Flachdecken mit Vorspannung ohne Verbund. Ein Beispiel aus der Praxis: Fid-Bau Portal

Flachdecken mit Vorspannung ohne Verbund. Ein Beispiel aus der Praxis

Tremmel, Ferdinand / Metzler, Helmut

Als Haupttragglieder haben Decken eine übergeordnete Bedeutung. Flachdecken lassen bei vergleichsweise niedrigen Kosten für Schalung, Rüstung und einfacher Bewehrungsführung eine erleichterte und somit preisgünstige Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen unter der Rohdecke zu. Die punktweise Stützung ermöglicht eine weitestgehend variable Raumgestaltung. Anhand eines Industriegebäudes zur Herstellung elektronischer und optischer Messgeräte werden ausgewählte konstruktive Details der verbundlosen Vorspannung gezeigt. Es war eine möglichst hohe Ebenheit der Decken mit einem wirtschaftlichen Einsatz von Spannstahl zu erreichen. Zu berücksichtigen waren die geometrischen und statischen Randbedingungen, die Spannglieder in einer Ausführung als verbundlose Vorspannung mit Monolitzen, die Wahl der Vorspannung mit der Anordnung der Spannglieder zur Stützstreifenvorspannung in den Gurtstreifen der Platte, die Berechnung der Verformung über eine genaue Berechnung der Durchbiegungen mittels eines FEM-Programms für nichtlineares Werkstoffverhalten. Alle Monolitzen eines Stützstreifens haben den gleichen Höhenverlauf. Die Spannkabel liegen zwischen der oberen und der unteren Bewehrung. Die Kabel kommen neben den Stützen am Deckenrand zu liegen. An der Arbeitsfuge des ersten Bauabschnittes sind Koppelanker angeordnet. Die Spannglieder des zweiten Bauabschnittes werden dort eingehängt. Das Anspannen erfolgt mit hydraulischen Spannpressen. Obwohl die hier vorgestellten Flachdecken mit Vorspannung ohne Verbund einen höheren Planungsaufwand benötigen, bieten sie andererseits ein schlankes Deckensystem an.