eigenschaft , mechanische Festigkeit , Stabtragwerk , Tragwerk , Baustatik , Finite-Elemente-Methode , statische Belastung , zyklische Belastung , Verankerung (mechanische Befestigung)
Alternative Anschlußbewehrung für im Fundament eingespannte Stützen und Wände
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